100 Jahre Markthallen München – schöne  interne Beendigung der Feiern
100 Jahre Markthallen München – schöne interne Beendigung der Feiern

100 Jahre Markthallen München – schöne interne Beendigung der Feiern

Am Samstag abends haben das Kommunalreferat der Stadt und der Fruchtverband e.V. die Händler zu einem Fest in Halle 1 eingeladen.
Im Februar war im Stadtmuseum mit einer sehr informativ und schön gestalteten Ausstellung (bis 26.8. zu sehen!!)

und der offiziellen Jubiläumsfeier die Öffentlichkeit auf den 14.Februar 1912 aufmerksam gemacht worden. So lange werden von der Anlage in Sendling aus die Bevölkerung Münchens, ja insgesamt 5 Millionen Menschen mit Obst, Gemüse und Kolonialwaren versorgt – vom nahen Schlachthof aus (der ebenfalls zu den auf Kostendeckung ausgerichteten Eigenbetrieben der Stadt München gehört) mit Fleisch. Man spricht deswegen vom „Bauch Münchens„. Die Versorgung mit Blumen ist integriert.
Konkret heisst das, dass von den Importeuren und  Grosshandelsunternehmen  (270) sowie Gartenbau-Erzeugerbetrieben (65)  die Wiederverkäufer, Gastronomen, Grossküchen und Kantinen  bedient werden, ab 5 Uhr 30 morgens -teils nutzen auch Handelsketten das Spezial-Know-how und den Service.

 

So wurden am Samstag von Frau Bürgermeisterin Strobl, vom kommissarischen (ab Mittwoch sicher definitiven) Kommunalreferenten Axel Markwardt (assistiert von den 2 zuständigen Stellvertretern) und Verbandspräsident Günther Warchola zahlreiche Jubilarinnen und Jubilare (50-57 Jahre!) sowie Firmen (90 bis 100 Jahre hier aktiv, als Firmen  bis zu 120 Jahre) geehrt.

Markwardt bezeichnete den Stadtratsbeschluss vor 2 Jahren auf Sanierung des Standortes als „Vertrauensvorschuss“,

befand aber auch die Kommunikation Stadtverwaltung – Händler „nicht immer als optimal“: Daran müsse noch gearbeitet werden (Das ist mehr als Appell an beide Seiten denn als Eingeständnis zu verstehen).

Hr. Warchola bezeichnete es als „Ehre, Bedürfnis und Freude, sprechen zu dürfen“ und sprach das Thema „Neubau“ an (wann? wo? wie? – also den Diskussionsbedarf. Bei der Frage „wer zahlt?“  vermisste er „Rückstellungen trotz Überschüsse: 150 Millionen sind im Stadtsäckel verschwunden“!)

Die Einstellung der Gesellschaft „Geiz ist geil“ gehe auf Kosten der Qualität: Geschmack werde egal  (an der Tomatensorte Ochsenherzen merke man die Sorgfalt, Achtung, Liebe – auch wenn man es technisch nicht nachweisen könne!) –

Man spare wo es ginge – konzentriere sich auf Monokulturen – beute Lohnarbeiter aus.

Wird alles zu einfachster Nahrung degradiert? Sollte nicht gelten „Du bist, was Du isst!“ ?

In dem Beruf braucht man viele Jahre, um bestehen zu können – und viel Einsatz, bis zu 12 ja 14 Stunden am Tag, und es

braucht den aufrechten Menschen (homo erectus).

„Wir feiern die Menschen, die diese Hallen zum Leben erweckt haben!“

 

walter.schober@cablemail.de

 

Ein Rat: Der Katalog zur Ausstellung ist selbst schon ein Genuss! – TÄGLICH FRISCH. Grossmarkthalle München (336 Seiten)

Schade, dass der 2-seitigen Luftaufnahme Seite 14/15 keine Skizze mit Nummern zugefügt ist – Seite 116 sind sie nicht lesbar.

Auch der Wikipedia-Artikel ist sehr informativ.