Wiesn-Biere – welches trinken?
Wiesn-Biere – welches trinken?

Wiesn-Biere – welches trinken?

Zur Stunde wird das Oktoberfest eröffnet (offizieller Anstich durch OB Ude bekanntlich bei Schottenhamel).
Am Montag haben die 6 Braumeister den Wirten und einem Kreis Eingeladener ihr heuriges Werk vorgestellt und zum Verkosten gegeben. Es schmecken alle sehr sehr gut, sind „angenehm spritzig und frisch“ (Text des Brauereivereins“).

Fürs Auge – der Schaum ist beim Augustiner (ich zitiere die Bildzeitung) wunderbar satt und stabil, beim Hacker-Pschorr fast schon beige, bei Hofbräu zart-kernig, beim Löwenbräu sehr feinporig, beim Paulaner eher grobporig und beim Spaten hell (bleibt relativ gut stehen – Reihenfolge alphabetisch). Die Farbe des Bieres ist beim Hacker-Pschorr am dunkelsten (Bild – der EBC-Wert ist tatsächlich 10, „kräftig bronzefarben“, beim Hofbräu 8-9 „satt-goldgelb“, beim Löwenbräu 8, „kräftig goldgelb“) – am hellsten sind Paulaner und Augustiner mit 7, Spaten 7,1 – die Aussagen der Braumeister und der Dame imn der „Bild“  belustigen mich mehr).

Noch belustigender und eher kryptisch finde ich die Aussagen über Geruch und Aroma, wenn  es über die Hopfen-
Auswirkung hinausgeht (Karamel, Aprikose,  Kastanie, Brotkruste – stellen Sie so etwas ernsthaft fest?).
Wichtiger sind  Stammwürze (13,6 beim Paulaner, 13,7 bei Hacker-Pschorr, Hofbräu und Spaten, 13,8 bei Augustiner und Löwenbräu) und Alkohol (5,7 Spaten, 5,9 Löwenbräu und Paulaner, 6,1 Hacker-Pschorr, 6,2 Augustiner und 6,3 Hofbräu).

Den sogenannten „Abgang“ charakterisieren die Hersteller mit „betont bitter“ (Hofbräu, Löwenbräu), „kräftig malzbetont“ (Hacker-Pschorr), „trocken“ (Spaten), „voll und rund“ (Paulaner) und „rund und harmonisch abklingend“
(Augustiner; dass in diesem Zelt aus Holzfässern ausgeschenkt wird, soll infolge des geringeren Kohlensäuregehalts und da es nur mit dem Druck des Eigengewichts langsamer läuft einen weicheren Gesamteindruck vermitteln,
süffiger und bekömmlicher sein).

Damit sind wir beim wichtigsten Kriterium: wie sie das Bier im Mund empfinden und wie es Ihre Kehle runterläuft.
Verstehen Sie wirklich „vollmundig“? „Ausgeprägt“ oder „dezent“, „gut eingebunden“,“ausgewogen“ und „harmonierend“
versteht man schon viel besser.

Auf, lassen Sie sich`s  schmecken!!
walter.schober@cablemail.de

 

Für`s Einschenken ist bekanntlich der Wirt verantwortlich.