Bayerischer Verfassungstag – Feier im Prinzregententheater
Bayerischer Verfassungstag – Feier im Prinzregententheater

Bayerischer Verfassungstag – Feier im Prinzregententheater

Alljährlich um den 1. Dezember wird die Verfassung des Freistaates von 1946 gefeiert, erstmals 1967.
In diesem ersten Kurzbericht sei auf 3 Charakteristika der Feier heute hingewiesen:
1. Nicht der Freistaat (Staatsregierung, Landtag) richtet sie aus – er ist mit seiner Spitze zwar aktiv vertreten und sponsort den Empfang -,
sondern es kommt aus dem bürgerschaftlichen Engagement . Das ist die richtige Widerspiegelung dessen, dass 1946 das Volk in eigener Verantwortung die Verfassung beschlossen hat (ein grosser Unterschied zum Grundgesetz).
Einladend und ausrichtend sind die Bayerische Einigung e.V./Bayerische Volksstiftung (Präsident bzw. Vorsitzender ist kein Politiker, sondern der Jurist Florian Besold – seit Jahrzehnten; er begrüsst und hält die Hauptrede).
2. Da heuer die Vergabe der Verfassungspreise 2012 unter dem Motto „Jugend für Bayern“ stand, der Preis
einerseits an die Bayerische Trachtenjugend ging, andererseits an den Gewinner des Wettbewerbs „Weitere Strophe zur Bayernhymne – Thema Bayern in Europa“, waren alle teilnehmenden Jigendlichen eingeladen,
sodass der Saal zusätzlich zu aller Prominenz mit Jugendlichen aus ganz Bayern voll war: 300 von den 500 teilnehmenden Jugendlichen aus 70 Schulen (Überraschung!!) waren gekommen.
3. Thematisch hat Herr Besold – es seien immer Themen der Zukunft aufgegriffen worden – stark auf „Bayern und Europa“ rekurriert: „Zwischen Brüssel und Berlin – die Eigenständigkeit Bayerns“.
Er hat dabei die Regelungswut der Europäischen Union aufs Korn genommen: „Totengräber und Feind Europas ist derjenige, der unsinnige Kompetenzen für Europa – oder auch den Bund – fordert und dies mit angeblichen „Vereinheitlichungsnotwendigkeiten“ begründet“. …Man habe keine gemeinsame Aussen-, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik – es werde dafür „ununterbrochen“ versucht, „auf den Feldern von Kultur und Wirtschaft manchmal bis ins Groteske hin auf Druck von globalen Wirtschafts- und Finanzkonzernen vereinheitlichende Verordnungen in die Welt (zu setzen)“.
Ich erinnere mich an die Rede des damaligen Ministerpräsidenten Teufel (Baden-Württemberg) bei der Auszeichnung durch Min-Präs. Stoiber im Kuppelsaal der Staatskanzlei,
in der er Föderalismus und Subsidiarität als oberstes Richtmass auch der Europapolitik einforderte.
Heute lieferten Min-Präs-Stellvertreter Zeil (kurzfristig für Seehofer eingesprungen) und OB Ude dazu das Material bzw. verstärkten den Juristen-Kollegen Besold.

Den Hauptpreis für eine neue Hymnenstrophe – zusätzlich ergingen 2 Anerkennungspreise und ein Sonderpreis für einen lateinischen Text – gewannen ein Mädchen namens Tatjana und 2 Jungs namens
Muhammad und Benedikt von der Beruflichen Oberschule Bad Tölz mit – siw wurden nach Brüssel eingeladen:

„Gott mit uns und allen Völkern, ganz in Einheit tun wir kund:
In der Vielfalt liegt die Zukunft,in Europas Staaten Bund.
Freie Menschen, feies Leben – gleiches Recht für Mann und Frau.
Goldne Sterne, blaue Fahne und der Himmel weiss und blau.“
(Premiere durch den Chor des Amtsgerichts München, der mit den bereits bekannten Bläsern des Blinden-
und Sehbehindertenbundes und einem Quartett des Heimat und Trachtenvereins die Feier verschönte).

walter.schober@cablemail.de