München März 2017
Hochwertige Chirurgie braucht besondere Rahmenbedingungen
134. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) Chirurgen tagen in München.
Hochwertige Chirurgie braucht besondere Rahmenbedingungen
Neue Technologien und gestiegener Qualitäts-und Leistungsstandard haben die Chirurgie in Deutschland immer
sicherer und effizienter gemacht. Doch die Rahmenbedingungen sind
heute schlechter als in der Vergangenheit: Zu vielBürokratie, der Pflegemangel, die veränderte Arbeitszeitgesetzgebung und die
Ökonomisierung der Kliniken beeinträchtigen eine qualitativ hochwertigePatientenversorgung und das Arzt-Patienten-Verhältnis. Auf dem134.Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) vom 21. bis
24. März 2017 in München diskutieren Chirurgen unter dem Motto„Verantwortung, Vertrauen, Sicherheit“, wie die Infrastruktur im Sinne
des Patienten angepasst werden müsste. Darüber hinaus tauschen sich die
Experten über aktuelle Forschungsergebnisse und neue Behandlungsmethoden in den verschiedenen chirurgischen Disziplinen
aus. Die Patienten-Arzt-Beziehung steht dabei in besonderem Fokus.Erstmals findet daher wenige Tage vor dem Kongress ein Patiententag
statt. Einen Ausblick auf Highlights des diesjährigen Kongresses hat DGCH-Präsident Professor Dr. med. Tim Pohlemann aufder heutigen
Vorab-Pressekonferenz in München gegeben.„Trotz der enormen Fortschritte in der Chirurgie gibt es in Deutschland
erhebliche Defizite in der Patientenversorgung“, erklärt Pohlemann. Patienten werden aufgrund des Pflegemangels bei Operationen immer schlechter vor- und nachversorgt und im Zuge des wachsenden ökonomischen Drucks schneller entlassen. „Dadurch wird letztlich der Behandlungserfolg gefährdet“, warnt der Unfallchirurg. Auch der demografische Wandel, die
Arbeitszeitgesetzgebung sowie politische und regula Vorgaben stellen die chirurgische Versorgung vor ungewohnte Herausforderungen.
Kongress der Chirogen
vom 21. bis 24.März im ICM Neue Messe München
Mit dem diesjährigen Kongressmotto „Verantwortung, Vertrauen, Sicherheit“ legen die Veranstalter den Fokus daher auf die Voraussetzungen, die notwendig sind, um als Chirurg bestmöglich zum Nutzen des Patienten wirken zu können. „Wir müssen die Patienten-Arzt-Beziehung stärken – breite
Verantwortung für unsere Patienten übernehmen und ihnen auch in Zukunft Vertrauen in eine gute und sichere Versorgung vermi
tteln“, betont Pohlemann.Im Zuge dessen diskutieren die Experten mit dem die sjährigen Partnerland
Niederlande, aber auch mit Vertretern aus Politik und Verwaltung internationale Modelle zur Zentralisierung, Steuerung von Patientenströmen und Weiterbildung, die bereits anderenorts erfolgreich eingesetzt werden.Ein weiterer Kongressschwerpunkt ist die Notfallversorgung in Deutschland inAnbetracht der bestehenden Amok- und Terrorgefahr.In enger Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und dem deutschen Berufsverband
Rettungsdienst werden sich Spezialisten in mehreren Veranstaltungen mit den Möglichkeiten einer erweiterten zivil-militärischen
Zusammenarbeit in Notfallsituationen auseinandersetzen. „Diese Verans
taltungen sind interprofessionell ausgerichtet und daher sowohl für Ärzte,Rettungsdienstpersonal und Pflegekräfte im Akutbere ich geeignet“, betont
DGCH-Präsident Pohlemann.