München 9. April 2013
Die Tracht gilt es zu tragen – natürlich darf sie bewundert werden, und die Anwesenden bewunderten auch das bunte Bild der Vielfalt (siehe die Bildimpressionen). Im Tragen vermittelt sie ein Erleben -und das gibt Heimat. (So beendete der Vorsitzende des Bayerischen Trachtenverbandes Max Bertl seine Grundsatzrede, nachdem der Vorsitzende der CSU-Fraktion Georg Schmid die Trachtler und die Politiker begrüßt hatte.)
Die über 800 Vereine in den „Gauen“ Bayerns haben 165.000 Mitglieder, davon 100.000 Kinder und Jugendliche. Gerade diese „Bayerische Trachtenjugend“ verdeutlicht die Zukunftswirkung für die Gesellschaft Bayerns, weswegen die Politik sich engagiert. Bereits 2006 hatte sie zu einem „parlamentarischen Abend“ in die Karmeliterkirche eingeladen (Ich war auch damals zu Gast). Das Ziel ist, die natürlichen und genuinen Eigenarten des Volkes zu erhalten, zu pflegen und weiterzugeben. Man vermittle so in hohem Masse das „Wohlgefühl der Heimat“, das 98 % der Bayern in einer grossen
Umfrage artikulierten. Die 72.000 Proben 2012 durch Ehrenamtliche in 20.000 Arbeitsstunden bedeuten auch: Die Kinder müssen sich einordnen und unterordnen, sie erleben und lernen den Einsatz für die Gemeinschaft – und werden das später weiterleben.
„Das gute Alte wollen wir erhalten. aber auch das Neue mitgestalten“ – diesen Wahlspruch zitierte der erste der 3 Sprecher: Günter Frey schilderte engagiert die Jugendarbeit(2 Bad Tölzer Jugendliche hatten vor kurzem für eine gut gelungene neue Strophe der Bayernhymne den Bayerischen Verfassungspreis für die Jugend Bayerns erhalten – im Jüdischen Kulturzentrum sofort uraufgeführt).
Hans Auer schilderte die musikalische Arbeit (so, dass das Volk nachspielen und nachsingen könne:“Wo gesungen wird, da ist es lustig, und wo es lustig ist, da wird nicht gestritten“) – und brachte
das grosse Auditorium zum Jodeln. Sigi Götze schilderte die Brauchtumsarbeit – mit Schwerpunkte auf Qualität und nicht auf Masse:“die g u t e n alten Bräuche“ – „Lebenstüchtigkeit“ – „geprüfte
Weisheit“ – „wiederkehrendes gemeinschaftliches Handeln“ seien die Charakteristika.
Schließlich hielt Ex-Landtagspräsident Johann Böhm als Vizepräsident des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege eine gründlich durchdachte Grundsatzrede, und Vize-Fraktionschefin Renate
Dodell leitet eein Podiumsgespräch inklusive Fragen aus dem Auditorium mit dem Zitat des „heiligen Politikers“ Thomus Morus ein:
„Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme“.
Für Leser die sich noch für alte historische, vernichtete Gebäude interessieren können hier unter der Rubrik BAUSÜNDE sich mal den Beitrag von dem wunderschönen Bayerischen GRÜNTAL ansehen, das bis vor kurzer Zeit noch voll in Takt in Bogenhausen war.
Bilder : D.Przstawik
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