„Es ist ein Kreuz“ mit allen Diskussionen
da(ß) nach persönlichen und vor allem parteipolitischen Interessen, Aversionen und Zielen
– nach persönlichen Einstellungen
an die Fragen herangegangen wird.
Es stehen nicht obenauf
– Sachlichkeit
– geschichtliche Erfahrung (auch in leidvollem Erlernen) und Prägung
– sprachliche Präzision.
Das ist sehr deutlich an der Diskussion der letztn Wochen über den Kruzes-Erlass der Bayerischen Staatsregierung abzulesen und es ist zu befürchtzen, daß sich dies mit dem Inkrafttreten des Erlasses dieser Tage steigern wird.
Dazu:
Das Kreuz ist in Europa sowohl ein Religionssymbol als auch ein Kultursymbol, und da ist es k e i n Gessler-Hut.
Religionssymbol bedeutet: Es ist im Bereich einer christlichen Religionspraxis (ob geschlossen, öffentlich oder privat) ein
Kultobjekt: Gegenstand der Verneigung, der Verehrung zB des Kusses, der Anbetung (ob des Gekreuzigten oder Erhöhten)
Als Kultursymbol sagt es aus, daß die Kultur unseres (beschränken wir uns einmal darauf) Landes seit der Christianisierung christlich geprägt ist, vom christlichen Gottesbild und christlichen Menschenbild (wegen der Gott-Ebenbildlichkeit ist jeder Mensch voll Mensch – jedweder Rasse und Nation, Geschlechtlichkeit und Alters, Religion, sexuellen Orientierung .., ob er sich selbst so sieht oder nicht)
und sich dies in Verfassung und Grundgesetz niedergeschlagen hat (Gottesbezug in aller Bekenntnis- und Kultfreiheit, Menschenbild als Leitbild für Recht, Liberalität, Toleranz). Fragen Sie sich einmal, wo überall – bis zu Staatssymbolen hinein – sich das Kreuzessymbol niedeergeschlagen hat („Rotes Kreuz“ …).
Wer bei uns leben will und lebt, ob Atheist oder Moslem … – und einen Amtsraum betritt – , profitiert davon, muß diese Prägung aber auch als vorgegeben sehen und im Rahmen des Grundgesetzes respektieren, anerkennen und als Reglementierung und Begrenzung eigener, von aussen bestimmter Einstellungen und Verhaltensmuster nachvollziehen. (Diese haben folglich bei uns keine Berechtigung und Gültigkeit.)
Keiner kann die Abwesenheit dieser Prägung und dessen Symbols erwarten oder gar verlangen,
es wird aber auch von niemandem eine Verhaltensmaßnahme dem Kultursymbol Kreuz gegenüber erwartet oder gar verlangt. Es ist kein Gessler-HutEs ist an alle – auch die Amtsträger – eine Mahnung, sich nach Grundgesetz, Gesetz und der „darin niedergeschlagenen Christlichkeit“ zu verhalten.
MünchenBlick/ Walter Schober