1. An einigen Abenden im März und April feiert die
Autoren Galerie 1 in Schwabing
ihr 40-jähriges Jubiläum. Man muss am Püntherplatz gnaz schön mühsam die Treppe eines alten Hauses (Nr.6) b is in den obersten Stock erklimmen, um das Atelier des Künstlers Helmut Vakily
(der Name weist auf den iran ischen Ursprung seiner Familie hin) zu erreichen, wo er in den beiden Vorräumen die Besuchern zugängliche Galerie errichtet hat – nicht groß, aber für eine stattliche treue Zahl von Kunstfreunden ausreichend. Im Flur und Raum 1 bezeugt die Fülle von Zeitungsartikeln an den Wänden das Besondere der Einrichtung in den 40 Jahren seit der Verwirklichung der Idee:bildende Kunst(meist zwei Künstler – Maler, Bildhauer ..) mit Lesungen von Autoren der Gegenwart, also Wort-Kunst, zu verbinden.
Deswegen stapeln sich auch Bücher und Zeitschriften in den Regalen des ersten Raumes vor der Kochniesche und um den Schreibtisch des zweiten Raumes. Die Wände werden ja für die Bilder gebraucht.
Heute geht die Ausstellung der letzten beiden Künstler (Sabine Levinger auf Leinwnd und Papier, 5 Objekte von Tamara Ralis) zu Ende und am Donnerstag folgt die nächste Vernissage:
Fancher Brinkmann (1957 in den USA geboren, seit 1980 in München lebend) bestreitet die 350. Ausstellung zusammen mit Timm Zorn (1939 in München geboren, Bühnenbildner – präsentiert seit 1984 seine „Assemblagen“= Fundstücke,Objekte). Die Präsentation wird separat als 351-gste gezählt. Die Malerin „zeigt abstrakte Arbeiten deren zentrales Anliegen die Farben sind. Die Form als Strukturmerkmal tritt ganz zhurück.“
Gudrun BouchArd wird einführen (etwas nach 19 Uhr). Um etwa 20 Uhr 30 beginnt der literarische Teil.
Hatte zuletzt Klaus Voswinckel (geb. 1943 in Hamburg, wohnhaft in München und Apulien) aus seinem Roman „TARANTELLA oder Hölderlin tanzt“ gelesen, wird diesmal Alma Larsen (geb. 1945 in Brandenburg, aber nun Münchnerin) Lyrik aus ihrem Gedichtband „Im Nacken ein Luftzug“ (2012) vortragen
2.
Auf das ebenfalls 40-jährige Jubiläum der
Münchner Schausteller Stiftung
im Saal des Augustiner Kellers habe ich bereits hingewiesen (siehe „Münchner Stiftungsfrühling 2017“).
Es waren etwa 400 Gäste geladen, mit Oberbürgermeister Dieter Reiter an der Spitze.
„Die Wiesn ist so viel mehr als Bier, es ist ein Stück München.“
Um die Zeugnisse der Volksfreude, des Feierns, der Unterhaltung ja Belustigung, des Massengeschmacks und der Massenbelustigung in einer Dokumentation zu sammeln und so zu erhalten,
sie zu studieren und sie letztlich auch auszustellen, haben einige Zuständige ab 1974 Ideen und Aktiitäten entwickelt:
vom Stadtmuseum (Dr. Böhmer stellte eine Frage in den Raum, sein Verwaltungsbeirat Alfred L0ttmann und der Verwaltungsbeirat „für Oktoberfest, Dulten und Christkindlmarkt“ Hermann Memmel reagierten, wandten sich an die Schaustellervereinsrepräsentanten Ernat Mathieu (Münchner ..) und Georg Pötzsch (BLV Bayerischer Landesverband der Schausteller und Marktkaufleute), also speziell an jenen Berufsstand, „desen unschätzbar verdienstvolle Aufgabe es war und ist, Menchen zu erfreuen“ – Interesse, Gespräche, Schreiben, die Idee einer Stiftung, Zustimmungen. So wurde Januar 1975 OBerbürgermeister Georg Kronawitter angeschrieben, der eine Prüfung zusagt. Das Kulturreferat unterbreitet Verfahrensvorschläge,, der Leiter der Puppentheatersammlung im Stadtmuseum erklät sich bereit, „dieser geplanten Institution als Träger und Basis zu dienen und ihre praktische Betreuung und wissenschaftliche Auswertung zu übernehmen“ (Die Frage ist ja immer „Wer macht die Arbeit?“ und nicht nur die Frage nah dem Geld).
