Es ist noch gar nicht so lange her, dass Staatsminister Ludwig Spaenle die neuen Gymnasien in Trudering und in Grünwald eröffnet hat
sowie die Berufsoberschule in Schleißheim, den Anbau eines Mädchen-Gymnasiums (mit Internat) nahe dem Prinzregentenplatz,
dazu vor kurzem ein Gymnasium in der Nähe von Nürnberg und zu Beginn der Woche den Neubau der staatlichen Realschule in Murnau.
Gestern erfolgte nun in Holzkirchen die Eröffnung eines Neubau-Komplexes mit zwei Schularten:
-des Staatlichen Gymnasiums
-der Beruflichen Obersschule/Staatlichen Fachoberschule
Damit wird den Kindern und Jugendlichen im Nördlichen Landkreis Miesbach und im Südlichen Landkreis München im größten und wirtschaftlich-industriell stärksten Ort eine doppelte Bildungs/Ausbildungsmöglichkeit geboten, ohne täglich weite und kostenpflichtige Anfahrtswege in Kauf nehmen zu müssen (wie bisher nach Tegernsee, Miesbach und Ober/Unterhaching bzw. Bad Tölz oder Rosenheim (unter Kostenbeteiligungen des Landkreises und bis zur notgedrungenen Aufnahmesperren).
Die betroffenen Eltern und Gemeindeverantwortlichen haben ihren Wunsch nach Bauten vor Ort seit rund 45 Jahren an das Ministerium herangetragen, einen „Verein weiterführende Schulen in Holzkirchen“ gegründet (Ltg. Elisabeth Dasch aus dem Gemeinderat und Kreistag). Schließlich entwickelt sich die Marktgemeinde auch wegen ihrer Verkehrslage (Autobahn und Bahn) immer mehr zum größten Ort des Landkreises – nach Einwohnern und Wirtschaftskraft. Alt-Bgm. Josef Höß berichtet von einer grossen bayerischen Bewerberrunde im Ministerium. „Gut Ding braucht Weile“ sagt man – bis 2009 Fakten geschaffen werden konnten:
– Die FOS nahm in Holzkirchen in Baracken den Schulbetrieb auf, als Aussenstelle der Beruflichen Oberschule Bad Tölz – und erlangte im 4. Betriebsjahr ihre Selbständigkeit (also Sept. 2012, unter Oberstudiendirektor Josef Schlemmer)
– Beschluss des Kreistages am 15.7.2009, in Holzkirchen ein Gymnsium zu errichten – am 22.12. wurde Bgm. Höß über das Landratsamt von der ministeriellen Genehmigung verständigt.
– Der Kreistag/Landratsamt entschließt sich als Bauträger (Auftraggeber,Leistungsträger für Bau und Betrieb), 3 Schulen als ÖPP-Maßnahme (Öffentlich-Private-Partnerschaft, Ltg. Karl Grundler vom Landratsamt) zu errichten und unterzeichnet am 7.5. 2012 einen Vertrag mit der Firma SKE Facility Management Gmbh, Mannheim, als Generalunternehmer (Gebäude, Ausstattung, 25 Jahre Betriebsleistungen):
für die Realschule Gmund am Tegernsee (22 Klassen,19 Millionen Euro – staatlicher Zuschuss 6,02 Mill)
und für den Campus Gymnasium (31 Klassen) und FOS (18 Klassen) in Holzkirchen zusammen ca 41 Millionen Euro – Freistaat davon 13,75 Mill – inkl. Dreifachsporthalle, Schulhöfen, Grünanlagen und Aussensportanlagen).
Das Gesamtvolumen für Bau und Ausstattung und anschließend 25 Jahre Betrieb beläuft sich auf ca 89 Mill Euro brutto.
– Am 24.6.2013 erfolgte die Grundsteinlegung
– am 16. Sepember 2014 konnten beide Schulen den Betrieb aufnehmen: die FOS, nach 3 Jahren in Baracken, nun mit 611 Schülern in 22 Klassen; das Gymnasium startete als Neugründung unter Studiendirektor Axel Kisters, von Gauting kommend, mit 318 Schülerinnen/Schülern – Jahrgangsstufe 5 aus 11 unterschiedlichen Grundschulen, Jahrgänge 6 und 7 zu 60% aus „Vorläuferklassen“ in Miesbach und Tegernsee, dazu aus 10 anderen Gymnasien (etwa 35 verbleiben in ihren bisherigen Schulen).
Das ist sicher eine gewaltige und respektable Leistung, vor allem von SKE logistisch-baulich (Geschäftsführer Johannes Huismann und Bernard Jean) und den ausführenden Firmen, vom Landkreis finanziell: Die Abrechnung genannter Summen erfolgte vertragsgemäß nach Baufortschritt, die Beträge sind also insgeamt ausgezahlt. Die Betriebskosten werden jährlich abgerechnet.
Zur feierlichen Einweihung letzten Freitag in der gemeinsamen Aula waren also der zuständige Staatsminister Dr.Ludwig Spaenle (mit hohen Beamten der Schulverwaltung wie LtdOStDir Richard Rühl, MinRat Liebl und LtdOStDir Dr.Freidrich Heyder vom MB-Bezirk Oberbayern), Landrat Wolfgang Rzehak (die Verdienste von Jakob Kreidl wurden selbstverständlich genannt) und 1.Bürgermeister Olaf von Löwis of Menar (mit Amtvorgänger Josef Höß) erschienen und ergriffen das Wort, ebenso der bereits genannte 1. Geschäftsführer von SKE. Unter den Ehrengästen waren viele Gemeinderäte, Mitglieder des Kreistages, Bürgermeister, Schulleiter, die Leiter der Fördervereine und der Elternbeiräte, die Schülersprecher (als SMV/Schülermitverwaltung) – von beiden Schulleitern begrüßt, insbesondere auch der Leiter der Partnerschule in Auer/Südtirol (FOS für Landwirtschaft und Wirtschaft), Dr. Franz Tutzer, mit Musikkapelle erschienen (Es wurde die Partnerschaft unterzeichnet). Die beiden Pfarrer nahmen die Einweihung und die Segnung der Kreuze vor, das Orchester des Gymnasiums, der Chor und eine Lehrer-Schüler-Gruppe beider Schulen umrahmten mit die Feier. Anschließend ging es zum gemeinsamen Mittagessen in die Mensa gegenüber der Aula. Eine Führung durchs Gymnasium und ein
Tag der offenen Tür schlossen sich an.
Über die in den Reden genannten Ziele und Inhalte der bayerischen Bildungspolitik und damit das Konzept beider Schulen werde ich wohl einen eigenen Beitrag bringen – zu lange Artikel sind ja nicht beliebt
MünchenBlick / Walter Schober