München Mai 2024
Bei strahlendem Sonnenschein hat Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder
gemeinsam mit Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber am heutigen Mittwoch,, die 37. Bayerische Landesgartenschau in Kirchheim b. München eröffnet.
Die Landesgartenschau Kirchheim umfasst den neuen, zehn Hektar großen Ortspark
sowie weitere knapp vier Hektar temporäre Ausstellungsflächen. Die 37. Bayerische
Landesgartenschau ist die erste im Großraum München. Gefeiert wird 145 Tage lang
bis zum 6. Oktober.
Mehr als 40 Jahre lang wurde in Kirchheim darüber gerungen, was mit den Flächen
zwischen den räumlich getrennten Gemeindeteilen und Kirchheim und Heimstetten
geschehen soll. Heute wurde nun auf knapp 14 Hektar die 37. Bayerische
Landesgartenschau eröffnet. Unter dem Motto «Zusammen.Wachsen.» sind Besucherinnen
und Besucher eingeladen, einen Sommer lang im neuen Ortspark in Kirchheim b. München
zu feiern und die Natur zu genießen.
Die offizielle Eröffnung der Landesgartenschau fand im neuen Bürgersaal statt, wo
Bayerns Ministerpräsident den „echten Mehrwert betonte, der durch
Landesgartenschauen für die Bevölkerung geschaffen wird“. Konkret sagte er: „Eine
grüne Oase in Zeiten des Klimawandels! Die heutige Eröffnung der Landesgartenschau
2024 in Kirchheim bei München mit Umweltminister Thorsten Glauber ist ein großer Tag für
ganz Bayern: Die Gartenschau bringt mit über 800 gepflanzten Bäumen die Natur in den Ort
und schafft auf rund 100.000 Quadratmetern Lebensraum für Artenvielfalt. Sie lädt mit ihren
Beeten, Wäldern und Seen zum Innehalten und Verweilen ein. Die Gartenschau ist auch
Motor für Stadtentwicklung: Sie verbindet zwei Gemeindeteile durch intelligente
Wegesysteme. So entsteht echter, dauerhafter Mehrwert für ein besseres, schöneres und
angenehmeres Leben. Das ist gut investiertes Geld und deshalb haben wir als Freistaat die
Förderung weiter erhöht. Und die Landesgartenschau ist immer auch Leistungsschau des
Gärtnerhandwerks. Blumen machen unser aller Leben schöner – darum herzlichen Dank für
die großartige Arbeit sowie viel Erfolg und Gottes Segen der Landesgartenschau!“
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber sprach in seiner Rede dem Berufsstand der
Garten- und Landschaftsbauern, der Gärtner und der Floristen seine große Anerkennung
aus: „Sie, in Kirchheim, sind ab heute das Herz Bayerns rund um den Garten.“ Er freue sich
darauf, dass nun keine Straße mehr zwischen Kirchheim und Heimstetten verlaufe, sondern
der neue Ortspark mit der Gartenschau die Gemeindeteile Kirchheim, Heimstetten und
Hausen verbindet. „Hunderttausende Besucher werden diese Sommer hierher pilgern“, so
Glauber, „und das Lebensgefühl aus Kirchheim mitnehmen“.
Das besondere Gefühl dieses Eröffnungstages hatte zuvor auch Altbürgermeister
Maximilian Böltl, MdL, betont. Bis Oktober 2023 war er Erster Bürgermeister der Gemeinde
Kirchheim und in dieser Position sowohl Ideengeber als auch Initiator des Projekts
Landesgartenschau Kirchheim.
Seit seinem Besuch der Bayerischen Landesgartenschau 2013 in Tirschenreuth, „wo ich
begriffen habe, welch großen städtebaulichen Nutzen Gartenschauen für die Kommunen mi
sich bringen“, habe er die Idee einer Gartenschau in Kirchheim für sich mitgenommen,
erklärte er in seiner Rede. Nach seiner Wahl zum Ersten Bürgermeister 2014 habe er dann
nach und nach mehr Mitstreiter für die Idee gefunden und auch den Gemeinderat
überzeugen können. Ihn habe es immer geplagt, dass mir die Menschen in Kirchheim
gesagt haben, sie seien deshalb hergezogen, weil man von hier schnell in den Bergen oder
am Flughafen ist“, sagte Böltl. „Mit dem heutigen Tag wird sich das ändern!“
Allen Besucherinnen und Besuchern wünschte Böltl einen „summer of love“ in Kirchheim –
„mit einem Gefühl von Freude und Freiheit wie nach dem Schulabschluss“.
