Zur Stunde findet nach einer Vesper im Liebfrauendom in der Katholischen Akademie die Verabschiedung des langjöhrigen Weihbischafs der Region Stadt München statt.
Dazu sehe ich mich zu einigen Anmerkungen genötigt:
1. Es war sehr irritierend, wie das in der Presse verhandelt wurde, welche Bemerkungen daran geknüpft wurden – es ist gar nicht erwiesen, für welche Seite dies weniger ehrenhaft
sein wird.
2. Zu der Feier jetzt, die auch nicht offiziell bekanntgegeben wurde, hat die Presse keinen Zutritt – die Feier sei „nicht öffentlich“.
– Als „intim“ bzw. „sehr privat“ kann man eine Feier mit 120 Eingeladenen nicht bezeichnen.
– Die Presse ist nicht „Öffentlichkeit“ an sich, sondern sie hat eine Vermittlerrolle zur Öffentlichkeit.
Diese muss verantwortlich aus eigener Anwesenheit und Urteilsfähigkeit erfolgen – nicht durch Wiedergabe offizieller Texte der betreffenden Pressestellen.
(Damit ist nichts gegen die Person der Verfasser gesagt).
– Somit können „nicht öffentliche“ und „geschlossene“ Veranstaltungen durchaus „presseoffen“ sein, wie der korrekte
Fachausdruck heisst – sie sollen es sein. Diese Feinheiten der deutschen Sprache scheinen sehr vielen Öffentlichkeitsstellen, Pressestellen und Agenturen nicht vertraut zu sein –
die katholische Kirche ist da nicht allein.
3. Sich zu rühmen, dass der Gottesdienst „öffentlich“ gewesen sei, ist kein Ruhmesblatt einer Gemeinschaft von Gläubigen.
4. Ich bin überzeugt, dass diese wissen, was sie an ihrem Weihbischof gehabt haben, und dass sie ihm einen festen Platz bewahren werden – ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, der
Erzdiözese von mir aus eine Alibi-Darstellung frei zu liefern.
walter.schober@cablemail.de