Achtung Teppichsammler: Termine im Völkerkundemuseum + neue Literatur
Achtung Teppichsammler: Termine im Völkerkundemuseum + neue Literatur

Achtung Teppichsammler: Termine im Völkerkundemuseum + neue Literatur

In der Reihe „Carpet Diem“ spricht am kommenden Sonntag 16 Uhr der bei Sammlertreffen in Deutschland und Österreich sehr bekannte reisende Fachhändler Reiner Grünzner zum Thema
„Die erste Teppichausstellung in Deutschland 1909 im Königlich Würtembergischen Gewerbemuseum zu Stuttgart“.

Die erste Teppichausstellung in Deutschland 1909 im Königlich Württembergischen Gewerbemuseum zu Stuttgart
Reiner Grünzner, Horb-Betra

Ausstellungen haben für die Entwicklung des Teppichwissens immer eine wichtige Rolle gespielt. Sagenumwoben bis heute ist die erste 1891 im K.K. Österreichischen Handelsmuseum veranstaltete „Ausstellung orientalischer Teppiche“. 1909 folgte die „Ausstellung altorientalischer Teppiche“ auf Veranlassung der Württembergischen Regierung im Königlichen Landesgewerbemuseum zu Stuttgart. Reiner Grünzner wird Ihnen deren Facettenreichtum vorstellen. Zudem wird Eva Maria Troelenberg die Brücke zu der seinerzeit gigantischen Teppichschau „Meisterwerke Muhammedanischer Kunst“ in München 1910 schlagen.

Für Oktober ist in derselben Reihe ein Vortrag von Jürg Rageth vorgesehen.

So 24.7 .2016, 16 Uhr
Traumzeichen.
Raffiatextilien aus dem zentralafrikanischen Königreich Bakuba
Vortrag Dr. Stefan Eisenhofer, München

So 9.10.2016, 16 Uhr
Von der safawidischen Palmette zum turkmenischen Kepse Gül.
Ein turkmenischer Mehr-Gül-Teppichdes 17. Jahrhunderts
aus der Sammlung des Museums Fünf Kontinente in München
Vortrag Jürg Rageth, Riehenj Schweiz

Von diesem Autor ist vor kurzem der Doppelband „Turkmenische Teppiche. Ein neuer Ansatz“ erschienen (in Zusammenarbeit mit Hans Christian Sienknecht, Georges Bonani, Jan Wouters und Ina Vanden Berghe;
904 Seiten, 128 Farbtafeln, 5 Karten, 1500 sw-Illustrationen; begrenzte Auflage: 200 deutsch, 300 englisch –
Euro 195,-).
Der Schweizer Experte legt hier das Ergebnis seiner 16-jähriger Arbeit zum Thema vor (mit 16 Tabellen mit den Resultaten von 130 Radiokarbondatierungen – das hat ihn ja bekannt gemacht, durch Kongresse und Publikationen -,
230 Farbanalysen und – neu – 60 Beizanalysen).
Ohne die Publikation im Einzelnen zu kennen: Schwerpunkt und auf das Wort „neu“ im Titel bezugnehmend sind die bisher nicht beachteten Einflüsse von Metallsalzen bei der Färbung von Wolle sowie die ausführlichen Analysen zur Herkunbft und Entwicklung von Mustern aus der Zeit des 2. Jts v. Chr. bis zum 17. Jh n. Chr. Es ist sehr zu hoffen, dass dem Autor ein wissenschaftlich saubereres Arbeiten gelungen ist als anderen bei der Aufarbeitung der Catal Hüyük-Funde (Hr. Rageth weiss um diese Problematik).

MünchenBlick/ Walter Schober