Islamfurcht? Andere Wege: EDIZEM und „Freunde Abrahams“
Islamfurcht? Andere Wege: EDIZEM und „Freunde Abrahams“

Islamfurcht? Andere Wege: EDIZEM und „Freunde Abrahams“

Wir befinden uns mitten in der Weihnachtszeit, bis zm 2.2. – in ihr feiern wir d i e Grundlage des christlichen Glaubens. Aber sie wird überschattet von verschiedenen Angst-Aktivitäten, auf die ich nicht näher eingehen will.
Aber geben nicht wir selbst immer mehr und mehr das Abendland als „christliches Abendland“ auf, den christlichen Glauben – zumindest als gelebten Glauben – , ja jede Religiösität?
Statt Mißtrauen, Angst, Ausschließung, Bekämpfung – könnte es da nicht ein Zusammenstehen der Religionen geben, eine Besinnung auf die wahren Grundlagen und Anliegen einer jeden Glaubemsrichtung, ein wirkliches Kennenlernen, eine Bestärkung durch Dialog und gemeinsames Handeln? (Die gleichen Ziele formuliert mit eigenen Worten ein sehr interessanter Leserbrief vom 30.12. im Münchner Merkur unter der Überschrift „Nicht nur reden, endlich handeln“). Eine Konsequenz wäre freilich auch, dass jeder deutlich seine Stimme erhebt, wenn in seinem Bereich eine falsche Entwicklung zutage tritt (Ich vermisse so manchen Aufschrei im muslimischen Lager!)

Die beiden genannten Münchner Organisationen gehen prononciert diesen Weg.
Kurz vor Weihnachten hat erstere in einem Dialog-Dinner im Künstlerhaus den 2.IDIZEM-Dialogpreis überreicht,
letzte im Ägypischen Museum ihres Gründers gedacht durch die Präsentation einer umfangreichen Gedenkschrift. (Ich komme mit einem eigenen Artikel darauf zurück und stelle sie vor).

Der IDIZEM-Dialogpreis wird alle 2 Jahre verliehen, in 6 Kategorien an Persönlichkeiten, Organisationen und Projekte, die sich in einem besonderen Maße für den Dialog der Kulturen in München, Bayern und darüber hinaus engagieren. Rückblickend muss man konstatieren, dass es sich keineswegs um eine Beweihräucherung des eigenen Lagers handelt.
Die Preise in den Kategorie
– Jugend und Bildung: Wolfgang Fladerer, Schulleiter Lion Feuchtwanger Gymnasium (Markantes aus Urkunde und Laudatio: Zukunft und Türen öffnen und heimisch machen m i t ihrer Kultur und Religion; bei Schülern bis 70 % Immigrationshintergrund: still das tun, was notwendig ist, aber nicht selbstverständlich)
– Medien: Ulrich Bachmeier, Bayerische Landtagspresse/Augsburger Allgemeine
– Akademiker; Dr. Naika Foroutan, Projekt Heymat (Sozialwissenschaftler)
– Interreligiöser Dialog: Dr. Andreas Renz, seit 2006 Leiter des Bereiches `Dialog der Religionen`im Erzbischöflichen Ordinariat
– Frauen: Christine Bronner, Gründerin und Leiterin der Stiftung „Ambulantes Kinder Hospiz“ (Überlebenshelferin, Kämpferin; Begleitung; damit aus Krisen keine Katastrophe wird; bis 100 Familien gleichzeitig; 27 Hauptamtliche, 125 nebenamtlich, 2000 Ehrenamtliche – zu 3/4 aus Spenden finanziert, 1/4 durch die Kassen) Wie berichtet, ist Frau Bronner kürzlich auch im Landtag ausgezeichnet worden (Bürgerkulturpreis)
– Interkultureller Dialog: Hans Reichart, 1. Bürgermeister Jettingen-Scheppach(Zeichensetzer und Brückenbauer, über Gräben hinweg; dies leben, keine grossen Programme)
Der Abend wurde von Monika Eckert moderiert und vom Streichquartett der Musikschule Augsburg umrahmt. IDIZEM-Vorsitzender Mehmed Celik hatte die etwa 250 Gäste (unter ihnen Politiker der Parteien, Generalvikar Beer) begrüßt.

Preisträger und Laudatoren

Nachwort zu IDIZEM. Interkulturelles Dialogzentrum e.V.: im Frühjahr 2001 von Deutschtürken gegründet, emrfach ausgezeichnet (u.a. Münchner Lichtblicke der Lichtkette e.V.; Ökumene-Förderpreis des ÖJR), initiierte das Gemeinschaftsprojekt Nymphenbürger Gespräche (Schirmherr Herzog GFranz von Bayern) weiter Plattformen: -für interreligiösen Dialog,-für interkulturellen Dialog,-für Jugend und Bildung, Frauenplattform, Medienplattform; weitere Aktivitäten:Symposien, Feste, Vortragsreihe und Seminare, Moschee- und Kirchenführungen, Begegnungskonzerte und multikulturelle
Konzerte, Begegnungsreisen

„Nur wer eine Zukunft hat, wird hier eine Heimat finden.“

MünchenBlick/ Walter Schober