München April 2016
Wie gewohnt, spöttisch, scharfsinnig bei dem gestrigen Maibockanstich im Hofbräuhaus teilte Kabarettist Django Asül einamal wieder kräftig aus. In seiner Festrede nahm er Politiker aller Parteien und Ministerien aufs Korn. Die Selbstherrlichkeit mancher „Großkopferten“ wurde ebenso parodiert wie Unfähigkeit in der Flüchtlingsproblematik. Die rund 600 Gäste belohnten den Niederbayern mit tosendem Applaus.
Django Asül lies den an- und abwesenden Politikern quer durch die Ministerien die Leviten, wie es sich beim Derblecken gehört: Dem „Hausherrn“ des Hofbräuhauses, Finanzminister Markus Söder, widmete er sich ausgiebig und witzelte über das Selbstvertrauen des sogenannten „Franken mit Rückgrat“ – schließlich entspricht dieser „dem Typus Politiker, der andere gern mitnimmt – wenn auch im Schwitzkasten“. Dieser hatte zuvor seine Begrüßungsworte an die hochkarätigen Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Stadtgesellschaft gerichtet, den frisch gebrauten Maibock angezapft und auf die Nachfolgefrage in der CSU angespielt: „Als bayerischer Finanzminister habe ich viele schöne Dinge zu verwalten, zum Beispiel Schlösser oder Flughäfen. Ich habe mir da unheimlich viel Wissen angeeignet. Schade, dass ich damit ab 2018 nichts mehr anfangen kann.“ Er verglich Horst Seehofer mit George Clooney und entschuldigte beide wegen Dreharbeiten: „George Clooney dreht einen Film, der Horst dreht am Rad.“