(Robert Tanania) Auf der Hyperloop-Teststrecke der Technischen Universität München (TUM) sind die ersten Passagierfahrten gestartet. Am 27. Juli wurde mit einer 24 Meter langen Versuchsröhre am Campus Ottobrunn/Taufkirchen der TUM Europas erstes Hyperloop-Testsegment in Realgröße nach weniger als einem Jahr Bauzeit von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und dem Bayerischen Wissenschaftsminister Markus Blume eröffnet. Nun ist die Hyperloop-Kapsel vollständig für den Passagierbetrieb zertifiziert. Ab sofort wird die Forschungsgruppe vor allem Antrieb, Schwebetechnik und Vakuum-Verhalten untersuchen.
Mit der Inbetriebnahme der Teststrecke können die Forschenden der TUM jetzt unter den besten Bedingungen verfolgen, wie man Personen mit mehr als 800 km/h von A nach B transportiert. Die Forschungsgruppe TUM Hyperloop wurde im Jahr 2020 aus einer Studierendeninitiative heraus gegründet und arbeitet seitdem an einer neuen, emissionsarmen und vor allem schnellen Art des Reisens. Die 24 Meter lange Testrecke in Form einer Beton-Vakuumröhre, einer Passagierkapsel und die für den Betrieb notwendigen Subsysteme sind nun nach weniger als einem Jahr Bauzeit bereit für eine praxisnahe Erforschung der Hyperloop-Technik. Dazu Gabriele Semino, der Projektleiter bei TUM Hyperloop: „Wir sind nun im Stande der Öffentlichkeit zu zeigen, wie künftige Hyperloop-Systeme aussehen könnten. Der Wechsel vom Modellmaßstab auf reale Abmessungen und insbesondere Europas erster Passagiertest unter Vakuumbedingungen sind ein wichtiger Meilenstein, um die Technik bald zu skalieren und längere Testsegmente zu realisieren“.
Erste Testfahrt mit Passagieren bereits erfolgreich
Bereits am 10. Juli 2023 fand die erste Testfahrt mit Passagierkapsel innerhalb des Vakuums der Teströhre statt. Damit der Betrieb mit Personen möglich ist, wurde der Demonstrator vom TÜV Süd für den Passagierbetrieb zertifiziert. Mit der Abnahme durch den Prüfdienstleister wird ein sicherer Betrieb gewährleistet und dem TUM Hyperloop wird erlaubt, seine Systeme ausgiebig zu testen.
Passagierkapsel und Betonröhre werden getestet
Der TUM Hyperloop-Demonstrator besteht aus drei Elementen: Ein Teil ist die 24 Meter lange und ins Auge stechende Teststrecke in der Form einer Betonröhre. Die Röhre hat einen Durchmesser von rund vier Metern und hat neben einem Bahnsteig auch Teile der Technik, welche für das Schweben und den Antrieb der Passagierkapsel notwendig sind. Das Passagiermodul ist für den Einsatz im Vakuum optimiert. Der dritte Teil der Anlage ist die Betriebszentrale, die neben der Steuerung des Demonstrators auch Bauteile wie die leistungsfähigen Vakuumpumpen beherbergt. Dazu sagt der Projektleiter Semino: „Wir können mit unserer Anlage insbesondere den Antrieb, die Schwebetechnik, das Verhalten der Kapsel im Vakuum und Sicherheitsaspekte an einem vollwertigen Hyperloop-Segment untersuchen“.
Per Hyperloop von Stadt zu Stadt
Die Vision der Hyperloop-Systeme ist, Transport- und Passagierkapseln in annähernd luftleeren Röhren zu befördern. Durch das Vakuum soll ermöglicht werden, die Kapseln fast ohne Luftwiderstand zu bewegen, was enorme Geschwindigkeiten in Aussicht stellt. Damit konzentriert sich TUM Hyperloop auf den Einsatz der Technik als nachhaltiges Mobilitätskonzept für den schnellen Personentransport.
Hyperloop Teil der Hightech Agenda Bayern
Das TUM Hyperloop-Programm ist seit 2020 Teil der Hightech Agenda Bayern und wird somit vom Freistaat Bayern mitfinanziert. Als Teil des Departments für Aerospace and Geodesy der TUM School of Engineering and Design greift TUM Hyperloop auf weitgreifende Kenntnisse und Ressourcen zurück. Eine Vielzahl an Lehrstühlen und Studiereden der TUM sowie externe Partner sind an dem Projekt beteiligt
Foto: © Robert Tanania
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Foto: © Bernhard Kramer
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