1. Antikensammlung und Glyptothek
Seit 4. April und bis zum 8.10. zeigen beide Häuser am Königsplatz, die ja zusammengehören, die Ausstellung
Divine X Designe. Das Kleid der Antike
Das ist etwas ganz Spezielles. Wie sehen Studenten einer Design/Mode-Schule antike Kunstwerke (welche Arten? nicht nur Plastik) mit Blick auf Bekleidetsein und Form der Kleidung (Material, Umrisse, Faltenwurf ..)? Was ist heutigen Jugend beachtenswert? Auf welche Ideen kommen sie, zu was fühlen sie sich h e u t e angeregt?
Ein Raum in der Antikensammlung gibt einen Überblick, stellt die Skizzen aus und Modelle. In der Glyptothek kann man dann das antike Original und die Zeit-Adaption nebeneinander sehen iund versuchen, das Entscheidende herauszufinden.
2. Schafhof Freising – Europäisches Künstlerhaus Oberbayern (dh des Bezirkstags Oberbayern; heutige Leitung Herr Eike Berg) zeigt
Wechselspiel
Künstler(innen) aus Polen/Schlesien und Oberbayern nahmen Herbst 2016 bzw. Frühjahr 2017 an einem Austausch zw. dem „Zentrum für polnische Skulptur“ in Oronsko und dem Schafhof teil, lebten jeweils für 2 Monate im Gastland. Der Titel bezieht sich auf die Wechselwirkung zwischen den Gastorten und den Gastkünstlern –
aber auch auf die Interaktion von Kunstwerk und Besuchern.
Das war der Anlass zu einem KUNST#TAG 050 – Künstleraustausch Auschwitz – Dachau am 21.Mai: Rückschau auf rund 30 Jahre, auf den Start und den Fortgang dieses Austausches.
Warum Dachau? Erstens als Hintergrund die Künstlerkolonie des 19. Jhds, die heute noch prägend ist, zu einem Zentrum auch für zeitgenössische Kunst –
dann die untrennbare Verbindung mit unserer Geschichte, gilt es doch, aus ihr in die Zukunft hinein zu lernen, Menschen zusammenzuführen. Da kann Kunst gut vermitteln, um Grenzen zu überwinden, sie hinter sich zu lassen. Sie schafft dauerhafte Freundschaften.
Es begann 1985 mit einer Postkartenaktion, um die geplante Jugendbegegnungsstätte Dachau zu unterstützen, gegen den Widerstand der damaligen Politik;
1987 waren 12 Dachauer Künstler eingeladen, wurde die Künstlergruppe „D“ geboren. 1989 gestalteten 15 Künstler eine Ausstellung in Budapest, die anschließend nach Auschwitz/Oswiecim wanderte. Es kam zu einem Berufsschul-Austausch, 1990 traf man sich in Kattowitz, es kam zur ersten Schloss-Ausstellung (Schloss Dachau) als Gruppe D.
Es ging mit kleinen Schritten voran – von mehr wagte man nicht zu träumen. Respekt und Verpflichtung – am Schluss immer voll Humor, Spass und Freude.
1992 übernahm der Landkreis offiziell den Künstler-Kontakt (in der heutigen Galerie – der Name kommt daher, daß 1819/20 Kurfürst Max I Joseph hier Merino-Schafe züchten ließ). 1998 wurde das internationale Jugend-Gästehaus Dachau eröffnet (inzwischen nach Max Mannheimer benannt).
Bis 2016 gab es diverse internationale Austauschprojekte, unter Beteiligung von mehr als 250 Künstlern.
Als Teilnehmer der Erinnerungsstunde sind als erste aus den Initiatoren die Zeichner Pawel Warchol und Heiko Klohn zu nennen, Florian Marschall (ab 2005, leitend), dann von der Politik Oberbürgermeister Florian Hartmann („Mein Vorgänger ist eingestiegen – es war nicht immer so“) und die Landräte von Dachau und aus Polen, Konsul Krol in Vertretung des Generalkonsuls, weiters Leszek Szuszter als Leiter der Jugendbegegnungsstelle Warschau (hervorragendes Deutsch!). Der Hausherr moderierte das Gespräch zusammen mit dem Hausherrn Berg.
Der nächste KUNST#TAG 051/Symposium findet am 15. Juli um 15 Uhr statt mit dem Thema
REFORMATION contemporary
MünchenBlick/ Walter Schober