Die Griechen und Europa, die Griechen und wir. Zum Tag der Volksabstimmung
Die Griechen und Europa, die Griechen und wir. Zum Tag der Volksabstimmung

Die Griechen und Europa, die Griechen und wir. Zum Tag der Volksabstimmung

Heute dürfen die Griechenland-Griechen (-ich unterscheide sie von den Griechen, die mitten unter uns leben, arbeiten und Steuern zahlen wie wir auch) darüber abstimmen:
– Wollen sie die Fehler der Vergangenheit abstellen (auch wenn das mühsam ist), um in Zukunft auf eigenen Füßen stehen zu können?
oder:
– Erwarten, ja fordern sie für jetzt – und in den Auswirkungen auch für die Zukunft -, dass sie alles geschenkt bekommen?
Ob der vorgegebene Text in seiner Formulierung und bezüglich der Tragweite für alle einsichtig ist, ist mir unbekannt. Aber wir wissen hier in Europa, wie alles öffentlich „rübergebracht“ wird.

Ich bin kein Freund der Bildzeitung, aber gehe mit ihrer Aktion, dass auch wir in Europa mit gleichem Recht abstimmen sollten, konform!

1. Die Griechen haben in der Antike für Europa eine ungeheure Bedeutung gehabt und Leistungen erbracht (Staatswesen und Politik, Philosophie und Literatur, Kunst, Theater …) Das klassische Griechisch wird zurecht in einer Gymnasialrichtung gelernt. Durchforsten Sie unsere Sprache! Und das Neue Testament der christlichen Religion ist im Koine-Griechisch verfasst.
Darauf kann ein Volk zurecht stolz sein.

2. Aber sollte ein „stolzes Volk“ nicht aus sich heraus, schon aus Eigenstolz, bestrebt sein,auch heute ein geordnetes, funktionierendes und effektives Staatswesen hinzubekommen?
Sollte es nicht von sich aus nach Ursachen des gegenteiligen Zustandes heute, nach Fehlern der Vergangenheit suchen und sie ausschalten: also gegensteuern, in konkreten Schritten und fortlaufend ?!

statt Geschenke zu fordern: Die Anderen sollen das regeln, die sind ja schuld!
„Wir werden gedemütigt, verletzt, erpresst!! Das lassen wir uns nicht gefallen!“

3. Europa ist zu Solidarität bereit und hat auch schon viel geleistet – ohne Erfolg! Europa muss aber
zu allen Völkern und Ländern gleich solidarisch sein,
sonst kommmen sich die anderen als die Dummen vor – und das haben einige in den letzten Tagen auch deutlich gesagt – und danach werden sich alle in zukünftigen Fällen verhalten!
Wer Solidarität erwartet, muss selbst die ersten Schritte setzen und diese fortlaufend ausbauen.
Gleiche Bedingungen für alle, gleiche Forderungen an alle bei solidariacher Hilfe! Bei Zuhilfenahme der Fachleute, die auf dem Gebiet schon Erfahrungen haben – und mit Blick auf die Erfolge der Länder, die bisher ihren Eigenanteil geleistet haben! Das ist kein Diktat, sondern Erwartung der Gegenseite, und ein Gebot der Klugheit!
Einzig die Griechen wollen das verweigern und s i e wollen darüber abstimmen.

4. Aber jetzt kommt meine Kritik an den bisherigen Hilfen:
Waren sie dazu da, dem griechischen Volk und der griechischen Wirtschaft zu helfen, auf die Füße zu kommen, etwas aufzubauen?
Nein, Kredite und Hilfspakete waren dazu bestimmt, die Rückzahlung vorheriger Kredite und Hilfen abzusichern. Sie waren dazu da, das eigene Geld zurückzubekommen und die Provisionsanteile aller beteiligten Banken (griechischer und europäischer) abzusichern, nur das Einkommen der Bankangestellten (wieviele Monatsgehälter bitte? wieviele Bonuszahlungen?)
Ja, Kredite sind zurückzuzahlen, „pacta sunt servanda“ – aber aus der kontrollierten (das tut weh, kann Stolz verletzen, ist aber nötig!) Summe von Eigenleistung und gezielter Stützung! Die Rückzahlung muß aber mit Augenmaß gefordert werden, im Einzelfall auf lange Sicht! Allerdings: nicht geschenkt! Terminkredite immer wieder durch neue Terminkredite abzusichern – das ist keine Hilfe („Hilfs“paket ist gelogen!)
Die Hilfe an den Menschen muss zuerst im Blick stehen!!, aber gerecht.

