Letzten Freitag wurde Pfarrer Thorsten Nolting in sein Amt eingeführt – angetreten
in Nachfolge von Pfr. Günther Bauer hat er es schon im Juni.
Bezeichnend für mich ist, daß diese Einführung in einer Kirche (Lukaskirche) stattfand und
in Form einer kirchlichen Zeremonie mit Sendung und Segnung eines Pfarrers
durch den Regionalbischof (neu Christian Kopp) und den Stadtdekan (ebenfalls neu: Bernhard Liess):
Es handelt sich also um einen kirchlichen Dienst (Sendung ins Innere unserer Gesellschaft,
Armendienst als beispielhafte Nächstenliebe) durch einen kirchlichen Amtsträger in einem Verband (dazu später).
Das kath. Pendent, nämlich die Caritas, ist ebenfalls
ein eingetragener Verband/Verein – aber von kath. Christen als Laien gegründet und getragen
(Offenbar musste damals eine Lücke in der offiziellen Kirchenstruktur gefüllt werden – ein kritisches Hinterfragen heute muss gestattet sein:
willkommenes Abschieben? Alibi-Mäntelchen? Vernachlässigung der sozialen Mitte, die ja den Hauptteil in der Gesellschaft stellt?)
Der kath. Verband versteht sich als „unter dem Schutz der Kirche stehend“: Man darf sich sehr wohl fragen,
ob die eine oder andere Funktion, die die amtliche Diözesanleitung im Verband ausübt,
so nicht etwas überzogen ist (Es kommt da wohl auf die Praxis an.)
Da beide kirchlichen Verbände ein weites Feld der „sozialstaatlichen Aufgaben erfüllen“, beide vorbildlich,
sind sie zwei der 6 „Säulen der Freien Wohlfahrtspflege“ (neben AWO Arbeiterwohlfahrt,
Deutschem Paritätischem Wohlfahrtsverband, Deutschem Roten Kreuz und Zentralwohlfahrtsstelle der Juden)
und werden daher aus öffentlichen Geldern finanziert (in München durch den Bezirkstag Oberbayern).
Nur dadurch Ungedecktes (wenige Prozente) wird durch die Kirchen finanziert.