München Juli 2014
Frankel-Bruder Noble Mission ist der Star im Großen Dallmayr-Preis
Es ist die größte Kaffee-Party der Welt, denn bis zu 20.000 Menschen finden jedes Jahr zum Großen Dallmayr-Renntag den Weg auf die Galopprennbahn in München-Riem.
Sportliches Highlight des traditionsreichen Renntags am Sonntag ab 13:45 Uhr ist der Große Dallmayr-Preis, dotiert mit 155.000 €, der über die Distanz von 2.000 m führt. Wie in jedem Jahr ist in diesem Rennen Galopprennsport der Extraklasse geboten. Den Verantwortlichen ist es gelungen, ein herausragendes 12 Pferde-Feld für einen Start in München zu gewinnen, das keine Wünsche offen lässt.
Star der Gruppe 1-Prüfung, die gegen 17:05 Uhr gestartet wird, ist ohne Zweifel der Frankel-Bruder Noble Mission, ein fünfjähriger Hengst, der in dieser Saison fünf Starts bestritten hat und dabei drei Siege und zwei Ehrenplätze belegen konnte. Der von Lady Cecil trainierte Galileo-Sohn siegte am 25. Mai auf dem Curragh im Gold Cup und ließ dabei den hoch gehandelten Magician hinter sich. Sehen lassen kann sich aber auch die jüngste Form, denn am 29. Mai war er hinter Spirtjim nur einen Kopf geschlagen Zweiter im Grand Prix de Saint Cloud. Bei 19 Karrierestarts gelangen dem Hengst sieben Siege, er steht bei einer Gewinnsumme von rund 454.000 GBP und könnte hier einen weiteren großen Scheck erobern. Im Sattel des Hengstes sitzt James Doyle, dem in diesem Jahr bei 261 Starts bereits 32 Siege gelungen sind.
Der prominenteste Gegner für den Stargast aus England ist Deutschlands aktueller Derby-Zweiter Lucky Lion, der von Andreas Löwe in Köln trainiert wird. Der Dreijährige, der sich in Hamburg hinter dem überlegenen Sieger Sea The Moon erneut sehr lauffreudig präsentierte wird wie schon in der Hansestadt von Ioritz Mendizabal geritten. Dank seines günstigen Gewichts und der für alle Experten etwas überraschenden Steherqualitäten, die der Hengst in Hamburg unter Beweis gestellt hat, sollte der High Chaparral-Sohn eine ernsthafte Konkurrenz für den Favoriten darstellen.
Mit einem frischen Gruppe-Sieg aus Hamburg reist Bermuda Reef nach München und könnte für das Gestüt Ammerland des Riemer Hausherren Dietrich von Boetticher für ein prominentes Ergebnis sorgen. Der Hengst ist in diesem Jahr noch ungeschlagen und war in der Hamburg-Trophy gegen gute Gegner stets souverän. Nicht ausgeschlossen, dass sich der Oasis Dream-Sohn hier in den Kampf um den Sieg einschaltet.
Die Trainingszentrale in München stellt drei Starter. Aussichtsreichster Kandidat dürfte der von Michael Figge trainierte Feuerblitz sein, der von Filip Minarik geritten wird. Der Hengst siegte zu Saisonbeginn in Hoppegarten auf Listen-Ebene, konnte mit dem Premio Roma bereits ein Gruppe 1-Rennen gewinnen und sollte bei passender Form im Endkampf zu finden sein.
Gleich zwei Starter schickt der Stall Salzburg an den Ablauf. Wolfgang Figge entschied sich dafür sowohl Night Wish als auch Magic Artist laufen zu lassen.
Night Wish wird von Stephen Hellyn vorgetragen. Der Hengst startete mit einem Listen-Sieg in die
Saison und war anschließend sowohl im Gerling-Preis als auch im Großen Preis der Badischen
Unternehmen zwei Mal auf Gruppe II-Ebene platziert. Zuletzt war der Vierjährige im Großen Erdinger
Weißbier-Preis lange Zeit im Kampf um den Sieg zu sehen, musste sich auf der Linie mit Rang drei zufrieden geben, endete dabei aber knapp vor Feuerblitz.
