Schützen und Wiesn
Schützen und Wiesn

Schützen und Wiesn

Präsentation der Sieger und Siegerinnen unter der Bavaria

Das Oktoberfest-Landesschießen – die weltweit größte Breitensportveranstaltung für Sportschützen –
endete mit einer überragenden Beteiligung. 10.250 Teilnehmer waren während der 15 Wettkampftage
an die Stände der Schießanlage im Schützen-Festzelt getreten, um zum einen um die Meistertitel der
Oktoberfest-Meisterschaft (dieses Schießen gilt als der Vorgänger der Bayerischen und Deutschen Meisterschaft) zu kämpfen, zum anderen die neuen Landesschützenkönige zu ermitteln. Die Ehre des Landesschützenkönigs gilt nach wie vor als ein hohes Prestige, und nach wie vor werden diese im Rahmen eines Festakts auf der Bühne vor den Stufen zur Bavaria proklamiert und mit dem Ehrensalut der Münchner Böllerschützen geehrt. Mit dem letzten Böllerschuss endet zumindest für die Schützen die Wiesn 2015.
Das Oktoberfest-Landesschießen wurde erstmal 1896 als Verbandsmeisterschaft des Oberbayerischen
Zimmerstutzen-Schützenverband ausgetragen und ist in der Satzung des Bayerischen Sportschützenbundes verankert.

Bei der Abschlussfeier, an der u. a. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und Staatssekretär
Georg Eisenreich teilnahmen, sprach 1. Landesschützenmeister Wolfgang Kink von der gesellschaftlichen
Bedeutung der Schützenvereine und ihrem sozialen Auftrag. Er betonte, dass die Vereine bei der anstehende Arbeit der Eingliederung von Menschen mit Migrationshintergrund eine wesentliche Rolle übernehmen müssten, weil sie Heimat geben und schaffen können. Oberbürgermeister Dieter Reiter lobte die Münchner Schützen als Bewahrer der Heimat, und Staatssekretär Georg Eisenreich bezeichnete die Schützenvereine im Land als Botschafter Bayerns.

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Der neue Landesschützenkönig mit dem Luftgewehr Marcin Szyja (Kgl. privil. Hauptschützengesellschaft München) kommt aus Seeshaupt am Starnberger See. Er setzte sich mit einem 9,8-Teiler gegen die harte Konkurrenz durch. Der 25-Jahrige ist gelernter Sport- und Fitnesskaufmann und stand schon mehrfach in Finales. Er betreibt neben dem Schießsport als Hobby „alles, was mit Bergen zu tun hat“, also im Sommer Bergwandern undim Winter Skifahren und Snowboarden.

Als bei diesem Schießen ermittelter Landesschützenkönig vertritt er den Bayerischen Sportschützenbund beim Bundes-Königsschießen des Deutschen Schützenbundes und darf beim nächsten Oktoberfest-Trachten- und Schützenzug unter einer geschmückten Girlandenkrone mitmarschieren.

Die neue Landesschützenkönigin der Jugend heißt Julia Schlagmüller (Schützengesellschaft Helmstadt)
und kommt aus Helmstadt in Unterfranken. Ihr 17,0-Teiler konnte nicht mehr unterboten werden. Die 19-
Jährige hat soeben ihre Lehre zur Einzelhandels-Kauffrau mit Erfolg abgeschlossen und arbeitet nun bei
einem großen Möbelhaus in der Region. Die stets fröhliche, noch amtierende Vereins-Schützenkönigin
kann schon auf einige sportliche Erfolge verweisen: So ist sie dreifache Gau- und zweifache Bezirksmeisterin.

Neben dem Sportschießen gilt ihre große Liebe der Musik -als Altistin in der Melomania Helmstadt, einem weit über Franken hinaus bekannten Chor. Und in einem Vokalquartett bringt sie ein Repertoire von Klassik bis Pop bei Vereinsfesten, Hochzeiten und anderenVeranstaltungen zur Aufführung

Mathias Böck (Rechberg-Rothenlöwen Ettringen) ist der neue Landesschützenkönig mit der Luftpistole.
Der 22-jährige Fachwirt im Einkauf ist ein ausgesprochen geselliger Mensch – als Mitglied bei den Schützen, im Vorstand des örtlichen Faschingsvereins und als aktiver Fußballer (ausser am heutigen Tag). Im Schießsport ist Mathias Böck einer der Stützen der Luftpistolen-Rundenwettkampf-Mannschaft, die nach dieser Saison nun in die Bayernliga aufgestiegen ist. Und selbstverständlich war er schon seit seiner Jugendzeit immer wieder bei der Bayerischen Meisterschaft und beim Shooty-Cup der Bayerischen Schützenjugend dabei.
Der Schwabe holte die Landesschützenkönigs-Ehre mit einem 74,0-Teiler.

Das jährliche Abschlussfest der Schützen begann bereits um 10 Uhr im Schützenzelt, gipfelte in der geschilderten Proklamation im Freien und wurde dann gesellig im Zelt fortgesetzt.

P.S.: Über die Aktivitäten der zweiten Schützengruppe im BSSB, der Armbrustschützen, sowohl im Armbrustschützenzelt (Wirtfamilie Inselkammer) als auch in ihrer „Heimat“ Lochhausen, habe ich im Vorjahr ausführlich berichtet.

MünchenBlick/ Walter Schober