Auch Stephan Keck, Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Kirchheim seit 2020 und
Erster Bürgermeister seit Februar 2024 hatte in seinem Grußwort seine enge persönliche
Beziehung zur Landesgartenschau betont. „Ich selbst bin überglücklich“, sagte er vor den
400 geladenen Gästen im Bürgersaal. „1983 während der IGA in München habe ich
entschieden, Landschaftsgärtner zu werden, konnte zur BUGA 2005 in Riem selbst sehr viel
mitgestalten und darf jetzt als neu gewählter Erster Bürgermeister die erste Gartenschau im
Landkreis München eröffnen“, so Keck. „Die großartige Tradition, mit Gartenschauen aktiv
und nachhaltig gesunde Stadtentwicklung zu betreiben, wird somit auch im Raum München
fortgeführt.“
Zweiter Gesellschafter der Landesgartenschau Kirchheim ist neben der Gemeinde die
Bayerische Landegartenschau GmbH (ByLGS). Seit 1980 führt sie Landesgartenschauen in
Bayern durch. ByLGS-Vorsitzender Gerhard Zäh griff in seinem Grußwort das Motto der
Landesgartenschau Kirchheim „Zusammen.wachsen.“ auf und freute sich aufs
„Zusammen.Feiern“, „Zusammen.Sein.“, „Zusammen.Finden.“ und das
„Zusammen.Bleiben.“, was jeweils durch Gartenschauen ermöglicht werde. „Eine
Gartenschau darf vor allem Spaß machen“, sagte Zäh. „Und nachdem sich die Tore nach
dem Ereignis geschlossen haben, wird der Ortspark als lebendiger Mittelpunkt zwischen den
beiden Gemeindeteilen Kirchheim und Heimstetten bestehen bleiben.“
Den kirchlichen Segen für die Landesgartenschau sprachen Kardinal Reinhard Marx und
der Landesbischof der Evangelisch-Luth. Kirche in Bayern, Christian Kopp,
gemeinsam aus. „Gartenschauen sind ein Ort des Zusammenkommens und der
Versöhnung“, sagte Marx. Am Motto „Zusammen.Wachsen.“ gefalle ihm der
gemeinschaftliche Aspekt und die Betonung des Wortes „wachsen“: „Denn wachsen
bedeutet: es geht positiv weiter.“ Landesbischof Christian Kopp erinnerte daran, dass der
„Garten ein ganz tiefes biblisches Bild ist“. Hier könne vieles entstehen – genau das
wünsche er der Landesgartenschau Kirchheim.
Rund vier Millionen Euro Förderung flossen vom Freistaat Bayern in den Bau der neuen
Grünanlage. Ebenfalls rund vier Millionen Euro kamen vom zweiten Hauptfördergeber, der
EU. Deren Vertreter, Renke Deckarm und Jürgen Gmelch waren bei der Eröffnung ebenfalls
zugegen.
Die Landesgartenschau als Fest
Die Parkplaner des Landschaftsarchitekturbüros SINAI Gesellschaft von
Landschaftsarchitekten mbH haben den Park in fünf sogenannte Sphären unterteilt –
Garten, Wildnis, Wasser, Wald und Wiese. Entstanden ist ein Park mit starken sinnlichen
Kontrasten, mit nutzbaren Räumen und natürlichen Lebensräumen direkt nebeneinander.
Aus Bäumen, die ehemals an einem Parkplatz standen, wurden Bäume in der Sphäre
„Wald“, in dem viele weitere gepflanzt wurden. Wo früher die stark befahrene Hauptstraße
von Kirchheim nach Heimstetten führte, spiegelt sich jetzt das neue Rathaus im Wasser des
Parksees.
Der Autoverkehr führt nun westlich und östlich am Park vorbei. Erschlossen wird die neue
Grünfläche durch eine großzügig angelegte Fuß- und Radwegschleife in Form einer
liegenden Acht (genannt: „der Achter“).
Insgesamt wurden für den Bau des neuen Ortsparks knapp 12.000 Quadratmeter Fläche
entsiegelt. Dazu mehr als 800 neue Bäume gepflanzt, auf knapp 20.000 Quadratmetern gibt
es Hecken-, Stauden- und Strauchpflanzungen. Und aus 150.000 Blumenzwiebeln ist zur
Landesgartenschau ein farbenprächtiges Blütenmeer entstanden, das bis zum Abschluss
am 6. Oktober immer wieder neu und den Jahreszeiten angepasst blühen wird. Die
Blütenschauen finden in fünf halboffenen Pavillons, sogenannten „Blütenräumen“ statt.
Die Besucherinnen und Besucher erwarten mehr als 90 Ausstellungsbeiträge zu den
Themen Gartenkultur, Natur- und Umweltschutz sowie ein Veranstaltungsprogramm mit über
3.5000 Programmpunkten. Dazu zählen die Veranstaltungen der 29 Kommunen des
Gastgeber-Landkreises München im „Landkreis-Pavillon“ sowie hunderte Veranstaltungen
der evangelischen und katholischen Kirche im Ausstellungsbeitrag „Holy Garden“.
Durch den nur behutsamen Umbau der Bestandsvegetation bietet die Landesgartenschau
Kirchheim viel natürlichen Schatten sowie weitere gut beschirmte Ruhezonen auf der
Liegewiese am Parksee, am Generationenplatz und an den drei Gastronomiestandorten: der
Gastronomie am Bürgersaal mit Biergarten, der Blütenbar und dem Restaurant Bienenstock
mit Rooftop-Bar.
Die Bayerische Landesgartenschau Kirchheim ist über die A99 oder A94 bequem zu
erreichen und bietet einen großen Bus- und Pkw-Parkplatz direkt an der Kasse Kirchheim.
Darüber hinaus ist die Landesgartenschau Kirchheim die erste in Bayern, die über einen
eigenen ÖPNV-Anschluss verfügt. Von der S2 (S-Bahnhof Heimstetten) geht es in zehn
Minuten zu Fuß zum Gelände. (Kasse Heimstetten). Alternativ fahren vom S-Bahnhof
Heimstetten und auch bereits von den U-Bahnhaltestellen der U2 (Messestadt Ost bzw.
Messestadt West) aus die Busse 262 und 263 zur Landesgarte.
R/P