Muenchen 7. November 2012
Die Vectron-Lokserie ist in einer Art Baukastensystem entwickelt das jederzeit auf die Bedingungen des Einsatzes ausgelegt werden kann, sei es die verschiedenen Stromarten die es auf der Welt gibt fuer den Betrieb einer E- Lok
oder fuer die verschiedenen Sicherheitssysteme auf der Welt.
Im Beisein des Bayerischen Wirtschaftsministers Martin Zeil lieferte Siemens heute die erste Lokomotive vom Typ Vectron aus. In einem feierlichen Rahmen nahm der Münchner Lokomotivvermieter Railpool, der Ende 2010 insgesamt sechs Loks bei Siemens bestellt hatte, das erste Fahrzeug von Dr. Jochen Eickholt, dem CEO der Siemens-Division Rail Systems entgegen. „Das ist die erste Auslieferung einer Lok, die auf unserer neuen Plattform basiert.
Das ist ein ermutigendes Signal für unser Geschäft“, betonte Eickholt. „Die Entwicklung dieses flexiblen Lokomotivenkonzepts und die Nachfrage belegen die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Bahnindustrie. Der Vectron wird über die weiß-blauen Grenzen hinweg dafür sorgen, dass der Schienenverkehr noch attraktiver wird und unsere Straßen entlastet werden“, unterstrich Minister Zeil.
Railpool hatte sich Ende 2010 als erstes Unternehmen für die neu entwickelte Vectron-Generation entschieden. „Für Railpool war entscheidend, dass wir den Vectron uneingeschränkt im Fracht- sowie Regio- und Intercityverkehr einsetzen können – also höchste Fungibilität gegeben ist“, fasst Dr. Walter Breinl, Geschäftsführer von Railpool GmbH, zusammen.Die Railpool-Lokomotiven haben eine Leistung von 6.400 kW und sind für eine Geschwindigkeit von 200 km/h ausgelegt. Die Fahrzeuge sollen grenzüberschreitend im Personen- und Frachtverkehr in Deutschland und Österreich eingesetzt werden und sind mit dem europäischen Zugsicherungssystem (ETCS) ausgerüstet. Die Loks sind bereits mit der Verkabelung für weitere Zugsicherungssysteme ausgerüstet. Hierdurch ist eine zukünftige Erweiterung des Einsatzbereiches, beispielsweise Richtung Konstanza über Ungarn und Rumänien, leicht möglich. Der Bau der Lokomotiven erfolgte im Lokomotivenwerk in München-Allach.
Die Vectron AC Lokomotiven für Railpool sind mit Mehrfachtraktionssteuerung Typ TMC sowie WTB mit österreichischem Fernsteuerkonzept ausgestattet. Vectron Lokomotiven ermöglichen in Doppeltraktion eine maximale Gesamtzugkraft von 600 kN ohne jede Einschränkung. Zur Sicherstellung der Versorgung und damit einer hohen Verfügbarkeit setzt Railpool auf das zentrale Siemens-Ersatzteillager für Vectron aus dem Railcover-Baukasten.
Mit dieser Bestellung entschied sich Railpool erstmalig in der jungen Firmengeschichte für Siemens- Lokomotiven. Die Railpool GmbH wurde 2008 als Joint Venture von KfW IPEX-Bank und HSH Nordbank gegründet und vermietet Lokomotiven und Fahrzeuge für den Güter-, Nah- und Fernverkehr mit und ohne Füll Service an Bahnbetreiber. Mit dieser Bestellung erhöht sich die Anzahl der Lokomotiven auf 100 und das Investitionsvolumen auf 450 Mio Euro.
Im Dezember 2010 hat Railpool sechs Vectron AC Lokomotiven bestellt. Diese haben eine Leistung von 6,4 MW und sind für eine Geschwindigkeit von 200 km/h ausgelegt. Weiterhin sind sie mit Regiofunktionalitäten für Railpool-Steuerwagen sowie einer Zugzielanzeige ausgestattet. Die Fahrzeuge sollen in Deutschland und Österreich eingesetzt werden und sind mit ETCS ausgerüstet.
Es ist ein erhabenes Gefuehl wenn die riesige Lok mit ihren ca.50 000 Ps aus dem Stand bescheunigt,wie in einem Sportwagen nur viel leiser.
Videos von der Probefahrt
http://www.youtube.com/watch?v=lX-Yd6fLlgk
http://www.youtube.com/watch?v=kc3Pgfkjezw
http://www.youtube.com/watch?v=4F9qGSUA6mE
Technische Daten
Achsfolge Bo’Bo‘
Spurweite 1.435 mm
Länge 18.980 mm
Breite (über Handstangen) 3.012 mm
Höhe Panto abgesenkt 4.248 mm
Drehzapfenabstand 9.500 mm
Achsstand im Drehgestell 3.000 mm
Gewicht 86 t
Raddurchmesser neu/abgenutzt 1.250 mm/1.170 mm
Kleinster befahrbarer Radius 80 m
Spannungssysteme 25kVAC/50Hz 15 kVAC/16,67 Hz
Zugstromversorgung 1.500 V, 50Hz@25kV, 50 Hz
1.000 V, 16,67Hz@15kV, 16,67 Hz
Max. Leistung am Rad 6.400 kW
Max. Leistung regenerative Bremse 6.400 kW
Max. Leistung Widerstandsbremse nicht vorhanden
Anfahrzugkraft 300 kN
Max. elektr. Bremskraft 150kN
Höchstgeschwindigkeit 200 km/h
Volumina Betriebsstoffe: Sandbehälter Wischwasserbehälter Spurkranzschmierung 60 I je Behälter, d.h. 480 I
Historische Entwicklung:
Produktionserfahrung von Lokomotiven seit mehr als 170 Jahren
1838: Gründung der ersten Münchner Lokomotivfabrik durch J.A. Maffei
1866: Gründung der zweiten Münchner Lokomotivfabrik durch G. Krauss
1908: Erste elektrische Lokomotive von Maffei und Siemens (Badische A1)
1909: Erste elektrische Lokomotive von Krauss und Siemens (LAG2)
1931: Zusammenschluss von Maffei und Krauss zu Krauss-Maffei
1935: Erste Großdiesellok mit hydrodynamischer Kraftübertragung
1984: Auslieferung des ersten Triebkopfs für den ICE der Deutschen Bahn
1990: Siemens übernimmt über 25 Prozent der Aktien von Krauss-Maffei Verkehrstechnik
1992: Gemeinsame Entwicklung des Eurosprinter Prototyps
1999: Siemens übernimmt über 75 Prozent der Aktien der Krauss-Maffei Verkehrstechnik -> Gründung der Siemens Krauss-Maffei Lokomotiven GmbH
2001: Vollständige Übernahme der Tochtergesellschaft durch Siemens
2003: Auslieferung der ersten modernen Multi-System-Lok (BR189) an die Deutsche Bahn
2010: Vorstellung der neuen Lokomotiven-Generation Vectron
2012: Abschluss des ersten Kundenauftrags für die neue Vectron-Lokomotive
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