40 Jahre S-Bahn – Jubel und Gejammer
40 Jahre S-Bahn – Jubel und Gejammer

40 Jahre S-Bahn – Jubel und Gejammer

Anfang Juni wurde die Erfolgsgeschichte öffentlich gefeiert (am Hauptbahnhof) – diese Woche gibt es einen grossen Festakt für geladene Gäste.
Das Gezeter ob der oftmaligen Pannen ist aber auch gross, und das Gejammer ob des drohenden Scheiterns der vermeintlichen Lösung „2. S-Bahn-Stammstrecke“.

Ist das wirklich so? Für alle verständlich sei gesagt:

1. Wir haben 7 Linien aus dem Westen – zum gemeinsamen Mittelteil, deswegen „Stammstrecke I“ – weitergeführt aber nur von 5 Linien.
Stammstrecke und Tunnel sind für 30 Züge (pro Stunde u.Richtung) ausgelegt – mehr sind bei der Anzahl von Haltestellen mit Fahrgastwechsel nicht verkraftbar.

2. Warum das nicht pannenfrei/zusammenbruchsfrei funktioniert?
2.1. Weil sie oft nicht „im Plan“ zur Stammstrecke kommen – der Tunnel kann nichts dafür –
2.2. und deren Passage dann von den Computern nicht gesteuert werden kann.

3. Die Ursachen liegen also im Vorfeld von Pasing bzw. Leuchtenbergring, also vor jedweder Stammstrecke –
deren Verdoppelung stellt die Urachen nicht ab und erleichtert nicht die Arbeit der PCs.
4. Die Ursachen liegen in der fehlenden aufgabengerechten Entflechtung der Nahverkehr-Infrastruktur von der für Fern-/Regional-/Güterverkehr (FV,RV.GV): Überhol-, wenn nötig eigene Gleise

5. sowie in der Lücke des Gesamtknotens: der fehlenden Durchbindung des RV (der im Verhältnis zum S-Bahn=Nahverkehr ein Expressverkehr ist durch selektive Haltestellen)
5.1. von Pasing bis Ostbahnhof und Leuchtenbergring
5.2. damit ohne Schnittstelle mit U 3/U 6, dem Haupt-Nord-Süd-Verteiler, am Marienhof (zugleich Zentrum; zu den peripheren Schnittstellen siehe meine anderen Artikel)

6. Ohne v o r h e r i g e Lösung der Projekte aus Pkt. 3 bis 5 wären alle noch so teuren Investitionen (wie die der Projektvorlage „2. S-Bahn“-Tunnel) wirkungslos.
7. Die S-Bahn-Verdoppelung beschleunigt aus sich nichts im Aussenbereich und lässt den immer wichtiger werdenden Bereich der Metropolregion (im speziellen Sinn) komplett links liegen, denn keine S-Bahn fährt
so weit.

8. Werden aber genannte Punkte als a n d e r e S t a m m s t r e c k e II , als 2. Standbein auf der FV-Infrastruktur für a l l e RE-Linien tief in das bayerische Land hinein gebaut und wird
9. der Betrieb beider Standbeine zusammen im 10-Minuten-Takt auch aufeinander abgestimmt, dann
10. reichen die 30 S-Bahnen durch Tunnel 1 auch für die Zukunft aus -denn viele werden das schnellere
Standbein II benutzen (separate Computer-Steuerung).
11. Der Betrieb wird sich gegenseitig nicht stören (Pannen nur durch höhere Gewalt, Arzt/Polizei-Einsätze).

12. Standbein II wäre offen für den Fernverkehr – und der Gesamtknoten entflochten.

walter.schober@cablemail.de

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