München Oktober 2019
Machine Learning, Künstliche Intelligenz, Social Media, technologischer Wandel – ständig kommen neue Herausforderungen auf die Welt der Medien zu. Damit beschäftigen sich die 33. MEDIENTAGE MÜNCHEN vom 23. bis 25.10.2019 mit ihrer programmbegleitenden Messe Expo – unter dem Motto „Next Digital Level: Let’s build the Media we want!“. Erlebt Virtual Reality oder hört Top-Rednern zu.
Die MEDIENTAGE MÜNCHEN zählen zu den führenden Medienfachveranstaltungen in Europa. Mehr als 7000 Kreative und Entscheider aus allen Medien tauschen sich auf dem dreitägigen Kongress im ICM-Kongresszentrum der Messe München über die Trends der Branche aus.
Nacht der Medien
Worum geht es bei der Veranstaltung?
Vorträge von über 400 Speakern und Podiumsdiskussionen geben den Teilnehmern direkte und aktuelle Einblicke in die Medienwelt. Deren Infrastruktur ändert sich weiter rasant. Nutzer werden zielgruppen-orientiert angesprochen, Content automatisch personalisiert und Techniken wie Machine Learning und Künstliche Intelligenz bringen die Medien auf das nächste digitale Level. Das bringt neue Herausforderungen, aber auch Chancen für Medienunternehmen mit sich.
Die MEDIENTAGE beleuchten die neusten Trends und helfen bei der Orientierung und Entscheidung für Medienschaffende und Unternehmer. Und sie fragen, welches Mediensystem die Gesellschaft will und betonen die besondere Verantwortung der neuen Technologien für den gesellschaftlichen Diskurs.
Zum Auftakt der Medientage am 23.10.2019 gab es zurecht deutliche Kritik an den amerikanischen Internetriesen Google und Facebook – Experten forderten Europa solle sich dem Wettbewerb stellen und eigenen Angebote schaffen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach sich für eine alternative europäische Internetplattform aus: «Entweder sind wir bereit, den Wettbewerb anzunehmen, oder wir werden am Ende nur Konsumenten sein von anderen Wettbewerbern.»
Der ARD-Vorsitzende und BR-Intendant Ulrich Wilhelm betonte: «Es ist unverzichtbar, dass sich Europa seine Souveränität auch im Digitalen bewahrt.» Nahezu alle Plattformen sozialer Netzwerke über Cloud-Services werden demnach von Anbietern außerhalb Europas bestimmt.
Die Tech-Soziologin Zeynep Tufekci, Professorin an der Universität von North Carolina in den USA zog gar Parallelen zum Kalten Krieg. Der Westen haben diesen gegen den Ostblock gewonnen, weil er einfach die besseren Werte, das bessere Lebensmodell angeboten habe. Dem seien die Menschen gefolgt. Ähnlich könne man das in der digitalen Welt mit Alternativen schaffen. Aus Sicht der Wissenschaftlerin haben Google und Facebook «autoritäre» Strukturen geschaffen, die derzeit «noch» für Kommerz und nicht für autoritäre Politik genutzt werden. Ein Gegenmodell, das Gleiches anbiete, aber keine Daten sammle, sei die einzig denkbare Alternative, um die Macht der Konzerne zu zerschlagen.