Bischofsweihe in Regensburg
Bischofsweihe in Regensburg

Bischofsweihe in Regensburg

Am Samstag wurde der neue Bischof von Regensburg, Rudolf Voderholzer, von Kardinal Marx und Erzbischof Müller (bekanntlich sein Vorgäner, als oberster Glaubenswächter nach Rom berufen) geweiht.
Der gebürtige Münchner war zuletzt Professor für Dogmatik (in der evangelischen Theologie „Systematische Theologie“ genannt) in Trier, in den letzten 5 Jahren aber bereits sehr oft in Regensburg, da er zum Leiter des „Instituts Papst Benedikt XVI“ ernannt worden war, dessen Aufgabe es ist, das theologische Werk Joseph Ratzingers – bekanntlich ebenfalls Dogmatikprofessor in Münster, Tübingen und Regensburg, bevor er Bischof in Regensburg und München, dann oberster Glaubenshüter in Rom als „Präfekt der Glaubenskongregation“ und schließlich Papst wurde. Von der groß angelegten Edition sind bereits mehrere Bände in Deutsch erschienen, in anderen Sprachen in Vorbereitung.
Über die Vereidigung des neuen Bischofs auf die Bayerische Verfassung haben wir bereits berichtet und Voderholzers grundlegende Ausführungen dabei im Wortlaut gebracht. Das Amt eines Diözesanbischofs und seine rechtliche Kompetenz („Juristitktionsgewalt“ genannt) hat so starke gesellschaftliche Auswirkungen, dass dies im Konkordat („Staatsvertrag“ der Bundeesrepublik mit dem Vatikan) festgelegt ist (In Österreich hat die Regierung sogar ein Einspruchsrecht bei Bischofsernennungen, wovon sie sogar Gebrauch macht). Bei den Weihbischöfen ist dies nicht nötig, da sie nur an der Juristiktion des Ordinarius – begrenzt übertragen – teilhaben; der Generalvikar hat stellvertretend an den Rechten teil, jederzeit entziehbar und abberufbar.
Die Regensburger setzen grosse Hoffnungen in ihren neuen, 53-jährigen Bischof, von dem ein humorvolles Wesen bekannt ist (sogar aussertheologisch literarisch): dass sie endlich einen ausgleichenden Hirten in ihm haben werden, für die Erfordernisse der Zeit aufgeschlossen. Der Klerus möge sagen können, „unter diesem Krummstab“ (eine Anspielung an den Hirtenstab, neben den bischöflichen Insignien Brustkreuz, Ring und Mitra) „können wir gut arbeiten“.

walter.schober@cablemail.de