München nützt die Geothermie
München nützt die Geothermie

München nützt die Geothermie

 

 

 

 

 

München Mai 2022

 

 

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Heizkraftwerk Süd mit seinen gewaltigen Schloten

 

Im Heizkraftwerk Süd (HKW)in München wurde die grösste Geothermische Anlage EUROPAS  in Betrieb genommen.

 

 

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Thomas Gilg Standortleitung HKW Süd

 

Das Heizkraftwerk (HKW) Süd ist der älteste konventionelle Erzeugungsstandort der SWM. Seit 1899, also seit mehr als 120 Jahren, wird in Sendling Energie für München erzeugt.

Nach Phasen mit Kohle- und Müllverbrennung ist seit rund zwei Jahrzehnten im Heizkraftwerk Süd die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Stand der Technik, also die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Fernwärme. Erdgasbetriebene Turbinen erzeugen Strom, die heiße Abwärme wird in Fernwärme umgewandelt. Bis zu 90 Prozent der Energie aus dem Erdgas werden so genutzt – damit ist die KWK eine der effektivsten und klimafreundlichsten konventionellen Erzeugungsmethoden. Erdgas als den saubersten der fossilen Rohstoffe benötigen wir noch solange, bis wir die Energie für München komplett CO2-neutral erzeugen können.

 

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Die Spezialisten von li. Helge Uwe Braun,Dr.Christian Pietl,Thomas Gilg

 

Im Laufe der Jahre wurde der Standort immer wieder modernisiert und an den steigenden Energiebedarf der Stadt angepasst.

Aktuell wird er erneut umgebaut – zu einem Erzeugungsstandort, der die Münchner*innen zeitgemäß mit Energie versorgt: Hier entstand Europas  größte Geothermieanlage, die Ökowärme für mehr als 80.000 Menschen liefert. Außerdem wurden die Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen modernisiert, um künftig noch effizienter Strom und Wärme zu erzeugen. Ab 2022 wird am Energiestandort Süd auch erstmals klimafreundliche Fernkälte für die Innenstadt produziert. Der große Kamin verschwindet, ein Energiespeicher und eine Technikzentrale entstehen – alles sichtbare Zeichen des Wandels hin zu den erneuerbaren Energien.

 

 

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Dier Rorleitungen von und zu dem HKW bis zu den Bohrlöchern

 

die Anlage wird rund 80 Megawatt Wärmeleistung liefern . Die aus 2.400 bis 3.200 Meter Tiefe gewonnene Energiemenge reicht für deutlich mehr als 80.000 Münchner Bürger*innen. Neben dem Bohrplatz entsteht derzeit die Heizzentrale, die die Technik beherbergen wird. Nach finalen Langzeitpumpversuchen ist die Anlage in der Heizsaison 2021 ans Netz gegangen.

 

 

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Das verzweigte Rohrnetz im Inneren des HKW

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Das aus der Tiefe kommende heisse Thermalwasser

 

 

 

 

 

 

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Die Thermalwasserlleitungen im Inneren des HKW

 

 

 

 

 

 

 

Kleine Förderpumpe

 

 

 

 

 

 

 

Durchflußmengenanzeiger

 

Was ist Geothermie?

Der Begriff Geothermie bezeichnet Wärmeenergie, die unterhalb der festen Erdoberfläche gespeichert ist. Kurz gesagt: Geothermie ist Erdwärme. Je tiefer man bohrt, desto wärmer wird es. Die Energie aus Geothermie lässt sich zum Heizen, Kühlen und zur Stromerzeugung nutzen. Dabei wird zwischen oberflächennaher und tiefer Geothermie unterschieden:

 

  • Oberflächennahe Geothermie nutzt Erdwärme aus bis zu 400 Metern Tiefe. Denn schon ab einer Tiefe von 50 bis 100 Metern ist die Temperatur ganzjährig konstant. Wärme aus oberflächennaher Geothermie kann zum Beispiel Ein- und Mehrfamilienhäuser beheizen oder im Sommer Gebäude kühlen.
  • Bei Tiefengeothermie wird Erdwärme genutzt, die zwischen 400 Meter und mehrere Kilometer tief unter der Erde liegt. Tiefe Geothermie kann ganze Stadtviertel mit Wärme oder Strom versorgen.

Wie funktioniert Geothermie?

Um Geothermie zu nutzen, wir über Bohrungen heißes Thermalwasser an die Oberfläche gepumpt und über Wärmetauscher geleitet. Die dabei entzogene Energie wird auf das Fernwärmenetz übertragen, das abgekühlte Wasser über Injektionsbohrungen wieder zurückgeführt. Klicken Sie sich im Bild durch die einzelnen Stationen, die das Thermalwasser für die Gewinnung umweltfreundlicher Wärme nimmt:

 

 

 

Vorteile

  • Klimafreundlich: Beim Umwandeln von Erdwärme in Strom oder Nutzwärme entsteht deutlich weniger CO2 als bei der Energiegewinnung mit Kohle und anderen fossilen Rohstoffen.
  • Unbegrenzt vorrätig: Erdwärme ist unerschöpflich vorhanden. Fossile Energieträger wie Erdöl oder Erdgas gehen dagegen langsam, aber sicher zur Neige.
  • Konstant: Erdwärme ist rund um die Uhr verfügbar. Im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energiequellen wie Wind, der nicht immer weht, oder Sonne, die nicht immer scheint.
  • Effizient: Bei der Wärmeproduktion mit Geothermie geht kaum Wärmeenergie verloren.
  • Platzsparend: Im Vergleich zu herkömmlichen Öl- oder Gasheizungen sind Erdwärme-Anschlussstationen bei den Verbraucher*innen deutlich kleiner.
  • Vielseitig: Ist das geförderte Wasser heiß genug, lässt sich damit auch Strom produzieren. Mithilfe von Absorptionskälteanlagen kann mit Geothermie auch Kälte erzeugt werden.

 

 

Nachteile

  • Kostenintensiv: Der Bau einer neuen Geothermieanlage ist mit hohen Kosten verbunden.
  • Nicht überall nutzbar: Nur wenige Regionen in Deutschland erfüllen die Voraussetzungen für die Stromproduktion mit Geothermie.
  • Aufwendig: Oft ist das benötigte Temperaturniveau erst in tieferen Erdschichten zu finden. Dann sind aufwendige Vorarbeiten wie tiefe Erdwärmebohrungen erforderlich.

 

Przstawek / Leinsinger