Ostern 2015
Wer kennt das rötliche Getränk, pur oder vorgefertigt mit Soda getrunken – ein „Spritz“ also – nicht?!
Aber es gibt den Campari noch köstlicher, wenn richtig gemixt wird, wie die in Münchens Süden ansässige Deutschland-Niederlassung mit einem ihrer Partner dieser Taage bei einer Einladung bewies: nämlich in den 4 klassischen Cocktail-Traditionen, die entscheidend in den USA geprägt wurden: als „Americano“, „Negroni“, „Negroni Sbagliato“ und „Boulevardier“. Entscheidend sind dabei nicht nur der Mix der jeweiligen 3 Bestandteile, sondern auch die Kühlung mit Eis (das vorgekühlte Glas gefüllt, 15 % müssen schmelzen) und die Bitternote durch eine perfekt geschnittene Zitronenschalen-Scheibe (ohne den weissen Anteil; hat ätherische Öle) und eine Orangenscheibe, und alles gerührt (die Nr. 4 „geschüttelt“).
Der Profi Mauro Mahjpub führte seine Kunst vor in „Mauro´s Negroni Club“ (seinem Lokal in der Kellerstrasse 32 – auf dorthin nach einem Gasteig-Abend!), mit den grundsätzlichen und historischen Erklärungen (Hinweis auf die italienischen Auswanderer in die USA und Argentinien) und Anektoten.
Das Rezept des italienischen Herstellers von Campari ist geheim – man weiss nur, dass der Alkoholanteil von einem Getreidebrand kommt, die Bitternis durch
Enzian, Rhabarber, Chinarinde und Kalamus erreicht werden kann – es gibt auch eine spezielle Bitterorange -, die rote Färbung organisch durch Cochenil, auch chemisch möglich ist.
Die Cocktail-Hauptteile sind beim
– Americano: 1 Teil Campari, 1 teil roter Wermut (sorgt für die Süsse; erstmals 1845 im Fass, verschiedene Produzenten), 1 Teil Soda
– Negroni: Graf Camillo Negroni aus Florenz ersetzte das Soda durch Jin (jede Sorte bestimmt eine Geschmacksnote)
– Negroni Spagliato: durch einen „Unfall“ wurde statt des Jin Prosecco genommen
– Statt in einem Tumbler gerührt in einem Shaker geschüttelt:
Boulevardier: 2 Teile Campari, 2 Teile roter WEermut, 3 Teile Bourbon Whiskeey (Wild Turkey)
Natürlich gibt es noch viele Varianten – der Alkoholanteil kann auch aus der Basis Zuckerrohr kommen (etwa Canya), der Süsseanteil kann variieren.
Der Konsument entscheidet durch Zunge – Auge – Nase.
MünchenBlick/ Walter Schober