So schön sind Münchens Fassaden – und einiges Denkmalgeschütztes innen
Am 14. Dezember 2017 hat die Stadt München bei einer Feierstunde im Alten Rathaus 23 Fassadenpreise vergeben und sieben Gebäude der öffentlichen Hand lobend erwähnt. Herr Stadtrat Walter Zöller überreichte in Vertretung des Oberbürgermeistrs die Urkunden und Plaketten (diese seit 2013 zum 3. Mal, dazu einen kleinen Betrag für die Aufwendungen, der nicht als Preisgeld zu verstehen ist). Herr Mager als Leiter der Lokalbaukommission und Frau Stadtbaurätin Merk assistierten.
Insgesamt waren beim 45. Fassadenwettbewerb 72 Bewerbungen (seit Einführung rund 3.000) für 97 Anwesen eingegangen. Eine ehrenamtliche Gutachterkommission prüfte die Zuschriften nach den Kriterien Originalität, Reichtum und Erhaltungsaufwand der Fassade, farbliche Gestaltung, stadtgestalterische Bedeutung sowie künstlerische und handwerkliche Qualität der Ausführung, ehe der Planungsausschuss darüber entschied. Gewürdigt wurden in den Jahren 2015 und 2016 durchgeführte oder fertiggestellte mustergültige Renovierungen von Stuckfassaden der Gründerzeit und des Jugendstils sowie vorbildliche Fassadenmalereien. Bewerbungen für renovierte Fassaden anderer Bauepochen (bis einschließlich der Architektur der 1950er Jahre) und von architektonisch und städtebaulich herausragenden Bauten der 1960er Jahre konnten ebenfalls eingereicht werden.
Ziel des Wettbewerbes ist es, den Bürgern einen Anreiz für die Verbesserung des Stadtbildes zu geben, das Auge für Details zu schulen – insbesodere auch bei den Handwerkern (die bei der Preisverleihung auch zahlreich mit auf dem Podium willkommen waren.
Einenn Überblick über die Preise kann man im Internet einsehen („Fassadenpreis 2017“ googeln oder über Suchwort auf muenchen.de –
hier seien nur genannt: die erneuerte Monacensia/Maria-Theresia-Strasse und das Weinhaus Neuner/Herzogspitalstrasse: letzteres auch im Artikel „Altmünchen“ vom 26.11.wegen der Ausstellung in der Stadtsparkasse).
Die Ergebnisse des Wettbewerbs sind noch bis 1. März 2018 im PlanTreff, Blumenstraße 31, von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 18 Uhr ausgestellt – auch während der Weihnachtsferien. Dazu gibt es noch eine schön gestaltete Festschrift von 67 Seiten.
Seit Wettbewerbsgründung im Jahr 1969 – es ist somit der älteste städtische Wettbewerb, auf Antrag der CSU-Fraktion eingeführt – wurden die Eigentümer/ Eigentümerinnen von insgesamt 885 historischen Münchner Anwesen mit dem Fassadenpreis ausgezeichnet. Auch 148 Fassaden von Gebäuden im Eigentum der öffentlichen Hand (Staat, Stadt mit GWG und GEWOFAG, Kirchen etc.) werden seit 1988 mit einer „Lobenden Erwähnung“ bedacht. Seit 2011 findet der Fassadenwettbewerb nur noch alle zwei Jahre statt. Die Einreichungsfristm für den nächsten Wettewerb ist der 31.1.2019 (beim Referat für Stadtplanung und Bauordnung/Untere Denkmalschutzbehörde).
Die Baudenkmalstiftung – Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSG) ist der größte private Förderverein (Zentrale in Bonn, mit Ortskuratorien, das Münchner von Franz Graf von Stillfried geleitet, 20 Mill Euro für 500 Projekte bundesweit). Er berücksichtigt auch Innenausstattungen mit (diesmal die Neugotik vom Ende des 19. Jhds im schon für die Fassadenerneuerung ausgezeichneten Weinhaus Neuner).
MünchenBlick/ Walter Schober