Am Samstag ist das alljährliche, nun zum 28.Mal stattfindende Musikfestival zu Ehren des größten bayerischen Komponisten des 20. Jhds, der für rund 40 Jahre die Stadt zu seinem Lebensmittelpunkt gemacht hatte und wo daher seine Hauptwerke entstanden sind, eröffnet worden:
am Nachmittag mit einem Festakt im Kongresshaus (Werdenfelssaal)
und am Abend mit einer konzertanten Aufführung der Oper Elektra in der Alpspitzhalle des Olympia-Eissport-Zentrums (wo auch die 3 Orchesterkonzerte stattfinmden werden – übrigens und glücklicher Weise unter sehr guten akustischen Bedingungen).
Das diesjährige Motto (im Rahmen eines Gesamtkonzeptes) ist
„Von Narren und Weisen – Die Tondichtungen II“,
da Richard Strauss in der mittleren Schaffensphase sich von drei grossen Erscheinungen der Weltliteratur hat inspirieren lassen, zu:
Till Eulenspiegels lustigen Streichen (Opus 28, 1895 fertiggestellt)
Also sprach Zarathustra (Opus 30, 1896) und
Don Quixote (Opus 35, 1897)
Frau Kammersängerin Brigitte Fassbaender (die im nächsten Jahr zum 29. und letzten Mal die künstlerische Leitung des Festivals innerhaben wird) sagt dazu:
„Zwischen närrisch-melancholischer Heiterkeit, tiefem existentiellem Weltverständnis und bittersüßer Tragikomik loten die Tondichtungen die inneren Zustände der Titelgeber aus.“ – Neben den Orchesterfassungen werden die ersten zwei auch in der Klavierfassung und teils moderiert zu Gehör gebracht.
Als weitere Strauss-Orchesterwerke werden die
Symphonie d-Moll (1880), die Orchestersuite aus dem Ballett „Schlagobers“ (Opus 70, von 1880), das 2.Konzert für Horn und Orchester Es-Dur (1942), die Romanze F-Dur für Cello mit Orchester (1883), die „Mondscheinmusik“ aus Capriccio“ (Opus 85; 1941), die Suite aus dem „Rosenkavalier“ Opus 99 (1945) geboten.
Das Melodram für Pianoforte „Tennyson’s Enoch Arden“ Opus 38 (1897) steht mit Frau Fassbaender als Sprecherin abendfüllend auf dem Programm,
das Klavierduo Tal und Groethuysen wird Salomes Tanz und die Rosenkavalier-Walzerfolge vortragen (dazu Werke von Schubert und Debussy.
die bedeutende Strauss-Interpretin Anne Schwanewilms wird zahlreiche Lieder interpretieren (dazu eine Gruppe Hugo Wolf-Lieder),
Schon bei der Eröffnung hat das 13-köpfige Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater München (unter Ulrich Nicolai) den Beweis für die Meisterschaft von Strauss im Bereich der Kammermusik erbracht und die Reden der 1.Bürgermeisterin Frau Dr. Sigrid Maierhofer, des Staatsministers Dr.Ludwig Spaenle und der künstlerischen Leiterin umrahmt –
und die Verleihung der Ehrenplakette Richard Strauss an Frau Kammersängerin Edita Grberova (wer kennt nicht mindestens ihre Interpreatation der Zerbinetta!).
Über die Rede von Frau Brigitte Fassbaender und die bayerische Musikfestival-Politik
folgt ein eigener Artikel.
MünchenBlick/ Walter Schober