24. April – und schliesslich hängen sie doch !
24. April – und schliesslich hängen sie doch !

24. April – und schliesslich hängen sie doch !

Den heutigen Tag beginne ich relaxt, d.h. spaziere
gemütlich durch die engen Gassen zum Grimaldi Forum.
Fast zwei Stunden zu früh dran, geniesse
ich die Sonnenstrahlen und Meeresluft mit Blick
auf Luxusdampfer. Hin und wieder ein Jogger, eine
schicke Lady mit Hund oder eine japanische Tourigruppe
ergänzen das Bild. Endlich werden um 14 h im Grimaldi Forum
die Tore geöffnet. Die Wege sind lang, aber zum
Glück treffe ich sofort meine
Galeristin Chantal, die mich zum riesigen
Stand ihrer Galerie Monteoliveto führt. Wir hatten uns
bis dato nicht persönlich getroffen. Umso mehr freue ich mich,
sie nun kennenzulernen, da die Vorbereitungs-
arbeit mit ihr so angenehm war.
Nachdem ich den
Platz für meine Kunstwerke erhielt, beginnt das Chaos:
Die schwarzbetuchten Stellwände sind hohl und niemand
hat eine Ahnung, wie grosse, schwere Bilder daran
sicher aufzuhängen sind. Die Ausstellungsorganisation
stellt weder Helfer noch Wägelchen zur Verfügung, um
die teils schweren Kunstwerke der Künstler zum Auf-
hängungsplatz transportieren zu können. Leitern gibt es
auch nicht wie auf anderen Kunstmessen! Gut, dass ich
rote Haare habe und in Kombi mit einem Lächeln ergattere
ich ein Wägelchen und  von einem Handwerker im Nu das
passende Leiterchen.

Nur die Art der Aufhängung bereitet mir noch Kopfzer-
brechen, da ein Probehaken entweder nach vorn
rausrutscht oder nach hinten im Bohrloch verschwindet.
Also erst mal den Transporter geleert und oh Wunder:
Chantals Ehegatte Antonio hat das richtige Utensil
im Werkzeugkasten: Einen S-Haken, den er noch mit
Zange zurecht biegt, damit er in die Bohrlöcher eingehängt
werden kann zum Aufhängen meiner Kunstwerke. Und es
hält sogar Tja, auch ich kann noch etwas lernen... (Normaler-
weise erhält KünstlerIn auf einer Kunstmesse das Auf-
hängungssystem von der Messeleitung vor Ort). Wie
vorhergesehen, werde ich heute nicht fertig und so
mache ich mich um 20 h auf den Weg zum Hotel, vorbei
an einer Pharmazie, deren Fenster in grünem Neonlicht
leuchten. In ein Restaurant zum Abendessen zu gehen,
würde zuviel Zeit kosten, da ich ja auch noch das peepart
Tagebuch schreiben möchte, also nur kleiner Snack im
Hotel.