München, 12. Dezember 2019.
Dieses Richtfest muß man als sehr gelungen bezeichnen, vor allem durch – nach der Begrüßung durch den Nauherrn -2 gelungene weibliche Rednerinnen: Stadträtin Rieke als Vertreterin der Stadt und eine den Richtspruch sprechende Dame, beginnend singend mittels selbstbedienter Ziehharmonika. Dazu passte dann das sehr gute Catering (Fa Stürtzer mit gr0zügigem Auftrag).
Frau Rieke, zugleich als Aufsichtsrat-Chefin Vertreterin des Bauträgers, hat gekonnt die Charakteristik dieser Wohnanlage herausgestellt: Die nicht mehr verbesserbare und deswegen abgetragene Anlage aus der Nachkriegszeit (50er Jahre) mit den traditionellen aneindergereihten Blockriegeln wurde durch etwas „Lebendiges“ ersetzt: mehrere unterschiedliche und auf der Fläche um die namensgebende aber unauffällige Ludlstrasse verteilte Pentagon-, also Fünfeck-Bauten innerhalb des Längsblocks entlang der Autobahn (die Schallproblematik versucht man mit Massematerial nämlich Beton in den Griff zu bekommen neben der Schalung).
Die Pentagone werden nochmals lebendig durch die unschematische Position der Balkone. Wie die Inneneinrichtung zu gestalten sein wird, wird sich noch weisen: Konfektionsmöbel sind rein rechtwinklig konzipiert – die Mieter sind aber nicht die Begütertsten für Maßaufträge.
Ausstrahlen wird die Anlage – auch mit ihrem kinderfreundlichen Grün – in die Umgebung.
Es gilt, wie es ausgesprochen wurde: Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann die Zukunft planen, den Grund für sie legen.
Der Bau des neuen Stadtquartiers an der Ludlstraße in Hadern kommt also gut voran: Gemeinsam mit Stadträtin Heide Rieke begrüßte Dr. Klaus-Michael Dengler, Sprecher der Geschäftsführung der GEWOFAG, Beteiligte und Gäste gestern zum Richtfest. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft errichtet 374 Wohnungen in unterschiedlichen Fördermodellen für weit über 1.000 Menschen sowie zahlreiche soziale Einrichtungen. Sie investiert gut 120 Mio. Euro in eines ihrer größten aktuellen Bauvorhaben. Die ersten Wohnungen werden voraussichtlich Ende 2020 fertiggestellt sein.
„Einmal mehr schafft die GEWOFAG viele bezahlbare Wohnungen, die wir in München dringend benötigen. Zusammen mit den sozialen Einrichtungen entsteht hier ein neues Quartier, das dem ganzen Stadtviertel zugute kommt“, so Stadträtin Heide Rieke. Diesen Aspekt bestärkt Dr. Klaus-Michael Dengler: „Angesichts des nicht mehr zeitgemäßen und sanierungsfähigen Altbestands, den wir abbrechen mussten, haben wir hier früher vom Versuch einer Stadtreparatur gesprochen. Ich denke, das wird uns gelingen – und zwar im Sinne einer respektvollen Stadterneuerung. Von diesem neuen Stadtbaustein profitiert das gesamte Umfeld.“ Der Realisierungsentwurf stammt von AllesWirdGut Architektur ZT GmbH Wien München, der städtebauliche Entwurf von Lorber Paul Architekten.
Neubau
Die Ein- bis Fünfzimmerwohnungen werden in drei Bauabschnitten errichtet und nach zwei Förderprogrammen: 142 Wohnungen im Fördermodell München-Modell-Miete, 162 Wohnungen nach dem Kommunalen Wohnbauprogramm (KomPro), nur 70 freifinanzierte. Dazu entsteht eine Tiefgarage mit 256 Stellplätzen, ein Haus für Kinder mit drei Krippen- und drei Kindergartengruppen, ein Kindertageszentrum mit acht altersgemischten Gruppen, zwölf Künstlerateliers, ein Familien- und Beratungszentrum, einen Quartierstreff, eine ambulant betreute Wohngemeinschaft und ein Mehrgenerationenhaus mit 19 Wohneinheiten. Unterschiedliche Kooperationspartner betreuen die sozialen Einrichtungen. Die Fertigstellung von Bauabschnitt 1 und 2 mit insgesamt 234 Wohnungen ist für Ende 2020 geplant, Bauabschnitt 3 mit weiteren 140 Wohnungen folgt voraussichtlich Ende 2021.
Neuartig ist das Müllunterflursystem: untertägige Müllcontainer, platziert an vier Standorten entlang der Ludlstraße, wo bei ca. einen Meter hohen Einwurfsäulen der Restmüll, Altpapier und Bioabfälle eingeworfen werden kann – dann untertägig angefahren vom Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM). Mit dem so gesparten obertägigen Platz können sieben Wohnungen sowie ein Künstleratelier zusätzlich errichtet werden.
MünchenBlick/ Walter Schober (unter Verwendung der Aussendung des Bauherrn)