Bayern hat entlang seiner gesamten Südgrenze einen alpin-hochalpin geprägten Bereich und im Norden und Nordosten eine Mittelgebirgszone. Da geraten Menschen immer wieder in Gefahr – Retter sind dringend gefragt. Der Staat kann keinen qualifizierten Schutz und Sicherheit bieten, sondern ehrenamtlicher Einsatz ist gefragt, und das von der Sache her nicht auf Hobbyniveau – sondern bestgeschult und bestausgerüstet, schon um sich nicht selbst der Gefahr auszuliefern – zu vermeiden ist sie oft nicht. Zudem setzen sich Ehrenamtliche auch in Katastrophen und Hochwassern für ihre Mitmenschen ein.
Die Bayerische Bergwacht hat sich regional und klar strukturiert darauf eingerichtet und 2013 haben so 3200 Einsatzkräfte mehr als 12.000 Einsätze und Hilfeleistungen erbracht. „Das spiegelt die Effektivität und Schlagkraft .. eindrucksvoll wider. Ohne ein so ausserordentliches Maß an Idealismus und Opferbereitschaft wäre eine solche Bilanz nicht zu erreichen“, sagte Innenminister Joachim Herrmann anfangs April bei der diesjährigen Ehrung (von 12 Mitgliedern und 5 Unterstützern) namens des Ministerpräsidenten in der Residenz München. Der Freistaat erstattet zudem die Kosten für die Anschaffung von Fahrzeugen, Rettungsmitteln und Funktechnik. Im Doppelhaushalt 2013/14 sind 6,3 Mill Euro eingeplant. Bezüglich einer
Absicherung, Freistellung und Lohnfortzahlung zugunsten der Menschen in Rettungsdiensten hat eine Gesetzesänderung ab 1.4.2013 neue Wege eröffnet.
(Herrmann: „Wir haben einfach einmal angefangen, ohne festen Etat – für eine Weiterentwicklung benötigen wir nun zuerst eine Bilanz.“)
Ausserdem fördert der Freistaat mit 4,9 Mill Euro die Errichtung, den Ausbau und den Betrieb des Bergwachtzentrums in Bad Tölz, denn
„dass wir gut ausbilden, dient der Sicherheit der Einsatzkräfte und der Zu-Rettenden“. Insgesamt gelte es auch, die junge Generation zu begeistern: „Dass sie sich dieser Herausforderung stellt, ist entscheidend wichtig.“
Auch in dieser Hinsicht sind die Geehrten Vorbilder.
Das Leistungsabzeichen in Gold erhielten 5 Persönlichkeiten für Leiter-Tätigkeiten zwischen 10 und 24 Jahren – lokal, regional, Gesamt-Bayern, international: Alois Glück (gegenwärtig noch Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Bergwacht plus Aufbau des Zentrums in Bad Tölz), Heini Malue (Allgäu), Otto Möslang (Immenstadt), Dieter Winkler (Fichtelgebirge), Rudolf Gantner (Lawinenhundestaffel Allgäu),
das Leistungsabzeichen in Silber die 7 Mitglieder Robert Kühnlein (Oberstaufen), Peter Rotzler (Oberstdorf), Wolfgang Thoma (Ruhpolding), Hans Englmeier (Deggendorf), Christoph Kruis (Garmisch-Partenkirchen), Hans Feistl (Sachrang), Stefan Wagner (Oberammergau).
Das Bergwacht Edelweiß für verdiente Partner bei Finanzierungs-, Bau- und Werbemannahmen erhielten Bernhard Rosenberger (Bad Reichenhall), Max Zellhuber (Oberstdorf), Albert Dirnberger (Viechtach), Josef Prestel (Tegernseer Tal) sowie Dr. Fritz Brickwedde als Vertreter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, die schon längere Zeit die technischen und organisatorischen Entwicklungen begleitet – insbesondere das Simulationszentrum in Bad Tölz (Masterplan, Hubschrauber-Flugsimulator … mit 600.000 Euro; was hier an Ausbildungsarbeit unter Schonung der Umwelt geschieht, hat man weltweit nicht für möglich gehalten).
MünchenBlick/ walter.schober@cablemail.de