Partei(en) – absolutistisch oder demokratisch? Söders einziger Fehler
Partei(en) – absolutistisch oder demokratisch? Söders einziger Fehler

Partei(en) – absolutistisch oder demokratisch? Söders einziger Fehler

Wann und warum scheiterte Markus Söder mit seinem aussichtsreichen Angebot“ auf eine Kanzler-Kandidatur?
Am Dienstag ,dem 20.4., dem Tag der Aufgabe?
CDU und CSU bilden als Schwesterparteien eine gemeinsame Fraktion, werben als solche mit e i n e r Liste
und somit e i n e m Spitzenkandidaten, den sie gemeinsam bestimmen müssen, bei den Wählern.
Infolgedessen hat MP Söder am Sonntag 11.4. anlässlich einer Zusammenkunft des gemeinsamen Fraktionsvorstandes
erstmals offiziell seine Bereitschaft zur Übernahme dieser hohen Aufgabe bereit erklärt,
nachdem verschiedene Umfragen durch längere Zeit hinweg sehr deutlich gezeigt haben, daß die Wähler
(der eigenen Parteien als auch partei-unabhängig) ihm unter allen möglichen Bewerbern den Vorzug geben
– wenn die CDU (der größere Teil der Fraktion) dies getragen von einem gemeinsamen Geist vorschlage.
Ausserhalb des gemeinsamen Termins, bei einem ZDF-Gespräch am gleichen Tage, präzisierte er
den Begriff CDU mit „breit getragen von Partei, Fraktion und den Mitgliedern“.

Am Folgetag (Montag, 12.4.) tagen Vorstand und Präsidium beider Parteien getrennt;
Zuerst bestimmte die CDU „mit breiter Zustimmung aus ihrem Kreis“ Herrn Laschet zum Kandidaten –
die letzte „Entscheidung müsse bald fallen, die Fakten lägen aber alle auf dem Tisch“.
Die CSU bestimmte ihren Vorsitzenden: Man „müsse breiter in die CDU und in die Unionsfraktion hineinhorchen“
(Söder am Abend im Rundfunk: „in die Bevölkerung“ – ergebnisoffen).

Bei der Tagung der Gesamtfraktion tagsauf (teils in Präsenz, teils zugeschaltet – aber mit Laschet und Söder) kommt es zu einer deutlichen Lagerbildung auch in die Reihen der CDU-Abgeordneten hinein –
die Kontrahenten wollen sich „noch in der Woche“ einigen, „in guten Gesprächen“.
Oder muss die Fraktion eine Woche später per Abstimmung entscheiden?
(Meine Kritik am Vorgang habe ich vor einigen Tagen formuliert: wieso Demontage?)

Nun aber folgt die meines Erachtens entscheidende Diskrepanz:
– Söder begeht seinen einzigen, aber entscheidenden Fehler –
mit dem Wort „Hinterzimmer“ für Vorstand und Präsiduum der CSU:
Wer eine Sache gewinnen will, darf nicht vor den Kopf stoßen und beleidigen!
– Söder erklärt am Montag, 19.4.: Vorstand und Präsidium der CDU müsse entscheiden, er werde dies akzeptieren°

Was war passiert? Der Sonntag 18.4. Abend!
Söder musste mit Charterflug nach Berlin und fand sich vor einem Kolleggium
– Bundestagspräsident Schäuble, MP Bouffier und CDU-Generalsekretär auf der Seite von Laschet
– auf seiner Seite sein Generalsekretär Blume und Fraktionsgruppenleiter Dobrindt
zur Kopfwäsche:
– Wie kannst Du als Chef einer Lokalpartei/Regionalpartei
Vorstand und Präsidium der gesamtdeutschen und damit größeren Partei als „Hinterzimmer“ diskreditieren?
– Wenn Du kandidieren willst. dann als CSU und ohne unsere Unterstützung!!
– Wenn Du und die CSU in Berlin überhaupt eine Rolle spielen wollt,
dann bleibt Dir nichts anderes übrige, als uns zu unterstützen.
Eure Querschläge und Sticheleien haben wir ohnehin satt!

Also: Du erklärst am Dienstag, daß Du die morgige Entscheidung der CDU
und Ihres „Vorstandes und Präsidiums“ akzeptierst, wörtlich,
und den Spitzenkandidaten Laschet voll unterstützen wirst.

MünchenBlick/ Chefredaktion fragt: Ist das Demokratie? Gratulation zu den Folgen!

Schreibe einen Kommentar