Über das Europäische Künstlerhaus Oberbayern (Freising, Am Schafhof) habe ich schon mehrfach berichtet – am Freitag dieser kommenden Woche wird es eine neue Eröffnung geben, koronabedingt im Freien),
die diversen Dachauer Aktivitäten hielt ich auch im Auge.
Neu aufmerksam geworden bin ich diese Woche auf die Kunst-Ausstellungen im Hopfenmuseum Wolnzach,
die vom Medienhaus Kastner veranstaltet werden – und ich bin von der ersten Teilnehme sehr beeindruckt.
In Zusammenarbeit mit der Bator Art Galery in Südpolen und deswegen mit dem polnischen Generalkonsulat (der Schafhof arbeitet ja auch gelegentlich mit den Generalkonsulaten von Polen und Ungarn zusammen) wurde am Freitag für speziell eingeladene (und registrierte) Gäste die sehr sehenswerte Ausstellung
MAGICAL DREAMS V – Surrealisten aus ganz Europa
für Bayern übernommen (bisher ausserhalb Polens nur in Prag, in Neuenburg/BRD und Wiener Neustadt/Österreich gezeigt).
Eduard Kastner übernahm 1981 nach dem Tod des Vater als 31-Jähriger das ortsansässige Druck- und Verlagshaus (in 4. Generation, u.a. Wolnzacher Anzeiger), war früh ein Förderer von (anfangs jun Lipowczangen) Künstlern und wurde zum Organisator von Kunstausstellungen (ich lese von Salvador Dali, Christo und Jeanne-Claude; zu Ludwig Valentin Angerer kommen wir noch), weshalb die Münchner Akademie der Bildenden Künste ihn 1998 zum Ehrenmitglied ernannte (als ersten Nicht-Emeritierten seit Ludwig Erhard). Aber das ist zudem nicht das einzige ausser-berufliche Engagement.
Nun setzt er diese Aktivitäten mit seinem Sohn Dennis (der 2017 in die Leitung der nunmehrigen Kastner AG mit-eingestiegen ist, neben Schwester Patricia mit einem Internet- und Software-Zweig) fort.
Nun zum Thema: Miroslaw Bator hat seit 1995 rund 600 Einzel- und Gruppenausstellungen (davon 11 Werkschauen) organisiert, dazu 100 Konzerte und Kulturtreffen, arbeitet mit und zugunsten von 200 Künstlern.
2011 organisierte er die erste Ausstellung mit dem Thema Magical Dreams zusammen mit Jacek Lipowczan, einem Künstler dieses Genre`s, aber die damals „noch verstreute Kunst des magischen Realismus oder sogar Surrealismus“ fand wenig Resonanz und keinen angemessenen Platz, war keine „angesagte Kunstrichtung“. Das hat sich durch zweijährige Wiederholungen – nun zur 5. Fassung – gewandelt.
Man assoziiert sie nunmehr mit renommierten Künstlern wie Zdzislaw Beksinski und Tomasz Setowski, dem Begründer und Meister des polnischen Surrealismus. Die Faszination von weltweit tätigen Meistern trug dazu bei.
Nunmehr ist der magische Realismus durchaus angesagt, unter zwei Voraussetzungen:
Der Künstler muß über eine eigene Handschrift verfügen, in jahrelanger Arbeit entwickelt,
und er muß eine Botschaft vermitteln, „eine Botschaft über unbegrenzte Phantasie und Weltvisionen“ (Bator).
Er muß über die ihn umgebende Realität hinausgehen, nicht zurückblicken auf das, was war – das gibt es vielleicht nicht mehr. Er muß voraus sein, in die Zukunft sehen – im Traum, in der Phantasie in Warteposition inmitten wunderschöner Sachen. Vielleicht finde ich da sogar Elemente der Ururzeit, Elemente aus der Quelle des Lebens. Der Künstler sieht eine erträumte magische Wirklichkeit – in unendölich vielen Dimensionen, auf vielen phantasiegeprägten Ebenen/Bereichen/Themen. Er sieht in eine Welt der Gleichzeitigkeit.
Das Wolnzacher Museum, in der architektonischen Form eines Hopfengartenas (daher frontal eine große überdachte Freifläche, was eine Veranstaltung heutig begünstigt) 2002 – 2005 errichtet,
hat im linken Inneren einen grossen Raum für Sonderausstellungen, wo nun eine Auswähl von 37 Objekten aus der 5. Schau in Polen (1919, nunmehr letzte Präsentation; einige Stücke nicht im hervorragenden Katalog – bei 15,- Euro ein Pflichterwerb!) gezeigt werden, großteils von polnischen Künstlern, aber auch aus Tschechien, Österreich, Italien (3), Frankreich (2 +Altmayer aus Strassburg), Belgien, Russland sowie Australien, USA (2) und Mexiko – und 5 aus Deutschland (+ Altmayer),
darunter Lokalmatador Angerer der Ältere (Ludwig Valentin aus Biburg „Botschafter Niederbayerns“, Architekt – auch Film und Bühne -, Kunstmaler, Bildhauer, Autorim Kastner Verlag), der mehrfach nach Polen gereist war und in der Gruppe einen wesentlichen Beitrag geleistet hat.
MünchenBlick/ Walter Schober
P.S.: Themabezogen erscheinen im Verlag laufend:
– hallertau.de: Heimatmedium, seit August 2028 als digiales Magazin- mit der „vollen Packung“: die schönsten Ecken, pfundige Originale,allerlei Unternehmungen – auch kritich mit Augenzwinkern kommentierend
– „Die Aktion – der Hallertauer“ ionformiert über die Angebote; in Vollfarbe auf Bilddruckerpapier
– „Wolnzacher Woche“ erscheint montagnachmittags als Hybridmagazin als Print und Online (Herausgeber ist offizielle
die Wolnzacher Anzeiger Medien GmbH)
– „mei Dahoam“ für das gesamte Oberland, von Wolfratshausen bis Garmisch-Partenkirchen: führt ein in die Lebens- und Freizeitqualität der Region, stellt Unternehmen und lokale Produkte vor und zeigt so manchen Geheimtipp
(sollte im März 2020 erstmals erscheinen – aber Corona hat die Verbreitung verhindert)
Walter Schober