Abstimmung U-Bahn – Tram sehr mangelhaft
Abstimmung U-Bahn – Tram sehr mangelhaft

Abstimmung U-Bahn – Tram sehr mangelhaft

In meinem Artikel „Stadtviertel Nordost …“(siehe 17.12.2011, Verkehr) ist die neue Tramlinie 16 sehr gut weggekommen.
Nun stellt sich ein wesentlicher Mangel heraus, der auf einen grundsätzlichen Fehler der hochdotierten Verkehrsplaner hinweist: Man rühmt sich „der schnellsten Strassenbahn Münchens“, aber die Linie 16 hat nicht zum Primärziel, den Ausgangspunkt Sankt Emmeram am schnellsten mit dem Endpunkt Romanplatz zu verbinden –
je länger die Distanz ist, desto mehr ist dazu eine Verbund-Kombination mit einem Schnellverkehrsmittel (U-Bahn, S-Bahn) nötig: Man muss vom Arabellapark mit der U 4 zum Hbf fahren und dort die Linie 17 oder den vorherigen Kurs der Linie 16 nehmen, zumindest im Tagesverkehr.
Zum Sendlinger Tor empfiehlt sich die PC-Berechnung (von dort: kommt die 16 gerade?),
nur beim Max-Weber-Platz kommt es auf den Überstiegs-Weg an (siehe genannten Artikel).

Das Primärziel von Tram und Bus ist es, als Zubringer den Fahrgast zuverlässig, sicher und schnell zur Aussenstation des Schnell/Hauptverkehrsmittel zu bringen, in diesem Fall zum Start der U 4 am Arabellapark/Krankenhaus Bogenhausen
– und vor allem als Endverkehrsmittel stadtauswärts von der U-Bahn nach Hause.
Gerade da haben die Planer versagt, vor allem beim 20-Minuten-Takt der Tram nach 21 Uhr: Sie haben die Überstiegs-Zeit nicht eingerechnet : In 3 Minuten ist das beim Krankenhaus nicht einmal jungen und gesunden Menschen möglich, wobei die Tram zuweilen um 1 Minute vor der Fahrplan-Zeit abfährt ( Am 3.2. fuhr die U-Bahn 0 Uhr 40 vom Max-Weber-Platz ab, kam um 0 Uhr 45 an – und um 0 Uhr 47 statt 48 fuhr die Tram ab, was von 2 Fahrgästen mit präzise eingestellter Uhr überprüft wurde. – Ich hatte mich schon mehrfach gewundert, dass ich ständig oben angekommen hatte lesen müssen: „nächste Tram in 18 Minuten/sogar 21 Minuten!“)
Schlimmer noch: Bei den letzten Tram-Fahrten wird keine einzige Minute angeboten!

Den Fahrgast in der Kälte 20 Minuten warten zu lassen, statt  der letzten Tram ihn überhaupt zu Fuss nach St. Emmeram gehen zu lassen – das ist eine hochintelligente Leistung der Planer!! Die Ausrede, man könne nicht an allen
Schnittstellen von U-Bahn und Tram/Bus den reibungslosen Umstieg ermöglichen, zieht nicht: In der Innenstadt hat
der Fahrgast immer mehrere Möglichkeiten! An den  Endstationen der U-Bahnen ist jedoch generell eine Standzeit
von Tram/Bus einzuplanen, um eine Überstiegszeit von wohl 5 Minuten sicherzustellen – in St.Emmeram hat der Fahrer ohnehin jetzt schon 13 Minuten Pause, gegen Betriebsschluss sogar eine wesentlich längere. Der Bus 50 hat dem Vernehmen nach zwischen Johanneskirchen und Moosach (nun Einkaufszentrum) sogar ganztags einige solcher Schwerpunktstops (u.a. Stundentenstadt) eingeplant.

Noch etwas: Ein Uhrenvergleich, auch mittels Handuhren mit Funkbetrieb, hat ergeben, dass die dem Fahrer angezeigte Zeit zuweilen an Tagesblöcken um 1 – 2 Minuten vorgeht, auch gegenüber der Zeit an den Ticket-Automaten!!
Wir Fahrgäste werden im Vergleich zum Bus 59 zur Pünktlichkeit erzogen – die Fahrer sollten sich im Gegenzug mehrfach auf einer Fahrt vergewissern, dass sie nicht vorzeitig abfahren!

walter.schober@cablemail.de