ARRI baut ein komplett neues Zentrum – in Schwabing Nord

Seit geraumer Zeit gibt es kaum einen bedeutenden Film, den die Filmemacher nicht mit „Werkzeugen“ der Münchner Firma ARRI gedreht hätten. Und ich habe zumindest kein Münchner Firmfest (das grosse Filmfest, das DOKfest, das Festival der Filmhochschulen ..) erlebt, bei dem nicht der Nachwuchs der Branche mit Ausrüstung von ARRI auf dem Preisweg gefördert worden wäre, an dem ARRI nicht ein Sponsor gewesen wäre –
Niederschlag des grossen Erfolges einer Gründung vor 100 Jahren:
„1917 gründeten August Arnold und Robert Richter in einem kleinen, ehemaligen Schuhmacherladen in der Münchner Türkenstraße eine Filmtechnikfirma namens ARRI (aus Arnold und Richter).
Daraus ist ein globales Unternehmen geworden, das aber weiterhin treu zu München als Produktionsstandort steht, ein Paradebeispiel für die Leistungsfähigkeit des deutschen Mittelstandes. Durch seine Innovationskraft, mit der die Cine-Technik-Firma die Umstellungsschwierigkeiten der 70er Jahre meistern konnte, ist es zu dem geworden, was sich im ersten Satz widerspiegelt und bisher 19 wissenschaftliche und technische Auszeichnungen durch die Academy of Motion Pictures Art and Sciuences einheimsen ließ (und Oscars).

Forschung, Entwicklung und Produktion wurden in einem historisch gewachsenen und inzwischen berstenden Gelände in der Türkenstrasse geleistet, was in der Enge nicht mehr zukunftsfähig ist. Das Filmtheater, wohl einige Studios und einige Bereiche (Lighting, Media und Rental) werden hier – neu strukturiert – verbleiben,

aber gestern wurde in der Parkstadt Schwabing der Grundstein gelegt zu einem Campus, für eine neue Firmenzentrale:
ARRIAL genannt.

Auf 20.000 qm Nutzfläche mit 600 Arbeitsplätzen werden hier ab 2018 die Forschung und Entwicklung (das Personal wurde in den letzten 4 Jahjren verdreifacht),
die Produktion von 2 der 5 Geschäftsbereiche, nämlich Camera Systems und Medical (Bildgebung/-übermittlung zB f. Telemedizin)
und die Verwaltung einziehen – also die Kernbereiche.
Das ist ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte, pünktlich zum 100-jährigen Bestand, und die Sicherung der Zukunft – und ein Bekenntnis zu München.
(Nach Westen hin ist sogar für einen Ergänzungsbau vorgesorgt).