Heute wird im Kunstbau des Lenbachhauses über der U-Bahn-Station Königsplatz die Ausstellung
„Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“ (Zitat Karl Valentin)
eröffnet (bis zum 10.2.2013; die letzte vor der Eröffnung des umgebauten Haupthauses).
Die Optik ist ganz ungewohnt, denn es ist eben ein Labor über ein Kunstmuseum in sich – wie man innovativ einerseits und die Bestände des Hauses nutzend andererseits die zusätzlichen 5 bis 6 Räume dh. 500 qm dem Betrachter darbieten kann.Im Hintergrund steht die Labor-Arbeit mit und an den Werken (in zwei Nischen präsentiert).
Die Intentionen werden mit den Texten an der Wand, m.E. sehr klug ausgewählt,dargelegt (zB der Splitter von Martin Parr „nicht auf abgelatschten Pfaden, sondern im abseitigen, unerforschten Gelände“). Versuch für ein
Museum!! Dieses hat zum Ziel die Erhaltung des Erbes unter Bewahrung des ästhetischen und historischen Werts (wenn man über die Institution und deren Aufgabe nachdenkt).
Die Objekte bieten eine Sichtung sonst nicht bzw. kaum gezeigter Bestände, die sich in der Geschichte des
Hauses angesammelt haben, schwerpunktmässig Porträts, ja Selbstbildnisse.
Wie müssen sie bearbeitet werden (aus ihrer Verpackung geholt und kritisch auf ihren Zustand geprüft, gerahmt; abgeschlossen: die „Salome“ Franz von Stucks, in einer Nische präsentiert),
wie kann man neue Konstellationen ausprobieren (Studium der Maltechnik Gabriele Münters durch chronologische Anordnung, übrigens auf weisser Wand),
Vertrautem neu gehängt neue Aspekte abgewinnen (beim Hauptgebiet des Hauses „Der Blaue Reiter“.
Für mich war faszinierend die Begegnung mit der Moderne a la Günter Frühtrunk (in zwei Nischen).
Es gibt Wiederbegegnungen mit ganzen Werkgruppen von Lovis Corinth, Franz von Stuck, Franz von Lenbach,
Wilhelm Leibl und Begegnung mit – zumindest mir – wenig Bekannten.
walter.schober@cablemail.de