München Juli 2016
Der Meisterbrief muss Bestand haben, so wie das Bekenntnis zu Europa, unter diesem Motto fand der diesjährige
Sommerempfang der Handwerkskammer München und Oberbayern statt, zu diesem zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur geladen waren.
Viezepräsident Franz Xaver Peteranderl bekräftigtte, aus der Sicht des Handwerks sollte
der Weg in ein gemeinsames Europa der Zukunft die Gemeinsamkeit in der Vielfalt suchen. Regionale Eigenständigkeit müsse besser geachtet werden. Das Subsidiaritätsprinzip sollte gestärkt werden. Der Vizepräsident: „Europa darf nicht in alle Belange der Einzelstaaten ‚hinein regulieren‘. Es muss sich stattdessen um zentrale Herausforderungen wie Finanzmarktstabilität, Migration, Außen- und Sicherheitspolitik kümmern.“ Ein treffend-typisches Überregulierungsbeispiel seien die nicht enden wollenden Versuche, den Meisterbrief und damit das Fundament des Handwerks zu schwächen. Peteranderl: „Der große Befähigungsnachweis ist die tragende Säule des dualen Bildungssystems. Es hat uns die geringste Jugendarbeitslosigkeit in Europa gebracht. Eine solche regionale Stärke sollte man pflegen. Ja, das Handwerk will Europa als Identität – aber mit starken regionalen Wurzeln!“ Der Brexit habe die europäischen Konjunkturaussichten getrübt. Dieser Dämpfer komme zur Unzeit. Es seien schon zuvor einige Wolken am Konjunkturhimmel gewesen. Trotzdem gehe es momentan dem Handwerk noch wohltuend gut.
Peteranderl machte auch deutlich, dass das Handwerk vor einem generationenbedingten Strukturwandel stehe. Im Münchner und oberbayerischen Handwerk warteten gut 14.000 Einzel-unternehmen innerhalb der nächsten zehn Jahre auf die Übergabe an einen geeigneten Nachfolger.
Peteranderl: „Mit großer Erleichterung hatten wir deshalb zunächst die Einigung zur Erbschaftsteuerreform aufgenommen. Sie wäre eine Lösung gewesen, mit der das Handwerk gut hätte leben können. Nach der Ablehnung durch den Bundesrat und die Anrufung des Vermittlungsausschusses ist nun wieder alles offen und für die Handwerksbetriebe beginnt die Unsicherheit aufs Neue.“
Staats