MünchenBlick/ Walter Schober

Nun das Ergebnis, aus der Sicht 3 Tage später:

1. Frau Merkel, Herr Juncker und wohl auch der französische Präsident haben die Verhandlungen mit Herrn Tsipras mit der Aussage begonnen, dass sie Griechenland in der Eurozone halten wollen. Das ist ein schwerer taktischer Fehler, weil sie ihm damit die Erreichung seines Zieles von vornherein zugestanden haben – er konnte also um den höchsten Vorteil für sich pokern, er konnte Europa auf der Nase herumtanzen – was er leidlich tat und auch jetzt weiter tut.

2. Wenn Frau Merkel nach heutigen Berichten über ein drittes Hilfspaket (wieder Terminkredit für bisherige Terminkredite) verhandelt und sogar erstmals die Griechen die Bedingungen formulieren dürfen,
so entspricht das nicht dem Willen des deutschen Volkes, des deutschen Steuerzahlers.

Ich fordere Frau Merkel auf, sofort von ihrer Regierungsfunktion zurückzutreten – Sie darf ja auch eine Volksabstimmung durchführen.

Die deutschen Wähler fordere ich auf, bei der nächsten Wahl der CDU das Mißtrauen auszusprechen und die Partei abzuwählen – die anderen Parteien je nach Haltung, die SPD ohnehin (Schröder nahm die Griechen auf, die heutige Partei lääst sich ebenso hinters Licht führen, ist also klar für das Verschenken unseres Geldes).
Da stimme ich sicher mit der Bildzeitung überein.

3. Die einzig mögliche Lösung ist,
– den Griechen die Rückzahlung aller Schulden nicht zu schenken, sondern auf lange Zeit zu stunden, aber ab einer bestimmten Frist den Haushalt gemeinsam mit der griechischen Regierung zu prüfen und Teilrückzahlungen festzulegen,
– nicht mit der griechischen Regierung, sondern mittels vertrauenserweckender griechischer Institutionen (zB Kirchen) Projekte zu bestimmen und direkt zu fördern, unter laufender Kontrolle – zum Aufbaú der Wirtschaft und Abfederung sozialer Nöte.
– Es muss dabei einiges festgestellt werden: die Zahl im Beamtenapparat, der Bankangestellten und Günstlinge – deren und Besoldung (Höhe, wieviel Monatslöhne und folglich Monats-Renten? Renten zu welchem Prozentsatz des letzten 12-Monate-Gehaltes usw.):
Es darf keine Besserstellungen gegenüber Verhältnissen bei uns und in anderen Ländern geben:

Da die Begünstigten ohne Zweifel Verträge und daraus Rechtsansprüche haben, muss der Staat pleite gehen, sodass alle Rechtsansprüche ins Leere laufen. Am besten erhält jeder Bürger(in) den gleichen Existenzminimum-Satz, je nach Arbeitszeit
bzw. Vorsorgeleistungen. Eine eigene Notwährung (vor allem etwaige Schuldscheine) darf nicht Euro-kompatibel bei Euro-Banken eingelöst werden können.
Nach „Genesungsfortschritt“ der Finanzen dürfen kontolliert Aufbesserungen vorgenommen werden.

Wie schon gesagt, es müsste dem Eigenstolz des griechischen Volkes entsprechen, durch eigene Kraft auf die Beine zu kommen, und dann, wenn auch langfristig, die Schulden zurückzuzahlen.

MünchenBlick/ Walter Schober