Eine Woche vor dem grossen Filmfest findet wieder ein spezielles kleines Fimfest statt, veranstaltet von der Stiftung ex oriente und dem Konfuzius Institut;
Es werden gezeigt:
– neuere chinesische Spielfilme (entstanden 2012 – 2016, jeweils mi deutschen oder englischen Untertiteln)
im Vortragssaal/ Carl Amery Saal (am Montag und Donnerstag aucu in der Black Box)
im Hochschulkino der tu Film (Hörsaal 1200 am Dienstag um 20 Uhr
– 3 Dokumentarfilmee (2015 und 2016) am Mittwoch in der Black Box ab 15 Uhr, mit Podiumsdiskussion um 19 Uhr
in Zusammenarbeit mit dem Festival ECRANS de CHINE, Paris
– Stummfilm The Goddess (1934) und 3 Klassiker(1986,1956,2016) am Dienstag ab 17 Uhr und Donnerstag ab 16 Uhr 15 im Vortragssaal
in Zusammenarbeit mit dem China Filrm Archive Peking
Es beginnt am Montag mit der Vernissage „Der Duft der Farbe“ der Malerin ZHOU Mei (zu sehen bis um Samstag) um 19 Uhr
und erstem Film anschließend, Vortragssaal – alle anderen Zeiten und Titel sowie die wechselnden Eintrittspreise entnehmen Sie
www.chinesischesfilmfest.de
Dazu fand gestern in der Reihe Jour Fix (der 123.) des Konfuzius Institutea (Hofstatt 1, Pöllath und Partner) ein sehr interessanter Vortrag der chinesischen Filmwissenschaftlerin Dr. Thou Xia über 7 Generationen chinesischer weiblicher Filmschaffender statt (vor 1949 und von 1949 bis heute, wobei sie gliedernd auf die Zeiten _-Kulturrevolution -Wirtschaft-Reformen -Wunsch nach Unabhängigkeit -Absolventinnen der Film Akademie 1982 -Geborene der 70er jahre -heutige Zeit einging.
Waren Frauen vor Mao kaum aktiv (Frauen mussten sogar von Männern dargestellt werden), setzt ein gesellschaftlicher Wandel ein –
zu filmisch erfolgreichen und einlussreichen Darstellerinnen (was nicht gleichbedeutend ist mit glücklichem Leben, was ein Selbstmord belegt) als auch zu immer mehr Regisseurinen und auch Kamerafrauen, teils mit professioneller Ausbildunf – in China und auch im Ausland). War vor 1949 das leidende Leben der Frau im Blick, Mitleid mit der verkörperten Schönheit, wurde sie dann nur geschlechtlich nicht zu differenzierenden Soldatin (uniformierter starker Wille), wobei in der Kulturrevolution nur 8 Musterfilme übrig blieben. (Dies gild nicht für die Frauen der ethnischen Minderheiten, die tanzen, singen, schöne Kleider tragen).
Aber dann ändert sich das Bild: hin zur Frau , zu ihren Lebenserfahrungen, zu neuem Bewußtsein und Wunsch nach Unabhängigkeit (Liebe, Begierde des Korpers und des Geistes, Zusammenstöße im Unterbewußten, heikle Berührungen inklusive.
Es geht von politischen Themen weg zu künstlerischen Themen, aber es macht sich auch immer stärker der Faktor Kommerz bemerkbar. Wie finanziere ich meinen Film? Bringt er mir etwas ein – und zwar im Land, nicht nur Anerkennung im Ausland (Tokyo,international)? Wird die innere Kraft die jungen Frauen weiterbringen?
Ich persönlich musste fast den Eindruck gewinnen, als seien die Filme der Frauen interessanter als die der Männer. Die Namen der Regisseure Zhang Yimou und Wang Jiawei hat man schon gehört – ist bei den Männern nur das Thema „Kampf“ vorherrschend?
Nachtrag nach dem Premierenfilm:
Dass es in den Filmen weiblicher Filmschaffender um Lebensfragen geht, wurde am Beispiel zweier Paare (die auch verschwägert sind) klar belegt: Es wird in Eheprobleme eingetaucht – wie durch sich steigernde Wortlosigkeit eine Entfernung, ein Weg zu Fremden eröffnet wird, Kinder die Leidtragenden sind und nicht wirklich Kitt sein können, und wie das Gerede der Umwelt dies noch potenziert.
MünchenBlick/ Walter Schober