Oktoberfest – die „zweite Reihe“
Oktoberfest – die „zweite Reihe“

Oktoberfest – die „zweite Reihe“

ab Samstag 22.9. – laufend ergänzt

Die „Wiesn“ hat nicht nur die 14 großen Zelte (mit bekanntlich 6 Wiesnbieren), wo immer im Schottenhamel-Zelt der offizielle Anstich durch den Oberbürgermeister erfolgt –
auf den Zelten der Oidn Wies und eventuell in kleineren der Wiesn erfolgt auch ein Anstich :

1. Für diesen Anstich greife ich heuer das Zelt

Zur Schönheitskönigin – Das Original Münchner Volkssängerzelt

heraus, betrieben von Reichert Wiesn und Catering GmbH (Am Platzl; Hauptsitz das Hotel Seehaus am Ammersee
Das gekonnte „Ozapft is“ ertönte aus dem Mund der Stellvertretenden Ministerpräsidentin Ilse Aigner, die ja auch als neue Bau- und Verkehrsministerin sehr agil ist – und dabei als beste Mitarbeiterinnen die Regierung von Oberbayern „geplündert“ hat:
Der Name sagt es schon: Hier wird gesungen, von Volkssängern/innen unter Management von Jürgen Kirner. Die Speisekarte erinnert mit Fotos an einstige Größen (zB Roider Jack, Karl Valentin).
Fürs Motto „SINGTS MIT“ gibt es ein schönes gedrucktes Textheft (34 Seiten Texte)
Wollns zwischendurch eine Kürbisapfelsuppe probieren? dann Wollwürste oder König Ludwigs Hechtenkraut …oder sie kriagn oane aufgstri´chan,
und die Musikanten kriagn „a Haferl voi Erdäpfe“ (und sicher einiges mehr, nicht nur a Hofbräu Festbier.

2. Bratwurstl-Probe (alljährlich am ersten Montag durch das Kreisverwaltungsreferat, im Schießbereich des Armbrustschützenzeltes)

Das Hendl ist sicher die Nummer 1 auf der Wiesn, aber in wohl jedem Zelt kann man Schweinsbratwürstl mit Sauerkraut bestellen, oder auf Ständen.
Die Jury (Stadträte+Metzger+Konsumentenvertreter) haben diesmal Proben aud em Kuffler-Zelt, Schnitzel-Zelt (Hersteller beidemal Gassner – hat er in der Jury sein egenes Produkt identifiziert?) soewie Hacker-Zelt (Hersteller Roiderer)

3.Über die reichen Aktivitäten der Armbrustschützen habe ich vor 2 Jahren aausführlich berichtet, auch über die Luftgewehr/Pistolen-Schützen mit Meisterschaften im Schützenzelt.

4. Vom Oktoberfest nicht wegzudenken sind die Schausteller.

Traditionell ist ihr alljährlicher Stammtisch, gegebenenfalls mit Jubilarsehrung (diesmal kein Jubilar, aber Senioren) – vormals im Hippodrom von Kätz, seither im Marstall (Wirt Able startete ja selbst in dieser Branche)

5. Eine Besonderheit war wieder (zum 2. Mal) in der zweiten Woche im Käfer-Zelt die Ehrung des

WiesnGentleman.

Die Aktion, diesen zu suchen, wird seit 2013 von der Organisation Condrops durchgeführt – aber das ist nicht ihre einzige Aktion im Umfeld der Wiesn.
In ihr wählt eine Jury (beide Male Schauspielerin Johanna Bittenbinder, Schauspieler Max von Thun, Robert Greil von HirmerModen, der Leiter der Polizei-Wiesnwache Christian Wittstadt, diesmal auch der Kabarettist Hannes Ringlstetter) aus eingesandten Geschichten jemanden aus, der Zivilcourage bewiesen und einer hilfsbedürftigeen Person von der Wiesn in Sicherheit gebracht hat: im Vorjahr einen jungen Mann, der 2014 um 2 Uhr nachts eine ausgeraubte und dann von einem Trio belästigte Frau rettete, sie zu einem Taxi zur Heimfahrt (auf seine Kosten) brachte; in diesem Jahr den Fremdsprachenkorrespondenten Max V., der im Vorjahr bei einem betrunken umfallenden, völlig orientierungslosen Touristen eingreift – alle anderen lachen nur, er half ihm auf, suchte mit seinem eigenen Handy dessen Freunde zu finden (vergeblich), brachte ihn zu seinem Hotel an der Hackerbrücke – wodurch er selbst 90 Minuten verspätet zu seiner Freuden mit Familie auf der Wiesn kommt.
Es geht als um: cool bleiben – helfen in brenzlichen Situationen – aber auch, respektlosen Sprüchen eine Ansage zu erteilen: um die vielen Gesichter von Aufmerksamkeit und Zivilcourage, mit dem Ziel einer friedlichen Wiesn.
Der Preis ist ein Wiesn-Outfit von Hirmer und ein Essen im Mitarbeiter/Partner-Kreis von Condrops (von Clarissa Käfer gesponsort). Für das weitere Streetwork von Condrops selbst (unter der Schirmherrschaft des OB) ist am auf Spenden angewiesen, da man keine Zuwendungen dafür erhält: Täglich von 15 bis 19 Uhr werben Mitarbeiter vor dem Eingang Esperanto-Platz für eine friedliche Wiesn: für die Wahrung von Grenzen im Umgang miteinander sensibilisieren (fair und respektvoll bitte!). Abends an den Wochenenden und vor dem Feiertag zwischen 19 und 23 Uhr sind sie im ganzen Umfeld unterwegs mit Sofortmaßnahmen insbesondere für Jugendliche: Freund*innen ausfindig machen, in schwierigen Situationen beruhigen, den sicheren Nach-Hause-Weg besprechen, bei Bedarf Polizei oder Rettungsdienst rufen – in Zusammenarbeit mit dem Jugendschutz des Stadtjugendamtes und dem Projekt „Sichere Wiesn“.

MünchenBlick/ Walter Schober