Der Bayerische Handwerkstag hat am 5.3. in der Handwerkskammer sein drittes gemeinsames Symposium mit dem
Wirtschaftsforschungsinstitut ifo abgehalten, diesmal zum Thema „Energiewende – an die technologische Spitze oder ins wirtschaftliche Abseits?“ Hausherr Traublinger skizzierte ausführlich das Thema, Prof. Sinn hielt das Grundsatzreferat „Der weite Weg zur Erneuerbaren Energie“ und bei der anschließenden Podiumsdiskussion vertraten Staatsminister Marcel Huber und Staatssekretärin Katja Hessel die bayerische Staatsregierung.
Am 16.2. hatte der vbw im Charles-Hotel in der Reihe Vorsprung Bayern über „Stromversorgung für Bayern sichern“
(Thema Netzausbau, mit Beteiligung des Bundeswirtschaftsministeriums) getagt, und noch zuvor hatte der bayerische
Wirtschaftsminister Martin Zeil in einer sorgfältig vorbereiteten Pressekonferenz (im Ministerium) über die dringenden
Wünsche an den Bund berichtet. (Wir werden bei Gelegenheit auf beides eingehen).
Ziel aller drei Veranstaltungen war es, „für neue Entwicklungen zu sensibilisieren“ (Traublinger), über die Probleme
der nach Fukushima (heute ist Jahrestag!) verkündeten Energiewende – wohl etwas überstürzt, aber getrieben –
ausführlich zu informieren. Wer Prof. Sinn kennt, weiss, dass er dies detailliert und pointiert kritisch (mündend in die These „Das EEG ist überflüssig!“) tun wird.
Woher und wie werden wir die Energie – nur etwa ein Fünftel des Benötigten ist Strom! – in Zukunft gewinnen? wie genügend und gesichert? wie bringen wir sie zum Verbraucher? zu welchem Preis? Mit welchen Massnahmen können wir Energie einsparen? Wie wirkt sich alles auf Umwelt und Klima aus? Wie geraten wir auf widersprüchliche Wege
und wie vermeiden wir sie?
Wir müssen „in einer objektiven Sicht … Massnahmen, Ereignisse und Entwicklungen in einen Gesamtzusammenhang
bringen“, „die ökonomischen Hintergründe in stringenter Analyse beleuchten“. Es gilt, bei den gegenwärtigen
politischen Massnahmen den Finger zu legen auf Fragen der Gerechtigkeit gegenüber Handwerk, Mittelstand und
energieintensiven Grossunternehmen, auf internationale Perspektiven (Emissionszertifikate!), auf Steuerung ja
Begrenzung der Quoten, auf den Photovoltaik-Zubau und dessen Vergütung, auf Fragen der effizienten Förderung und Subventionierung (versus Innovation?) …
Herr Traublinger hat recht mit derUnterscheidung von „gut gemeint“ – „gut gemacht“!
walter.schober@cablemail.de