Spatenstich für neue Unternehmenszentrale von Microsoft Deutschland in München
Spatenstich für neue Unternehmenszentrale von Microsoft Deutschland in München

Spatenstich für neue Unternehmenszentrale von Microsoft Deutschland in München

Die Parkstadt Schwabing ist ein grosses Hoffnungsgebiet der Stadt, war aber nicht ganz so einfach „auf Kurs zu bringen“. Anfangs der 90er-Jahre war es noch eine Industriebrache mit einem riesigen Öltanklager, von Betonwerken und Speditionen und für Abfallsammelstellen genutzt – ein „städtebauliches Wildschweingehege“ (so Ude). Und schließlich gab es 12 heterogene Grundstückseigentümer, unterschiedliche Vorstellungen über Baurecht und die Lastenverteilung untereinander. – Über Wohnungsbau einigte man sich rasch, das Thema Gewerbeflächen fiel in die Krisenzeit. Auf Stadtratsbeschluss gab es einen städtebaulichen Wettbewerb. Nun bekommt das Gebiet schön langsam ein Gesicht und die letzte Lücke ist geklärt (westlich des zentralen, N-S-gerichteten Parks, wird es weitere Wohnungen geben).
Im Frühherbst 2012 hatten die Verhandlungen begonnen zwischen der Unternehmensgruppe ARGENTA als Projektentwickler und Bauträger (mit der Deutschen Bank als Finanzpartner) und der Weltfirma Microsoft, die im Sommer 2012 mit Verlegungsplanungen (von Unterschleißheim) begonnen hatte, aber rigorosen Vorgaben aus Amerika ausgesetzt war. Mehrfach drohte deswegen ein Scheitern, bis es zu dem bis 2032 unkündbaren Mietvertrag (geplante Übergabe 30.4.2016) kam. Anfangs dieser Woche war dann der feierliche symbolische Spatenstich, der erste durch den neuen Oberbürgermeister Dieter Reiter (von nicht ganz unbeteiligten Wirtschaftsreferenten „vom Wähler befördert“/Eigenaussage), assistiert von der Stadtbaureferentin Prof. Merk, durch ARGENTA-Chef Dr. Helmut Röschinger und Microsoft Deutschland – Vorsitzenden Dr. Christian P. Illek (Staatsminister Spaenle kam etwas später; anwesend waren u.a. die Fraktionschefs im Stadtrat bzw. Frau Nallinger).

Der Bauherr erstellt auf den ca 10.500 qm Fläche nahe der Autobahn ein 7-geschossiges (plus 2 UGs), in Architektur und technischer Ausstattung anspruchsvolles, modernes Bürogebäude mit hoher Aufenthaltsqualität, mit 31.700 qm Bruttogeschossfläche, gestaffelt, mit Innenhöfen, Atriumhalle und 800qm EG-Restaurant. Ein hocheffizientes Energiekonzept und die Gütesiegel-Qualifizierung nach dem internationalen „LEED Gold“-Standard für ökologisches und nachhaltiges Bauen spiegeln den Anspruch, das Haus zum Vorbild für Europa zu machen.

Da die Produkte von Microsoft auf „eine neue Welt des Arbeitens“ ausgerichtet sind, innovativ die moderne Wissensarbeit revolutionierend (Eigentext der Firma), stellt dies Anforderungen an die Architektur und technologische Ausstattung – in Unterschleißheim nicht verwirklichbar – , um digital vernetzt, mobil und zunehmend ortsunabhängig, projektbasiert, flexibel sowohl individuell als auch kooperativ mit entsprechenden Sozialkontakten arbeiten zu können. „Vielfältige Meetingwelten, Open Spaces, Rückzugsareale und informelle Lounges (Röschinger ergänzt: sogenannte „Hubs .. für ein besonderes Wohlfühlambiente“) ziehen sich durch das ganze Gebäude. Die 1.700 Mitarbeiter … können überall „state of the art“-Technik wie Unified Communications, Collaboration Tools und modernste Konferenztechnik nutzen.“ Der Bauherr formulierte es so: Es werden „individuelle, offene Bürolandschaften, sogenannte `non territorial open offices` gestaltet“, der „künftige Benchmark im Bürobau“. Der „Food court“ und die diversen „open cooking stations“ im EG
haben mit einer herkömmlichen Kantine nichts gemein, und im UG gibt es einen eigenen Fitnessbereich mit Saunalandschaft.
Damit zeigt Microsoft Deutschland (1983 gegründete Tochtergesellschaft) mit dieser anspruchsvollen neuen Zentrale an einem städtebaulich sehr prominenten Standort am Münchner Tor eine starke visuelle Präsenz in der Gebäudefront direkt an der Autobahn München-Berlin. München kann
sich dessen rühmen – und bekommt auch noch Steuern (Der neue OB bedankt sich beim Projektanten für den langen Atem, will aber nichts abtreten).

MünchenBlick/ walter.schober@cablemail.de