Die Weltleitmesse der Baubranche (Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte – und Dienstleistungen), alle 3 Jahre der Stolz der Messe München, ist also gestern zu Ende gegangen und hat sich wieder als die größte Messe Münchens erwiesen:
580.000 Besucher (ein Plus von 9 % gegenüber 2013), 3.423 Aussteller aus 58 Ländern auf 605.000 m2 (ebenfalls Rekord; die größte Aussenfläche – was für die Groß- und Mammutgeräte nötig ist).
Die Messe ist Impulsgeber und Gradmesser der ganzen Welt, es werden Innovationen gezielt auf den Termin produziert und präsentiert, Preise verliehen – und Abschlüsse getätigt.
Bei der Größe kann man als Pressebesucher nur Stichproben machen – gezielt, eine neue Auswahl gegenüber den letzten Messen treffend, aber auch von Pressekonferenzen und Einladungen geleitet, und von Zufallseindrücken en passant.
Das betrifft die Hallen, aber ich habe mich ganz besonders dem Aussewnbereich Nord gewidmet (Das Wetter hat ja mitgespielt).
Ich zähle die Stichproben alphabetisch gereiht auf und werde in den nächsten Tagen/Wochen nach Maßgabe meiner Zeit darauf eingehen, beginne da aber mit der letzten – Vermeer -, da sie sicher auf der IFAT im Mai/Juni vertreten sein wird, sodass Besucher, die an ihr vorbeigegangen sind, dies nachholen können.
– ABI (Zusammensachluss der Marken ABI, BANUT und DELMAG), ein Marktführer im Bereich Spezialtiefbaumschinen, die aus 3 Bauteilen bestehen:
+ dem Tägergerät In grosser Variationsbreite)
+ dem Mäkler mit der Kinematik zur Führung, als Telekop-, Starr-, Hänge-, Schwing- und Aufsteckmäkler,
+ dem Arbeitsgerät: Vibratoren (zum Rammen für Pfahlgründung, Zaunbau und Spundbohlen zur Absicherung des Erdreichs), (Dreh)Bohrantriebe, Mischantriebe, Press-Systeme und Dieselbären (zum Schlagen, mit verschiedenem Gewicht), Freifallhämmer – in Schnellwechselanlage.
(rechte Bild: das Rammen o. Ziehen)
In den neuesten Versionen wird auf Effizienz besonders geachtet durch (Diesel)Kraftstoffeinsparung, Abgasrückführung und selektive katalytische Reduktion,
sowie auf Manövrierbarkeit: Speziell für Sanierungen und für kleinere innerstädtische Baustellen werden kompakte, leichte und trotzdem leistungsfähige Maschinen benötigt.
– Ass, ein italieniascher Spezialist für „Aluminium Props“ (wie Gerüste und Arbeitsflächen wirkend)
– Beumer Group: komplette Systemlösungen-, Belade- und Verladetechnni, Palettier- und Verpackungstechnnik, Sortier- und Verteillsysteme für Zement-, Ziegel-, Kalk- und Gipsindustrie, im Agrar- und Bergbau, in den Bereichen Chemie, Pharmazie, Energie, Getränkle, Nahrungs- und Genussmittel, in Flughäfen und Logistikzentren
– Keestrack Rebranded: Die belgische Firma konstruiert und produziert
raupenmobile Sieb- (direkt beschickbar, Großabsiebung und Klassierung) und Brechanlagen (Prall- und Kegelbrecher, durch Zukauf der Firma OMTRACK auch Backenbrecher) sowie raupenbetriebene Haldenbänder. Vorgeführt wurden auch auf engstem Raum und untergrundverschieden agierende Geräte.
– Magotteaux, französisches Management eines chilenischen Entwicklers für Materialzerkleinerung (v.a. Gesteine,
in Steinbrüchen und Kieswerken, für Strassen- und Betonanwendungen), gen.Prallbrecher
– Meiller, Europas Marktführer für Kippersysteme
– MFL/SBM Mineral Processing der Maschinenfabrik Liezen und Gießerei GmbH: Backenbrecher, Prallbrecher (auch vertikal), für Betonmischanlagen, Dammbau
– MTU (Energierversorgung auf Baustellen, Motoren)
– Tii Group (Scheuerle, Nicolas, Kamag, Tratec): Strassentransport, modular – sehr beeindruckende Lösungen
– TRACTO Technik: grabenlos, was man nicht sieht, und innovativ: Erdraketen zum Horizontalrammen,Spühlbohranlagen,
statische und dynamische Berstsysteme, Pressbohranlagen, Bohranlagen für Geothermie, Brunnenbau und Geotechnik
– Bauer und PERI nur kurz, sowie die Pressekonferenzen von Grammer AG und Bosch Rexroth
– Vermeer AG in den USA, mit Head Office für Schweiz, Deutschland, Österreich und Ungarn (Irene Kissling-Andress und ihr Mann in Altendorf/Schweiz; Niederlassung für Österreich in Grein/Donau Ing. Markus Nösterer)
Herr Gery Vermeer hatte sich als Farmer in den USA niedergelassen und dann sein technisch-erfinderisches Talent genutzt, um Arbeitsgerät und Maschinen selbst zu entwickeln und herzustellen. Seine Tochter Mary Andringa war bis letztes Jahr CEO dieser Firma, der Enkel Chason Andringa hat nun die Nachfolge angetreten – ich durfte ihn beim offiziellen Standabend im Freigelände kennenlernen.
Das breiteste Anwendungsfeld der Produkte liegt in der Boden-, Holz- und Gesteinsbearbeitung – deswegen auch auf der IFAT – ,
konkret Geräte für Fräsarbeiten (Baumstumpf-, Mobilfräser), Holzhäcksler, Horizontalzerkleinerer, Trommelsiebe, Kompostwender – und Kompaktlader.
Es geht also um Sortieren und Recycling organischer Abfälle, wobei Fremdkörper (häufig im Abbruchmaterial) mitverarbeitet werden.
Ich sehe in den englischen Texten aber auch aufgeführt „Utility Installation“, „Rental Capabilities“, „Pipeline Capabilities“, im deutschen Text unter „Tiefbauunternehmen“:
Fräsen im Strassen- und Leitungsbaubereich, Horizontalspühlbohren zB bei unterirdischen Installationen von Leitungen für Gas, Elektrik, Wasser und Telekommunikation; Erdraketen bei Bodenverdrängungsverfahren wie Rammen, Ziehen oder auch Rohrbrechen. Auch auf die wendigen Kompaktlader wird verwiesen.
Für betroffene Firmen als auch Kommunen dürfte es sich um ein interessantes Portfolio handeln.
(siehe das „Grünprogramm“ deutsch in www.vermeer.at)
MünchenBlick/ Walter Schober