Friedenspreis des Deutschen Films im Cuvilliertheater verliehen
Friedenspreis des Deutschen Films im Cuvilliertheater verliehen

Friedenspreis des Deutschen Films im Cuvilliertheater verliehen

Wie jeden Donnerstag der Filmfest-Woche findet im Cuvillier-Theater die von Staatsregierung und Stadt geförderte und anderen (insbesondere Hotel Bayerischer Hof für den Empfang) gesponsorte Verleihung eines grossen Preises statt,
nämlich:
Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke,
vom Bernhard Wicki Gedächtnis Fond seit 2002 gestiftet und verliehen, mit 10.000 Euro dotiert.
„Er würdigt künstlerische Arbeiten, die Brücken schlagen und sich durch Inhalte und filmische Kraft auszeichnen.“

Den Hauptpreis gewannen Tobias Lindholm mit

A WAR
und Kai Wessel für NEBEL IM AUGUST.

Preise in weiteren Kategorien ergingen an Deniz Gamze Ergüven, Gianfranco Rosi und Burghart Klaußner
sowie witers auf dem Foto von Oliver Bodmer Genannte:

Burkhart Klaußner, Tobias Lindholm, Elisabeth Wicki-Endriss, Elis Iscan, Deniz
Gamze Ergüven, Gianfranco Rosi und Kai Wessel

Burghart Klaußner, Tobias Lindhom, Elisabeth Wicki-Endriss, Elit Iscan, Deniz Gamze Ergüven, Gianfranco Rosi und Kai Wessel

Der offizielle Agentur Textlaut Internet:
Mit dem internationalen Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke – 2016 wurde am 30.6. im Cuvilliéstheater der dänische Regisseur Tobias Lindholm für seinen Film A WAR ausgezeichnet, der dieses Jahr auch im Rennen um die Academy Awards war. A WAR ist ein Film über den Krieg und seine Konsequenzen, ein bewegendes Drama über den Auslandseinsatz des dänischen Militärs und die Frage, wie weit man im Kampf gegen den Terrorismus gehen darf. Die Jury des Friedenspreis urteilt: „A WAR ist ein überaus realistisches, fast schon dokumentarisch inszeniertes Kriegs- und Gerichtsdrama, das unbequem und mutig zugleich ist. Lindholm erzählt zugleich einfach und komplex, realistisch und spannend, analytisch und mit viel Empathie. Ein beeindruckender Film.“ A WAR erscheint am 18. August auf DVD und BluRay.
Mit dem nationalen Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke wird in diesem Jahr Kai Wessel für NEBEL IM AUGUST geehrt, der am 6. Oktober 2016 im Verleih von Studiocanal in die deutschen Kinos kommt. Kai Wessels NEBEL IM AUGUST setzt Ernst Lossa und den Opfern der „Euthanasie“-programme ein würdiges Denkmal. Ein herausragender Film, der den Zuschauer zutiefst berührt und betroffen macht – gleichzeitig aber Hoffnung verströmt. „Denn dieser Film hat nicht nur dunkle Farben, auch weil er den Stolz des Widerstandes zeigt und wir ganz normalen Menschen begegnen, die eben nicht mitgemacht haben. Dazu braucht es nicht immer gleich Heldentum, aber eine klare, unkorrumpierbare menschliche Haltung. Und die hat auch dieser aufklärerische, perfekt gemachte und gespielte Film“, begründet die Jury ihre Entscheidung für den Preis.
Mit dem diesjährigen Preis für einen herausragenden Debütfilm wird am 30. Juni ein weiterer Film ausgezeichnet, der sich bereits im Rennen um einen Oscar© befand: MUSTANG von der türkischen Regisseurin Deniz Gamze Ergüven. Ergüven erzählt in ihrem Spielfilmdebüt die Geschichte von fünf Schwestern in einem türkischen Dorf und wie ihre konservative Familie, um den Freiheitsdrang der Mädchen zu brechen, ihr Haus in ein Gefängnis verwandelt. MUSTANG ist dabei nicht nur eine Geschichte des Eingesperrtseins, sondern viel mehr eine Geschichte des Ausbruchs – sensibel und gleichzeitig dynamisch inszeniert. „Deniz Gamze Ergüven erzählt nicht nur eine starke und bewegende Geschichte würdevoll, sondern sie findet auch erfüllende Kinobilder und Momente großer Nähe und Zärtlichkeit zwischen den Mädchen. MUSTANG ist persönlich und zugleich von universeller Stärke und einem Lebensmut, den man sich für alle Frauen und Mädchen auf dieser Welt wünscht“, so die Jury des Friedenspreis 2016.
Burghart Klaußner erhält für seine außerordentliche, überaus glaubwürdige und vielschichtige Darstellung des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer in DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER den Schauspielerpreis des Friedenspreis des Deutschen Films. Die Jury fasst zur Begründung zusammen „Klaußner verkörpert in Lars Kraumes überragenden Film DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER den Ausnahmejuristen, dessen einziges Ziel es ist, die Schuldigen des ganzen Grauens der Verfolgung und Ermordung der Juden zu finden und ihnen den Prozess zu machen. Burghart Klaußner ist einer der außergewöhnlichsten und meist ausgezeichneten Schauspieler in Deutschland. Wie kaum ein anderer verleiht er seinen Rollen so viel Präsenz und Ausdrucksstärke, dass sie sich unauslöschlich in das Gedächtnis der Zuschauer einprägen. So auch in der Rolle des Fritz Bauer. Er interpretiert ihn nicht als Helden, sondern als eine Persönlichkeit mit vielen Brüchen, von den harten Lebensbedingungen seiner Vergangenheit geprägt, zutiefst einsam und einfühlsam, schroff und abweisend, von nichts und niemandem abhängig.“
Die Jury hat sich entschieden in diesem Jahr auch den Spezialpreis des Friedenspreis des Deutschen Films zu vergeben. Mit ihm wird Gianfranco Rosi für FUOCOAMMARE geehrt. In dem Dokumentarfilm erzählt Rosi in malerischen und gleichzeitig schonungslosen Bildern vom Flüchtlingselend auf der Insel Lampedusa und zeigt somit ein Thema aktueller denn je. Die Jury schreibt: „Rosi begegnet der Wirklichkeit sehr poetisch, humanistisch, aber nie suggestiv oder gar Moral predigend, dabei aber ganz nah an den Menschen und erspart uns auch Grausamkeiten nicht. Und so setzt sich für den Zuschauer aus Kleinigkeiten, Tragischem, Persönlichem, Alltäglichem und immer Menschlichem das Große und Wichtige, mit dem wir uns seit kurzer Zeit so intensiv befassen müssen, kunstvoll zusammen.“ FUOCOAMMARE kommt im Verleih von Weltkino am 28. Juli in die Kinos.

Der Artikel wird erst in die endgültige Fassung gebracht.
MünchenBlick/ Walter Schober