3. November, erneuert 5. November
Neben der Antiquitätenmesse am Nockherberg gibt es wieder zwei Kunstmessen in München (Die classix im Haus der Kunst musste mangels genügend Aussteller abgesagt werden):
1. Vom 1. bis zum 9. November gibt es im Postpalast nahe der Hackerbrücke die
59. Kunstmesse München
Die wichtigsten Daten siehe “Kalender“ dieses Mediums (Titelseite scrollen)
Die von einer Agentur veranstaltete Messe (im Hintergrund steht als ideeller Träger der Kunsthändlerverband Deutschland e.V., Köln) ist wieder ein Höhepunkt in München –
gerade auch im Vergleich zur zeitgleichen Antiquitäten-Messe am Nockherberg –
und reicht von der Antike bis zur Moderne, durch alle Bereiche gehend. Heuer sind auch die Teppiche mehr präsent (durch den Münchner Händler Chandjian). Den traditionelle Bereich “Sonderschau Moderne” übernahm diesmal offiziell der Münchner Galerist Maulberger (Briennerstrasse) mit der Präsentation des kürzlich verstorbenen Malers Otto Piene (Katalog Seiten 110 – 113. Einzelne Werke von ihm findet man auch auf anderen Ständen. -Die Avantgardebewegung ZERO bestand 1957 bis 1966). Ich finde aber die in dem bisherigen Bereich für Sonderausstellungen gezeigte Schau von “Der Kunsthändler” (Möller, 1909 vom Urgroßvater des jetzigen Inhabers und Verlegers gegründet) mit seinem Partner Gilden`s Arts Gallery für sehr hervorhebenswert – sie zeigt Henri Matisse (Zeichnungen, Radierungen, Lithographien, Aquatinta & Holzschnitte, Scherenschnitte – mit einem eigenen Katalog, 103 Seiten), Werke von Chagall und anderen Künstlern. Maier & Co Fine Art zeigt die Sonderschau “Les Maîtres de l’Ecole de Barbizon” (mit kleiner Broschüre). Die Galerie Francaise hebt wie immer Serge Poliakoff und Max Ernst hervor.
Die Vernissage am Vorabend war wieder bestens besucht.
2. HIGHLIGHTS – Internationale Kunstmesse München, 6. – 12. November (Vernissage 5.11. für geladene Gäste),
zum zweiten Mal in der Residenz (Eingang Hofgarten/ehemalige Ägyptische Sammlung – mit Leichtbauhalle im Kaiserhof, vom holländischen Museumsarchitekten Tom Postma, in München nicht unbekannt, stark für Basel engagiert)
Täglich 11 – 19 Uhr (am 11.11. bis 22 Uhr!!). Weitere Daten siehe wieder “Kalender” dieses Mediums (di Titelseite scrollen)
Vielfältiges Führungsprogramm, zusätzlich auch vom Partner Residenz mit eigenen Themen und Blick hinter die Kulissen
Die 50 Aussteller (darunter prominente Neuzugänge) zeigen Objekte von der Antike über die Klassische Moderne bis nach 1945, inklusive Sonderschauen (s.später).
Diese Messe hat eine 58-jährige Tradition, von Münchner Kunsthändlern geprägt: 1956 gründete Otto Bernheimer die “Kunst- und Antiquitätenmesse” – bis 1988 konnte sie im Haus der Kunst verbleiben,
dann musste sie auf die Messe Riem verlagert werden. Die fehlende Akzeptanz dort führte zu einer langen Suche (Raum, Rahmenbedingungen – Alternative in der Innenstadt.
2004 lancierte Konrad O.Bernheimer mit seinen Kollegen die “Munich Higlights” als Publikumsspaziergang zu den Galerien rund um den Odeonsplatz – diese nahmen ihre Kollegen von auswärts auf.
Das Konzept gefiel, der Name blieb als Bestandteil bei der offiziellen Gründung 2009 der 19 Kollegen (heute noch dabei) – auch beim Wiedereinzug ins Haus der Kunst 2010: Für 3 Jahre setzte sie neue Maßstäbe für Deutschland und international. Im Vorjahr haben die Geschäftsführer Konrad O.Bernheimer und Georg Laue mit der Residenz das “Herz der Innenstadt” gewonnen und mit der Bayerischen Schlösserverwaltung einen 5-Jahres-Vertrag geschlossen. Der Auszug der Ägyptischen Staatssammlung hat dies ermöglicht. Man kann sicher sein, daß Postma`s “offener, puristischer und eleganter Stil” die “wertvollen, oftmals opulenten Ausstellungsobjekte” tatsächlich wieder zur Geltung bringt und in einen “spannenden Dialog der verschiedenen Epochen und Stile” (aus dem vorjährigen Promotiontext), zudem gesichert.
Wesentlicher Mitgestalter, da für Messemagazin und die neu gestaltete Lounge im Eingangsbereich verantwortlich (mit dem Interior Designer G.Pöppler und dem HIGHLIGHTS Designerkomitee), ist die Medienagentur Architectural Digest (AD). Sponsoren sind die Allianz Deutschland AG als Prime Partner, das Bankhaus Lampe-Ruinart, die Kunstgärtnerei Doll. Die Buchhandlung Werner stellt einen Stand in der Lounge.
Für die Ausstellung selbst nimmt ein Zulassungskomitee Vorschläge und Bewerbungen entgegen. Vor der Eröffnung prüft eine Jury nochmals die Objekte.
Über die Highlights ist ein eigener Fotobericht aufrufbar.
MünchenBlick/ Walter Schober