Der Anlass zur im Grundsatzartikel über den Wohnungsbau in München vom 15.7. versprochenen Konkretisierung durch die beiden städtischen Wohnungsbaugesellschaften ist schnell gekommen, denn wie angekündigt
nahm die GEWOFAG am 21.7.2016 den Spatenstich zum Bau der Wohnungen an der Carl-Wery-Straße in Neuperlach-Süd vor.
Die Baustelle ist zwar nur etwa 10 Minuten von der S-/U-Bahnstation entfernt – aber das Beachtenswerteste ist, dass damit ein Schritt über bereits bebautes Gebiet hinaus unternommen wird auf ein Areal für einen zukünftigen Stadtteil. der sowohl auf Münchner als auch Neubiberger Hoheitsgebiet liegen wird (siehe Art. Pkt 4). Für dieses erste Objekt mussten sowohl einige Grundstückseigentümer durch Umlagerungen entschädigt
als auch die Fläche aufwändig von Altlasten entsorgt werden –
ein Beleg für die Anstrengungen der Stadt.
Die Redner Dr. Klaus-Michael Dengler als Sprecher der Geschäftsführung der GEWOFAG, Stadtbaurätin Prof. Dr.(I) Elisabeth Merk und Stadträtin Bettina Messinger in Vertretung von Oberbürgermeister Reiter gingen so auch auf die
Gesamtgzusammnhänge ein (neue Großstruktur im Anschluß an das in die Jahre gekommene und damit erneuerungsbedürftige „Neuperlach“, günstige Infrastrukrur mit Überweg vom ÖPNV, Fahrradwege, Einkauf in Therese-Giese-Allee und PEP, Umweltgarten in Neubiberg – Fru Messinger weiss als Anwohnerin Bescheid).
Wie recht OB Reiter bei genannter PK mit dem sorgenvollen Hinweis auf Akzeptanzprobleme durch Anwohner sprich bisherige Wonungsbesitzer/Mieter hatte, wurde mir auf meinem Weg zum Spatenstich bewiesen, als mich Anwohner aufforderten, als Presse gegen das Projekt Stellung zu nehmen: Ihnen würde die Sonne genommen (durch zu hohen Bau), der bisherige Exklusivblick ins Grüne überhaupt, der Blick auf die Alpen (die übrigens in anderer Richtung liegen).
Wer keine Wohnung hat, wer neu nach München zuzieht – ihm soll nicht geholfen werden, weil glückliche Wohnungbesitzer
nach dem St. Florians-Prinzip auf ihren bisherigen Sondervorteilen beharren? (Die GEWOFAG wird eine Anwohner-Veranstaltunf abhalten).
Nun zu dem Projekt und seinen Bezügen zur Wohnungsbaupolitik und den innovativen/verwaltungstechnischen Maßnahmen der Stadt insbesondere für bezahlbaren Wohnraum:
Die Investitionssumme beträgt 110 Mill Euro die Fertigstellung ist für Ende 2018 geplant. Im Rahmn der „Verdichtung“ (s.Grundsatzartikel Pkt 5.2.) wurde die ursprüngliche Planung für das Bauvorhaben geändert und die Baukörper von jeweils sechs auf acht Geschosse aufgestockt, was 200 WE mehr bringt. Nach wie vor sind eine Kinderkrippe mit vier Gruppen sowie zwei Tiefgaragen vorgesehen (entsprechend Pkt 5.2 mit auf 276 reduzierter Anzahl von Stellplätzen).
Es handelt sich um 2 Baukörper mit „gefalteten“ Fassaden mit Loggien; durch ziegelroten Kratzputz und Klinkersockel kommt Farbe rein. Es bilden sich grüne Höfe und Zwischenräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Insgesamt werden Elemente der umliegenden Bebauung aufgenommen, aber auch daran erinnert, dass es hier einmal Lehmabbau und Ziegelherstellung gab.
Zumindest bis zu weiteren Baumaßnahmen wird es rundherum private und öffentliche Grünflächen geben.
Wie wird erreicht, dass bei den 438 WE das Ziel „bezahlbares Wohnen“ erreicht wird?
– 238 WE werden nach dem neuen Modell KMB – „Konzeptioneller Mietwohnungsbau“
(s. 6.2.1) errichtet, hier als eines von vier Pilotprojekten: Der begünstigte Grunderwerb wird durch eine 60-jährige Bindung an den Mietspiegel ausgeglichen („Deckelung der Mieten“)
– 74 WE werden nach dem bisherigen und bewährten Förderungsmodell „MMM –MünchnerMietModell“ vergeben,
– 90 WE nach der bewährten „EOF – Einkommensorientierte Förderung“ (vgl. zu beidem Pkt 6.2),
– 38 WE nach dem Programm KomProB.
MünchenBlick/ Walter Schober (Mitarbeit und Fotos Martin Klamt)
Anmerkung:Neben diesem Bau ist lt. der Pressekonferenz die GEWOFAG Bauherr bzw. Projektand in
-Wohnen für Alle: Dantebad (100 WE in Modulbauweise über einem städtischen Parkplatz – ein neues Turboprojekt)
-Azubi-Wohnen: Innsbrucker Ring (91 Ein- und Zweizimmer Appartements; dazu 27 WE im KomProB)
-Münchner Mischung: Freiham (277 WE auf 2 Grundstücken)
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