Die täglich – wie heute morgens – veröffentlichten Infektionsdaten des RKI bezeugen nicht das Geschehen des Tages, also von heute,
sondern die heute veröffentlichbaren (weil gemeldeten und statistisch erfassten) Daten –
fußen somit in Wirklichkeit auf dem Infektionsgeschehen vor ca 10 – 14 Tagen (Inkubationszeit 6 bis 11 Tage, bemerkbare Symptome und Reaktion darauf, Test mit Auswertung und Registrierung).
Wie wir uns verhalten sollen, müssen wir deswegen aus einer zeitlichen Abfolge der 2-Wochen-Verzögerungen, der Verlaufslinie erschließen:
Ob diese fällt oder steigt, das ist die Situation von heute!
Und da stellen wir nach einem Rückgang einige Tage hinweg leider nunmehr einen täglichen leichten Anstieg fest
sowohl der absoluten Infektionszahlen (innerhalb 24 Stunden) als auch der Inzidenzzahlen (Mittel aus
7 Tagen pro 100.000 Menschen) als auch des R-Wertes (wieviel stecken Infizierte an? 1:1 ?, wohl die wichtigste Zahl).
Das ist der Grund für die Sorge unserer verantwortungsbewussten Politiker (als Exekutivorgane des Seuchenschutzgesetzes/der Gesetze zum Schutz der Bevölkerung) und ihres Zögerns,
den Lockdown zu mindern oder gar aufzuheben, und warum die Mediziner warnen:
Dieser wieder ansteigende Verlauf ist das sehr ernst zu nehmende Indiz, daß die Virus-Mutanten sich verbreiten.
Und hier muss wieder richtig hingesehen werden (was leider nicht geschieht):
Die benannten Infektionszahlen nennen die Infektionen mit dem in den Testen ermittelten Virus, bekannt und sequenziert als SARS CoV 2.
Dieser ist aber unterdessen mehrfach mutiert, wie man seit November 2020 mit Ursprüngen in Großbritannien, in Südafrika, in Brasilien, in den USA (unterschiedlich in Kalifornien und New York)
gefunden hat, sie auch danach benennt (Auch in der Türkei soll es eine Mutation geben).
Nur ist diese nur durch eine sehr aufwändige (in Technik, Zeitaufwand und Kompetenz) vollständige Gensequenzierung identifizierbar,
nicht im normalen PCR-Test (von der Charité Berlin entwickelt), womit man in Großbritannien dankenswerterweise begonnen hat, von Dänemark zuerst gefolgt.
Bei uns beherrschen dies nur 10 Labore (in Salzburg eines, Ableger in Ulm) – zur Zeit will man 5 % aller positiven PCR-Tests zusätzlich damit speziell sequenzieren (also eine Diagnose erstellen).
Das heißt, wir wissen nicht genau, wieviel Prozent (20? 30? 50?) der Infizierten eine dieser Virus-Varianten in sich tragen und weitergeben –
ob bereits die britische oder die südafrikanische oder brasilianische (alle sind bei uns und den Nachbarländern nachgewiesen).
Darum geht es: Die britische Variante ist nach heutigem Wissensstand um 35 bis 70% ansteckender,
die anderen sind so verändert, daß sie zudem gefährlicher sein können/eine Zweitinfektion nicht verhindern/Wirkung der Impfstoffe einschränken.
In Großbritannien hat man bereits Kombinationen dieser Mutanten gefunden.
(Präzisere Aussagen mit Begründung würde hier zu weit führen).
Das sind die Sorgen der Entscheider morgen – und sollte auch unsere Sorge sein!
MünchenBlick/ Walter Schober