Wasserkraft – in Bayern ein grosses Thema in der politischen Diskussion?
Wasserkraft – in Bayern ein grosses Thema in der politischen Diskussion?

Wasserkraft – in Bayern ein grosses Thema in der politischen Diskussion?

Wasserkraftnutzung in Bayern

Wasserkraft ist unter den Erneuerbaren Energien die stärkste Stimme in Bayern: Es tragen aktuell 4.200 Wasserkraftwerke zu etwa einem Drittel zur bayerischen Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien bei.
Dies ist im bayerischen Energiemix die verlässlichste regenerative Stromquelle, da sie rund um die Uhr und wetterunabhängig zur Verfügung steht. Insbesondere auch kleine Wasserkraftanlagen,
die u.a. Sägewerke und Getreidemühlen antreiben, leisten einen wichtigen Beitrag zur regenerativen Stromerzeugung und zu regionalen Wertschöpfungskreisläufen
(https://www.energieatlas.bayern.de/thema_wasser/daten.html).
Ja, sie ist so eine der wichtigsten Säulen in der Energiewende.

Anlässlich der Jahrestagung der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. (VWB), die am 21. September 2017 in München stattfand, betonte der Bayerische Landwirtschaftsminister
Helmut Brunner, dass die Wasserkraft eine der wichtigsten Säulen in der Energiewende sei und dass der Beitrag der kleinen Wasserkraftbetreiber hierbei einen besonderen Stellenwert habe.
Umweltverträglichkeit hat hohen Stellenwert.
Der 1. Vorsitzende der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. (VWB), Fritz Schweiger, wies auf die hohe Leistungsfähigkeit der kleinen Wasserkraft hin: „Wenn es insbesondere darum geht, bestmögliche Lösungen zur Umweltverträglichkeit bei der Wasserkraftnutzung zu finden, so leisten die Betreiber der kleinen Wasserkraftanlagen ihren Beitrag, um die Wasserkraft im Einklang mit gewässerökologischen und
naturschutzfachlichen Anforderungen zu bringen.“ Auch die Weiterentwicklung der Technik trage maßgeblich zu ökologischen Verbesserungsmaßnahmen an Wasserkraftanlagen bei.
„Viele Mitglieder der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. haben bereits einen Fischpass und zeigen sich für notwendige ökologische Verbesserungen sowie die Leistung ihres Beitrages zur Ökologie aufgeschlossen.“

Die Bayerische Staatsregierung steht zudem zur Wasserkraft und deren bestmöglicher Umweltverträglichkeit. Hierzu hat die Staatsregierung bereits 2012 einen 10-Punkte-Fahrplanbeschlossen, welcher Schritte aufzeigt, dass die Wasserkraftnutzung in Einklang mit gewässerökologischen und naturschutzfachlichen Anforderungen gebracht werden kann.

Wasserkraft erbringt hohen sozio-ökonomischen Zusatznutzen – mit folgenden Kriterien: heimische Energienutzung, lokale Wertschöpfung im eigenen Land (z.B. Mühlen, Sägewerke), lokaler Hochwasserschutz,
Sohl-, Ufer- und Wehrstabilisierung sowie die Reinigung der Gewässer von Wohlstandsmüll. „Gerade bei der Neuregelung des Restwasserleitfadens kommt es im Ansatz vor allem auf das richtige Augenmaß an,
damit die Struktur der kleinen und mittleren Betriebe, kurze Wege, kooperative Zusammenarbeit sowie das Energiemixangebot insgesamt zu einer erfolgreichen Energiewende beitragen können,“ sagte Fritz Schweiger.
Ich veröffentliche gerne, leicht gekürzt, diesen Text des Veranstalters:
VEREINIGUNG WASSERKRAFTWERKE IN BAYERN e.V.
Karolinenplatz 5 a – 80333 München – Tel. (0 89) 28 80 56 70 – E-Mail: VWB@wasserkraft-bayern.de
www.wasserkraft-bayern.de
Der „Bayerische Müllerbund e.V.“ (Karolinenplatz 5a, München) schließt sich dem gerne an.

Mit speziellem Blick auf Bayern, wo im Spannungsfeld von Nutzungsansprüchen zu beachten ist, daß es mit 144.000 Hektar Wasserfläche das wasserreichste Bundesland ist. 73 Prozent aller deutschen Teichbetriebe befinden sich hier, viele Teiche sind über 500 Jahre alt und trieben einst Lohmühlen, Pulvermühlen oder Hammerwerke an. Heutzutage gibt es vor allem bei Fließgewässern eine Konkurrenzsituation mit äußerst komplexem Nutzungskonflikt. Während Naturschutz und Fischerei möglichst viel Restwasser fordern, verhält es sich in der Teichwirtschaft und der Wasserkraft eher umgekehrt.
Eine weitere Herausforderung ergibt sich aus der geforderten Durchgängigkeit der Fließgewässer. Hier hat die EU anhand der Wasserrahmen-Richtlinie klare Vorgaben gegeben. Allerdings können die notwendigen Maßnahmen von den betroffenen Akteuren zum Gelingen des Gesamtkonzepts der Energiewende am besten nur gemeinschaftlich erarbeitet werden.

Wasserkraft – seit über 100 Jahren die treibende Kraft
Bis vor 100 Jahren war die Wasserkraft in Bayern die einzige Stromquelle und hatte im Jahr 1926 mit 11.900 Wasserkraftwerken ihren Höhepunkt im Freistaat. Heute tragenimmerhin noch 4.200 Anlagen zu etwa einem Drittel zur bayerischen Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien bei. Etwa die Hälfte aller deutschen Betriebe stehen in Bayern.
Aber auch bei der Getreideverarbeitung besteht ein direkter Zusammenhang zur Wasserkraft. Zum Beispiel wird knapp ein Fünftel des deutschen Getreides, das sind rund 9 Mio.Tonnen jährlich, von 150 bayerischen bzw. 500 deutschen Mühlen vermahlen, so Minister Brunner und brachte damit seine große Wertschätzung für die Wasserkraft zum Ausdruck.

MünchenBlick/ Walter Schober