Auf die Frage nach ihrer Meinung gab es Antworten wie
1.“ Ich denke, die Großkopferten sollen einen Denkzettel bekommen. Sie machen, was sie wollen – eine echte Diskusiion hat es nicht gegeben.“
Der Vorwurf ist berechtigt – Beamte und Politiker können nicht einfach und mit praktischen Begründungen werbend reden: Sie geben Behauptungen von sich, die dann nicht geglaubt werden („dritte Startbahn ist für die Wirtschaft lebenswichtig“ – nicht, wie und warum). Floskeln und Parolen wirken nicht.
Aber das ist „kurzsichtig“, eine Aktion gegen Politiker zu setzen: Es ging nicht um Personen und Ämter, sondern um eine Sache : Diese war das Ziel, um das es wirklich ging –
und dies scheint nun unkorrigierbar verfehlt zu sein.
2. „Die Betroffenen dürfen nicht abstimmen, deswegen sage ich nein. die da oben machen alles falsch.“
Es ist leider uninteressant, warum nur die Münchner abstimmen sollen – da müsste man ja d e n k e n.
(Bei einem Ratsbegehren kann ein Stadtrat/Gemeinderat eben nur s e i n e Bürger, die ihn gewählt haben, befragen. Das könen auch andere Städte tun und es bezahlen – aber entscheiden muss nur die Stadt München als Gesellschafter.
Hätten die anderen Gesellschafter auch gefragt, hätte das keinen Einfluss auf den Münchner Stadtrat.)
Populistisch das n u n heilen zu wollen, indem ein weiterer Gesellschafter direkt oder indirekt einen Bürgerentscheid provoziert: Es würde wird als Trick und weitere Politiker-Taktik gesehen werden – Ude spottet ja schon. Es hätte auch keine Bindewirkung für den Gesellschafter Stadt München. – Der Dritte (der Bund) kann einfach „nein“ sagen.
3. „Die Anschlüsse zum/vom Flughafen sind nicht da – warum sollen dann mehr Flieger verkehren!?°
Da wird eine grosse Wunde getroffen, wie ich schon mehrfach ausgeführt habe – von der Geburt des Flughafens an , und bis heute nur beruhigendes Planen, das zu leerem Gerede wird.. Es geht nichts weiter.
(Ich hatte gestern die Bürgermeister von Erding und Dorfen gesprochen: Es ist für Erdinger Ringschluss und Walpertskirchner Spange nicht einmal der Antrag auf Planfeststellung eingereicht – sie würden auch nicht informiert werden.) Der Landrat von Mühldorf befürchtet durch das Abstimmungsergebnis eher eine Bremswirkung.
Die Zeitplanung und Projektabstimmung der Politiker stimmt einfach nicht . Für die Leute ist nicht wichtig, dass für das
eine das Geld da ist und daher keine Steuermittel eingesetzt werden müssen – was übrigens viele bezweifeln – , für das andere schwer aufzubringen ist (Bayern zahlt? sicher nicht von Regensburg bis Salzburg – dafür und für den „Bahnknoten München“ doch Bundesmittel und wann?)
4. „Das bringt mehr Lärm und eine Umweltbelastung“.
Die Politik hat auf die Fukushima-Tsunami-Hysterie sofort reagiert und Hals über Kopf die Energiewende beschlossen (Jetzt weiss sie nicht, wie es gehen soll). Sie ist aber inaktiv – zumindest hört man nichts davon – im Bereich des technologischen Fortschritts für den Flugverkehr (Triebwerke, Treibstoffe ..). Zum Glück sind es Forschung und – in
Anfängen – die Industrie nicht! Eine öffentliche und verständliche Diskussion haben erstere wohlweislich vermieden.
Und die Öffentlichkeit hätte dann statt „Ablehnen! Bekämpfen! Wir leiden!“ schreien müssen:
„Umstellen! Rascher!“
walter.schober@cablemail.de