In einem Tag der offenen Tür feierte gestern der Olympiapark das 40-Jahre-Jubiläum mit einem grossen Programm inklusive Feuerwerk, unter grosser Anteilnahme der Münchner,
und im Olympiastadion veranstaltete über das Wochenende der DeuscheAlpenVerein zum 3. Mal die sechste und entscheidende Station des IFSC Boulder Worldcup 2012.
München hat die Alpen vor der Nase, an Föhntagen klar zu sehen – Innsbruck ist unmittelbar drin. Wandern, Bergsteigen und Klettern gehört daher für viele zum Leben. In der Thalkirchnerstrasse gibt es ein Kletterzentrum.
Der Schritt zum Klettersport auch an Kunstwänden liegt nahe und wird in Vereinen nach Altersgruppen organisiert – bis hin zu jeweiligen Deutschen Meisterschaften (3 Jugendklassen + Erwachsenenklassen) und internationalen Wettkampf – Serien – nicht nur in den Alpenländern (inkl. Italien, Slowenien und Belgien), in Kanada und USA, sondern auch in Japan, Korea, China). In Deutschland ist Dresen ein Zentrum – und nicht einmal in einem Monat gibt es eine Weltmeisterschaft in Paris (gestern in den Köpfen der Finalisten).
Bouldern heisst Klettern in Absprunghöhe (4,5 m),somit seilfrei von markierten Startgriffen und -tritten zu einem markierten Topgriff, mit einem Bonusgriff dazwischen: Wer erreicht innerhalb 4 Minuten die meisten Boulder mit den wenigsten Versuchen?
Lead („Vorstieg“) ist Klettern mit Seil bis 18 m hoch: Wer hängt jede Zwischensicherung ein und kommt am höchsten – bei Gleichstand in kürzester Zeit?
Speed: Wer kommt am schnellsten oben (Standard: 10 der 15 m) an, bei Seilsicherung von oben? Schwierigkeit maximal Grad 7. – Rekord bei dt. Männern 4,83 sec, bei dt. Frauen 7,18 sec.
Es kann sehr spannend sein, die Begeisterung im Publikum mit entsprechender Anfeuerung sehr gross. Nach meinem Eindruck entscheiden bei jeder/jedem Strategie,Kraft (durch Ansporn zu toppen), der Augenblicksmoment.
Die Preise aus den Händen von DAV-Präsident Josef Klenner, Vizepräsident Helmut Knabel (Imst Tirol, für dieInternational Federation of Sport Climbing), Hausherrn Ralph Huber und Sadträtin Christiane Hacker erhielten für den Tagessieg bei den Damen die Japanerin Noguchi, gefolgt von der Innsbruckerin Anna Stöhr und der Deutschen Jule Wurm,
bei den Herren der Russe Sharafutdinov (wie im Vorjahr, zudem zweifacher Weltmeister)
gefolgt von dem ausgezeichneten Kanadier McColl und dem Innsbrucker Jakob Schubert (ein sehr sympathischer 20-Jähriger).
Die Team-Reihung war: Russland vor Frankreich vor Österreich.
Den diesjährigen Weltcup gewannen Anna Stöhr vor Naguchi und der Britin Coxsey (ein
Gipsbein verhinderte eine bessere Platzierung) sowie der Russe Gelmanov vor Fischhuber
(Niederösterreich, gestern nicht ins Finale gekommen) und Jakob Schubert.
Sie alle lieben die Atmosphäre unter dem Dach der Olympiahalle, aber die Münchner wünschen ihnen auch alles Gute in Paris in 14 Tagen.
walter.schober@cablemail.de