Todesserum für US-Hinrichtungen kommt aus der EU
Todesserum für US-Hinrichtungen kommt aus der EU

Todesserum für US-Hinrichtungen kommt aus der EU

München  Juni 2012

Trotz EU-Richtlinie: Todesserum für US-Hinrichtungen kommt weiter aus Europa

   Köln (ots) - Die Strafvollzugsbehörden im US-Staat Missouri wollen nach
Informationen des WDR-Fernsehmagazins "Bericht aus Brüssel" für die
Hinrichtung von neun zum Tode verurteilten Straftätern das Narkosemittel
Propofol in hoher Dosis einsetzen. Das Mittel stammt von der im hessischen
Bad Homburg ansässigen Fresenius Kabi, eine Tochter des deutschen
Dax-Konzerns Fresenius, die das Mittel an mehreren europäischen Standorten
produzieren lässt.

   Seit Dezember 2011 hat die Antifolter-Verordnung der Europäischen Union
den Export von für Hinrichtungen geeigneter Substanzen stark erschwert. Die
Strafvollzugsbehörden sind aber auf Tötungsgift aus Europa angewiesen, da
herkömmliche Mittel immer wieder versagt haben.
Allein in Missouri gibt es seit Monaten keine Hinrichtungen mehr.

   Fresenius Kabi wehrt sich dagegen, dass das Produkt auf die EU-Liste
gesetzt wird,  und will weiterhin am Export von Propofol in die USA
festhalten. Das Pharmaunternehmen begründet dies in einer Stellungnahme
gegenüber dem "Bericht aus Brüssel" so: "Fresenius Kabi beliefert keine
Gefängnisse in den USA mit Propofol und wird dies auch nicht tun. Allerdings
kommt Propofol in Tausenden von Krankenhäusern, Arztpraxen, Zahnarztpraxen
rund 50 Millionen mal pro Jahr zum Einsatz. Daher gäbe es auch durch
weitergehende Lieferkontrollen keine Möglichkeit, auszuschließen, dass sich
Staaten oder Gefängnisse Propofol dort beschaffen."

   Die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses des Europäischen Parlaments
Barbara Lochbihler hält dem entgegen: "Ein Unternehmen kann sich von seinen
Kunden schriftlich versichern lassen, dass sie das Medikament nicht an
andere weitergeben. Falls sie dazu gezwungen werden - zum Beispiel von der
Regierung eines US-Bundesstaates - sollen sie es dem Hersteller
zurückmelden. Solche Kontrollen sollte Fresenius einführen."

   Die EU-Kommission will erst einmal abwarten. Die Sprecherin der
EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton gegenüber dem "Bericht aus
Brüssel": "Wir überarbeiten die Anti-Folter-Verordnung gerade. Wir hoffen
auf eine Neufassung im nächsten Jahr. Aber noch kann ich nicht sagen, ob es
gerechtfertigt sein wird, Propofol auf die Liste zu setzen oder nicht. Man
muss erst sehen, ob es tatsächlich für Hinrichtungen benutzt wird."

   Zur Zeit warten in den USA 3200 rechtskräftig zum Tode verurteilte
Kandidaten auf ihren Hinrichtungstermin.
was heißt hier Richtlinie, diese Gesetze werden von den USA gemacht und
wir müssen uns willenlos beugen.......die Politik ist eben willenloser
Handlanger
amerikan. Interessen......

											

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