Carpet Diem im Museum Fünf Kontinente über Prunkzelte Indiens – Sonntag 27.1.
Carpet Diem im Museum Fünf Kontinente über Prunkzelte Indiens – Sonntag 27.1.

Carpet Diem im Museum Fünf Kontinente über Prunkzelte Indiens – Sonntag 27.1.

Der nächste Vortrag im Münchner Völkerkundemuseum – neuer Name oben – ist am nächsten Sonntag um 16 Uhr
und verspricht sehr interessant zu werden:

Eine Sache von Samt und Seide. Die Prunkzelte Indiens

Dr. Peter Andrews, Bristol/England

(Vortrag in deutscher Sprache)

Das Zelt war für die Herrscher Indiens eine Sache des Prestiges, ein wichtiges Element ihrer Selbstdarstellung vor der Öffentlichkeit. Am Hof diente es als Schutz nicht nur des Herrschers und seiner Entourage, sondern auch der oft riesigen Menge von Untertanen, die sich täglich hier versammelte. Der Umfang von Palastbauten konnte mit Zelten ausgedehnt werden. Die stetig wachsende Größe des Herrschaftsgebietes erforderte oft intensives Reisen des Herrschers. Dabei hatte sein Lager neben dem militärischen Zweck auch die Aufgabe, einen reisenden Palast darzustellen, in dem er gesehen werden und Recht sprechen konnte. Drei Merkmale standen augenfällig an erster Stelle: Umfang, Höhe und Kostbarkeit des Materials. Alte Buchillustrationen vermitteln noch heute einen Eindruck der Pracht dieser Zelte.

Dr. Peter Andrews habilitierte sich 1980 an der University of London mit einer Arbeit über die Geschichte der Zelte im Vorderen Orient und Zentralasien. Seit 1967 widmete er sich der Architektur der Nomaden und wurde bald mit Preisen ausgezeichnet, vor allem für seine Feldforschungen in Marokko, der Türkei, dem Iran, Indien, Pakistan, der Mongolei und Kirgisistan. Von 1980 bis 2005 Forschungs- und Vorlesungsaufträge an den Universitäten Köln, Tübingen, Heidelberg, Bamberg und Bonn. Seit 2006 ist er Honorary Research Fellow an der University of Bristol.

Eintritt wie immer: 10 Euro (inkl. Show and Tell und Umtrunk)

Anhang: Der Referent, Autor mehrerer einschlägiger Bücher unmd Artikel, hat einen interessanten Zugang zum Thema gewählt: Da Objekte spärlich erhalten sind, packt er das Thema bei bildlichen Darstellungen der Zelte insbesondere im persischen und türkischen (kulturhistorisch zu verstehen) Bereich an, speziell auf der künstlerisch hochwerigen Miniaturmalerei. Dies hat den Vorteil, daß zugleich die Verwendung im Vordergrund steht – nicht so sehr die Details in den Objekten.

MünchenBlick/ Walter Schober