Magic Artist zeigte seine bislang beste Leistung im RaceBets.com Bavarian Classic,dass er auf seiner
Heimatbahn an Pfingsten sehr souverän für sich entscheiden konnte. Mit diesem Ergebnis wurde der Hengst auch für das Deutsche Derby heiß gehandelt. In Hamburg war der Weg zu lang, so reichte es nur zu Rang neun. Nun zurück auf einer kürzeren Distanz muss man den hochtalentierten Dreijährigen stark beachten. Für Magic Artist wurde Top-Jockey Andreas Suborics verpflichtet, der die Saisonpause in Hong Kong zu einem Aufenthalt in der alten Heimat nützt und nun sogar die Chance hat ein Gruppe 1-Rennen zu gewinnen.
Ein interessanter Gast aus Frankreich ist Mr Pommeroy, der von Fabrice Veron geritten wird. Der Hengst endete im französischen Derby nur knapp außerhalb der Platzierungen auf Rang sechs. Auf Gruppe-Ebene gelangen ihm dritte Ränge im Prix la Force und im Prix Daphnis. Die Distanz von 2.000 m ist optimal für den Linngari-Sohn der Plersch Breeding Sarl, sodass eine Platzierung in Reichweite liegen sollte.
Zum zweiten Mal in ihrer Karriere ist Calyxa aus dem Gestüt Haus Ittlingen auf Gruppe 1-Ebene im
Einsatz. Die Stute war im vergangenen Jahr in der Diana engagiert und beendete diesen Klassiker auf Rang sieben. Dieses Jahr begann sie mit einem Sieg in einem Listenrennen in Köln, versuchte sich anschließend in der Badener Meile (Rang 4) und siegte beim letzten Start im Franz-Günther von Gaertner-Gedächtnisrennen in Hamburg. Die Form steht, allerdings könnte der Weg für die Stute schon fast zu lang sein.
Der im vergangenen Jahr auf Gruppe-Ebene siegreiche Polish Vulcano zeigte als Vierter im Großen Preis der Badischen Unternehmen einen guten Ansatz und kann bei passendem Rennverlauf ebenso für die Geldränge in Frage kommen, wie Zazou der nach Klasse eines der besten Pferde im Feld wäre, bei dem aber vieles von der aktuellen Form abhängig sein wird.
Neben dem Großen Dallmayr-Preis stehen auch zwei Listen-Rennen auf dem Programm die mit starken Besetzungen aufwarten können.
Die Dallmayr Prodomo-Trophy (25.000 € – 1.400 m) könnte einen spannenden Endkampf zwischen High Duty und Linngaro bringen.
High Duty geht mit dem Jockey in Überform Adrie de Vries an den Start und sollte in Bestform nach drei erfolglosen Auftritten endlich wieder für einen Treffer in Frage kommen.
Linngaro wird in Frankreich von Henri-Alex Pantall trainiert, startete in diesem Jahr fünf Mal und steht bei einem Sieg und vier Platzierungen. Ein Treffer auf Listen-Ebene sollte für den Hengst in Reichweite liegen.
Der Dallmayr Coupe Lukull (25.000 € – 1.600 m) ist mit 12 Stuten voll besetzte und auch hier könnte der französische Gast für den Sieg in Frage kommen. Vehemence d’Amour war im Mai in Nantes siegreich, traf es zuletzt sehr schwer an und sollte in dieser passenden Aufgabe sehr gute Möglichkeiten besitzen. Schärfste Kontrahentin ist Wild Step aus dem Stall des Derby-Siegtrainers Markus Klug, die in diesem Jahr schon auf Gruppe-Ebene im Einsatz war, nun wieder in passender Klasse an den Start geht und so in der Entscheidung zu finden sein sollte.
Ein weiteres sportliches Highlight ist das Konrad Werner Wille-Memorial, dass an den Initiator des Dallmayr-Renntags erinnert. In diesem Ausgleich 1 über 2.000 m darf man gespannt sein wie der noch ungeschlagene Letro aus dem Gestüt Ittlingen den Sprung in höhere Klasse schafft. Mit seiner
Hamburger Empfehlung sollte der Vierjährge gute Chancen haben seine weiße Weste zu behalten. Starke Gegner sind Prescious Fire, der als zweifacher Jahressieger ebenso gute Empfehlungen vorweisen kann, wie Love Happens, der es nun wieder einfach antrifft.