Im April 1975 stellen die beiden Stadträte Lottmann und Memmel im Gremium den Antrag, im Juli beschließt der Kulturausschuss den Antrag auf eine Stiftung („die Schaustellerfamilien machen ja mit“), eine Woche später beschließt die Vollversammlung einstimmig und beruft aus seiner Mitte Dr. Forchheimer, Lottmann und Memmel zu Kuratoren und ruft die Schaustellervereine zu weiteren Benennungen auf.
Aber der Kämmerer und seine Sparkommission legen sich quer – Gespräche, Ja vom Kulturreferat und Finanzausschuss, Memmel erreicht eine Vertagung in die Vollversammlung, die weitere Gespräche mit der Verwaltung und den Vereinen hinsichtlich Satzung und Stiftungsurkunde verlangt (es wird also doch konkret, aber es steht an der Kippe).Das Oktoberfest steht unmittelbar bevor, es gibt zahlreiche Angebote von Sachspenden – und Memmel geht an dsie Öffentlichkeit: Artikel am 30.11.1975 in der Schausteller-Fachzeitschrift „Der Komet“.
Am 16.1.1976 sichert Stadtkämmerer Max von Heckel endlich die finanziellen Zuwendungen der Satdt zu, im Mai beschließt der Kulturausschuss die Neufassung der Stiftungsurkunde und -Satzung, am 19.5. 1976 ergeht das einstimmige Votum der Vollversammlung. Am 15.7. schreibt Kulturreferent Dr. Jürgen Kolbe den Vereinen, die Stiftungsziele könnten umgesetzt werden.
Am 10.10. übergeben Mathieu jund Pötzsch die Startsumme von 11.000 DM und biiten im Novemeber um die Durchführung der konstuierenden Sitzung im Frühjahr 1977 (nach Klärung von Personalfregen). Dr. Kolbe lädt im Mai ins Ignaz-Günther-Haus ein. Die Stiftung wird bei diversen Schausteller-Veranstaltumngen vorgestellt.. Im Gründungs-Kuratorim sind die Stadträte Forchheimer, Lottmann und Memmel, von den Vereinen Pötzsch Georg sen, Heinrich Adolf, Mathieu Ernst und Judenhofer Karl, die Referatsbetreuung hat Dr. Böhmer (der Anstoßer!)
Am 5.10.1977 wird Hermann Memmel zum Vorsitzenden gewählt (was er heute noch ist, er hat zum Jubiläum eingeladen), SXtiftungssatzunbv, Geschäftsornung, Arbeits-und Wirkungsbereich werden beschlossen.
Man ist am Ziel!
Zahlreiche Schwnkungen und wertvolle Ankäufe pRägen somit den heutigen Bestand (Schenkungen und Zuwendungen von an die 150 Stifterinnen ujnd Stiftern, von Dr.Föorian Dering betreut), bundesweit tauchen interessante Requisiten und Zeugnisse aus der Welt des Jahrmarktes und der Volksfeste auf. „Die Stiftung hat die Aufgabe, die Geschichte der Schaustellerei zu
dokumentieren und jenen Berufsstand zu würdigen, dessen Verdienst es ist, die Menschen zu erfreuen.“
Wie sagte es OB Reiter? „Auf bayrisch gsagt, guad gmacht.!“
MünchenBlick/ Walter Schober